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"Gunpowder" - Miniserie - Kritik

siBBe

Von siBBe in "Gunpowder" - Miniserie - Kritik

"Gunpowder" - Miniserie - Kritik Bildnachweis: © BBC One / HBO

Story

England, 1603. Elizabeth I. ist tot und Konig James von Schottland hat den Thron bestiegen. Wahrend das Land mit dem katholischen Spanien im Krieg ist, werden die englischen Katholiken verfolgt und hingerichtet. Mehrere Attentate wurden bereits auf den neuen Konig verubt. Bisher sind alle gescheitert. Aber tief im Herzen von Warwickshire brodelt eine neue Verschworung. Eine Verschworung, die zu einer Legende werden und deren Einfluss noch 400 Jahre spater zu spuren sein wird.

Kritik

Jeder kennt sie, Guy Fawkes-Masken, wie sie beispielsweise von Mitgliedern des Internet-Kollektivs Anonymous getragen werden, immer wieder gern auf Demonstrationen eingesetzt werden oder auch bei den Wachowski-Geschwistern in ihrer Comic-Verfilmung V for Vendetta zum Einsatz kamen. Sie symbolisieren Einigkeit und Widerstand gegen politische Kräfte. Während Fawkes' Bild in den letzten 400 Jahren romantisiert wurde, darf man jedoch nicht vergessen, dass der Mann immerhin ein Terrorist war, der für seinen Glauben das gesamte englische Parlament in die Luft jagen wollte, um damit vorrangig König Jakob I. zu ermorden. Der sogenannte Gunpowder Plot (Pulververschwörung) scheiterte jedoch im letzten Moment, für die Geschichtsbücher hat es aber gereicht.

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Die britische Mini-Serie Gunpowder erzählt in ihren drei Episoden von jenen Ereignissen, was viele Zuschauer dabei vor allem überraschen dürfte ist, dass Fawkes nicht Initiator des Komplotts war, sondern nur ein Teil davon. Größerer Motor hinter dem Vorhaben war tatsächlich Robert Catesby, ein realer Vorfahre Kit Haringtons (Game of Thrones), der nun von eben jenem auch gespielt wird. Catesby versammelte eine Gruppe von Freiheitskämpfern um sich, um für die Katholiken einzustehen, die zu dieser Zeit von den Protestanten verfolgt und hingerichtet wurden. Nur im Tod des Königs sahen sie einen Ausweg aus der Lage, der sie in ihrer Verzweiflung zum Komplott führte.

Gunpowder erzählt seine Geschichte aus ihrer Perspektive, will ihre Taten nicht gutheißen, aber glaubhaft schildern, was sie zu ihrem Vorhaben führte. Trotz Geschichtsstunde lassen sich die Ereignisse auch auf unsere heutige Zeit projizieren, aus ähnlicher Motivation und tiefster (religiöser) Überzeugung, das richtige zu tun, werden schließlich auch heute noch Anschläge verübt. Gunpowder verfolgt damit ein im Grunde interessantes Thema, tut sich jedoch manchmal etwas schwer darin, dieses auch spannend zu verarbeiten. Denn bei einer Gesamtlaufzeit von 180 Minuten und einer recht actionarmen Inszenierung fühlt sich die Serie doch ein wenig zu langgezogen an.

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Das wäre keineswegs ein Problem, wenn die Charaktere die Geschichte allein tragen könnten, doch trotz der guten Besetzung bleiben viele von ihnen doch recht blass, was dazu führt, dass wir uns für ihr Schicksal nur wenig interessieren, da die emotionale Bindung fehlt. Damit verkommen manch Charaktere wie Catesbys Cousine Anne Vaux (Liv Tyler) zu völlig belanglosen Randfiguren. Gunpowder ist zwar weit entfernt davon, schlecht zu sein, hätte in der Hinsicht aber auch deutlich stärker punkten können. Immerhin zeigt sich der Produktionsaufwand gelungen, von den handgebauten Sets bis hin zum guten Kostümdesign ergibt Gunpowder visuell ein sehr stimmiges Bild.

Technisches zur Blu-Ray-Veröffentlichung

Image titlejustbridge entertainment veröffentlichte Gunpowder am 8. Februar 2019 auf dem deutschen Heimkinomarkt. Die uns vorliegende Blu-Ray weiß technisch voll zu überzeugen, sowohl Bild (2,35:1) als auch Ton (Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1)) sind überaus gelungen. Unter dem Bonusmaterial befindet sich neben dem Trailer noch ein kurzer Blick hinter die Kulissen (etwa 10 Min).


Fazit

Technisch sauber produzierte und auch interessant gehaltene Geschichtsstunde im Mini-Serienformat mit einigen Längen über die Laufzeit und auch kleineren Defiziten im Charakteraufbau. Für Interessenten aber durchaus sehenswert.

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