Nachdem vor allem die fünfte Staffel sich harscher Kritik ausgesetzt sah (auch wir haben da einige Dinge zu bemängeln gehabt, wie ihr hier nochmals nachlesen könnt), scheinen sich die Produzenten einige Teile eben dieser Kritik zu Herzen genommen zu haben. Das Ende von Staffel 5 und der Beginn der sechsten Staffel markierten einen Wendepunkt in der Serie. Die Buchvorlage hatte in weiten Teilen ausgedient, von nun an heißt es: Mit wenigen vorgegebenen Eckpunkten von George R.R. Martin die Geschichte aus eigener Kraft erzählen. In weiten Teilen lief das auch absolut erfolgreich, konzentrieren wir uns also zunächst auf die Kleinigkeiten, die besser hätten laufen können. Da wäre Arya, die irgendwann in ein viel zu tiefes Logikloch gestürzt ist und seitdem scheinbar unverwundbar ist. Lady, mit so vielen Stichwunden wie du sie teilweise einkassiert hast, läuft niemand mehr aufrecht herum. Die Dame hat irgendwelche geheimen, übernatürlichen Kräfte, ich bin mir sehr, sehr sicher. Um bei den Starks zu bleiben: Mit Jon Snows Rückkehr hätte man noch mehr Potenzial ausschöpfen können. Wie fühlt sich das genau an, aus dem Reich der Toten wiederzukehren? Es gibt nur vage Hinweise darauf, weil Jon auf keinen Fall ein zweites Mal zurückgeholt werden will. Aber sonst? Hier hätte ein bisschen mehr Auseinandersetzung sicher nicht geschadet. Das Ableben des Blackfish in Riverrun abseits der Kamera war sicherlich ein Tiefpunkt in einer etwas leidenschaftslosen Seitengeschichte. Und Tyrion so lange untätig in Meereen herumlungern zu lassen ist ebenfalls ein undankbares Schicksal. Die gute Nachricht? Das war es auch schon mit Kritikpunkten, auf der nächsten Seite geht es mit all dem weiter, was großartig war. Und das war eine ganze Menge.