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Es grünt so grün: "Im Reich der Pflanzen" mit David Attenborough

Aurea

Von Aurea in Gemächlich: Kritik zur Doku "Im Reich der Pflanzen"

Es grünt so grün: "Im Reich der Pflanzen" mit David Attenborough Bildnachweis: © Polyband: Die Kew Gardens in London

Der preisgekrönte, britische Naturforscher- und -filmer Sir David Attenborough präsentiert die Welt der Pflanzen aus einer ganz neuen Perspektive.
Seine Reise in diese kurios langsame Welt startet er in dem majestätischen Gewächshaus der Royal Botanic Gardens in London. Hier zeigt sich, wie es Pflanzen geschafft haben, sich feuchte Lebensräume zu sichern und perfekt von ihnen zu profitieren. Neueste 3D-Kameratechnik enthüllt, eine Welt, die dem menschlichen Auge bisher verborgen geblieben ist.

Kritik: Eines muss man David Attenborough lassen: Auch mit fast 90 hat er kein Problem damit, bäuchlings über eine Wiese zu robben, um eine kleine Blume genauer unter Augenschein zu nehmen. Für „Im Reich der Pflanzen“ beginnt er seine Reise in den Botanischen Gärten in London (die übrigens wirklich sehr sehenswert sind, falls ihr in London mal etwas zu tun braucht). Nirgends sonst befinden sich so viele verschiedene Pflanzen aus allen Teilen der Welt auf so engem Raum beisammen. Und ehe man sich versieht steckt man mitten in einem farbenprächtigen, wunderschönen Ausflug in eine Welt, die sonst eher wenig beachtet wird. Dort offenbaren sich wahre Kriege um den besten Platz mit dem meisten Licht. Pflanzen entwickeln im Lauf der Jahrtausende Mittel und Wege, um sich zu vermehren. Insekten werden angelockt, imitiert oder sie bekommen im Vorbeiflug Pollen angeheftet. Die Vielfalt der Gewächse und die teilweise extreme Spezialisierung auf ein bestimmtes Insekt, welches dann seinerseits von der Pflanze profitieren kann, regt auch zum Nachdenken an: Was, wenn eine Pflanze oder ein Insekt ausgerottet wird? Welche Konsequenzen hat das Aussterben eines klitzekleinen Teils dieser Kette auf das große Ganze? Sanft mahnt „Im Reich der Pflanzen“ auch zu einem bewussteren Umgang mit der eigenen Umwelt.

All dies zeigt Attenborough mit seinem Team in eindrucksvollen Nah- und Zeitlupenaufnahmen. Wer einen 3D fähigen TV besitzt, darf sich darüber hinaus auf aus dem Gerät wachsende Diagramme und sich öffnende Blüten freuen. Kleine Spielereien, sicherlich, aber sie sehen schön aus und ermöglichen eine neue Perspektive. Erst im Zeitraffer wird klar, wie einige Pflanzen wachsen oder sich verteidigen und fortpflanzen. Fleischfressende Kannenpflanzen, die ihre Nährstoffe aus dem Kot kleiner Nagetiere holen, wunderschöne Orchideen, die mit ihrem Duft beinahe betäuben, sie alle existieren in dieser Dokumentation nebeneinander. Nach der ersten Episode, die größtenteils im Gewächshaus gedreht wurde, geht es dann an entlegene Orte in der Welt. Und auch hier bietet sich wieder die altbewährte Kombi: spektakuläres Bildmaterial, gepaart mit sanfter Belehrung über das Gesehene.

Fazit: Eine faszinierende Dokumentation, die eindrucksvoll zeigt dass Pflanzen alles andere als langsam oder langweilig sind. Auch hier herrscht der Kampf um einen Platz an der Sonne, auch hier sind Verteidigungs- und Lockmechanismen am Werk. Wer sich auch nur annähernd für diese bisher noch nicht so schön bebilderte Welt der Blumen und Gewächse interessierte, dürfte hier eine kleine Offenbarung erleben.

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Die Blu-ray: Die Blu-ray aus dem Hause Polyband (VÖ 29.4.16) kommt sowohl in 3D als auch 2D nach Hause. Die deutsche sowie die englische Tonspur liegen in kristallklarem DTS-HD MA 5.1 vor, hier hört man im wahrsten Sinne des Wortes das Gras beim Wachsen. Untertitel fehlen leider, doch David Attenborough hat nach wie vor eine sehr klare und gut verständliche Sprechweise. Das Bild ist gestochen scharf, die Pflanzen präsentieren sich hier in brillanter Farbvielfalt. Als Extra gibt es den für Sky-Dokumentationen beinahe schon obligatorischen, 50 Minuten langen Einblick in die Dreharbeiten. Dieser gestaltet sich auch hier wieder spannend, es macht einfach Freude, den Dokumentarfilmern bei der Arbeit zuzusehen.  

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