Von in Grindhouse - Eine Ära des (Exploitations-)kino
am Freitag, 01 Mai 2015, 10:06 Uhr
2
1
Bildnachweis: Troublemaker Studios
Als Robert Rodriguez vor gut fünfzehn Jahren die Fifties-Rider-Hommage Roadracers drehte, lag sein Rekord bei Filmeinstellungen pro Tag ca. bei 40 (bei einem »normalen« Drehtag freut man sich schon, wenn es zweistellig wird). Dass der Enfant Terrible sozusagen das »Ein-Mann«-Studio Hollywoods ist, braucht man nicht zu erwähnen; verantwortlich für Kamera, Drehbuch, Schnitt und Soundtrack (!) würde er mit seiner Leidenschaft zum Medium Film über Leichen gehen.
Ebenso interessant ist sein außerordentlich großes Interesse am Grindhouse und dem Exploitationskino, dessen Aspekte sich bereits in seiner (quasi) ersten Regiearbeit El Mariachi verstecken. Selbst Horror-Urgestein Wes Craven weiß das und spielte in seiner Nummero cuatro der "Scream"-Reihe auf ihn an: Er wird im Vorspann des fiktiven und exploitären Films im Film "Stab" als Regisseur vermerkt. Im Double-Feature Grindhouse, das die genialen beiden Filme Death Proof und Planet Terror beinhaltet, machte er seine Liebe zum Genre erstmals öffentlich publik und schuf zusammen mit Quentin Tarantino eine 191-minütige Verbeugung vor den Sleaze Movies und den Horrorschlocks der 80er; mit zahlreichen Pathos, Drop Outs, Cigarette Burns und jegliche Klischees die ein Grindhouse/B-Movie-Jünger anbetet. Eine Liebeserklärung inklusive Fake-Trailer im Vorspann; aus einem dieser Trailer wurde später die B-Movie-Hommage Machete mit Danny Trejo. Eine Glanzarbeit mit herrlichen Avancen a la »I thought Machete don't text.« »Machete improvises.« und enzückende übertriebender Gewalt(-verherlichung)-Szenerie. Ein Sequel folgte, das jedoch selbst für einen Russ Meyer zu Over-the-Top gewesen wäre. Machete Kills verliert zwar nicht den Charme der vorigen Trashperle, zeigt aber wiederrum auch keine neue Performences und plätschert munter über die Leinwand.