Story

Kazuya Kujo kommt als japanischer Austauschschüler nach Europa. Kaum an seiner Schule angekommen, erlebt er das unheimliche Flair und die Liebe seiner Mitschüler für Okkultes am eigenen Leib.
Als er schließlich noch seine Mitschülerin Victorique de Blois kennenlernt, steht seine Welt plötzlich endgültig Kopf. Ohne es zunächst zu wissen, wird er von Victorique fortan in die Lösung von kleinen Kriminalfällen involviert. Doch bald müssen die beiden feststellen, dass ihr Fall vielleicht doch größer ist, als ihnen lieb ist.

Kritik

Trotz der Dinge, die Kazuya Kujo gemeinsam mit Victorique de Blois erlebt und in was für erwachsene Themen sie hineingezogen werden, sind beide dennoch Kinder, was vor allem in Kombination mit Kazuyas Klassenkameradin Avril Bradley klar wird, die romantische Gefühle für den Austauschschüler hegt. Obwohl diese Situationen als Comic Relief dienen sollen, reißen sie den Fluss der Geschichte doch unweigerlich in eine andere Richtung und bricht die Dynamik zeitweise auf.

Während also kleinere Nebengeschichten eingeläutet werden, gibt es wieder zwei große Akte, die sich über mehrere Folgen erstrecken und Victoriques messerscharfen Verstand benötigen. Der erste handelt von einem Alchemisten namens Leviathan, der noch nach seinem Tode Morde verübt und dessen Vergangenheit auch für die blonde Protagonistin zeitweise eine größere Herausforderung darstellt. Interessant ist hier wieder, wie der Zeitgeist von damals aufgegriffen wird und sich wunderbar in das Setting einfügt. Dabei beweist Gosick, dass die grundlegenden Fälle zwar nicht neu sind, aber so inszeniert werden, dass sich ein rundes Gesamtbild ergibt. Was sich allerdings wohl nicht vermeiden ließ, sind stereotypische Charaktere, die die sonst innovativen Zeichnungen der Hauptcharaktere zeitweise überschatten. 

Nichtsdestotrotz offenbart der Anime seine Stärken in der Hauptgeschichte, die durch einen roten Faden durch alle Episoden geführt wird und stärker Victorique und ihre tragische familiäre Geschichte beleuchtet. Dabei werden Thematiken wie Entführung, Missbrauch, Krieg und Gewalt angerissen, aber nie näher untersucht, um vermutlich auch die FSK Freigabe möglichst gering zu halten. 

Neue Charaktere betreten die Bühne während des darauffolgenden Akts der "Maria mit dem weinenden Gesicht am Himmel", was ein Mysterium des ersten Weltkriegs darstellt, bei dem eine Maria-ähnliche Figur am Himmel erschien und deutsche Bomber davon abhielt, ihre zerstörerische Fracht abzuwerfen. Der Plot sorgt dafür, dass Kazuyas und Victoriques Beziehung noch mehr vertieft und um mehr Schichten ergänzt wird. 

Wohin der rote Faden die Hauptcharaktere führen wird und was es mit den grauen Wölfen, Victoriques Verstand und auch ihrer Mutter und ihren Verfolgern auf sich hat, ist noch unklar, wird aber definitiv in den folgenden Episoden und der letzten Volume entmystifiziert.

Kritik zu Volume 2
Kritik zu Volume 1

Technischer Part

Die Blu-Ray der dritten Volume zum Anime Gosick aus dem Hause KSM Anime (VÖ: 29. September 2022) ist wunderschön aufbereitet, mit einem attraktiven Einzelschuber, der zu den vorangegangenen Volumes passt und physischen Goodies. Neben einem Episodenguide gibt es auch eine kleine Artsammlung als Booklet mit deutschen Texten.  Für Fans ist die Edition, die KSM Anime hier auf den Markt gebracht hat, ein Muss. Als Sprachausgaben gibt es abermals Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1) und Japanisch (DTS-HD Master Audio 2.0), sowie deutsche Untertitel, die angeschaltet werden können.  Das Bild wird kontrastreich und hochauflösend abgespielt.

Fazit

Die Episoden 13-18 des Anime Gosick nehmen Fahrt auf und katapultieren den Zuschauer tiefer in die verworrenen (familiären) Beziehungen unserer Hauptcharaktere, die finstere Machenschaften entblößen. Dabei gibt es Akt-typisch wieder kleinere und größere Rätsel und Mordfälle, die gelöst werden wollen, während sich der rote Faden der Hauptgeschichte imemr stärker vor den schönen Szenereien abzeichnet.