Bildnachweis: © HBO: Auch ein schöner Keller kann entzücken.

Game of Thrones - Staffel 5 - Kritik

von Sandra Scholz

Image titleDie insgesamt vier Discs kommen in einem normalen Amaray-Case daher. Ein Wendecover liegt dafür leider nicht bei, das ist aber alles andere als dramatisch. Denn die normale Plastikverpackung steckt in einem wunderschönen und beschichteten, sehr stabilen Pappschuber. Der sieht nicht nur schön aus, sondern fühlt sich dank der reliefartigen Drucktechnik auch toll an. Die schönen Gold- und Bronzetöne werden perfekt abgerundet durch eine Plastikhülle, die sich über den Pappschuber ziehen lässt und das darauf gedruckte Bild von Tyrion einrahmt. Man soll ja nicht nur nach dem Aussehen beurteilen, doch diese Verpackung macht sich wirklich klasse im Regal.

Schauen wir auf Bild- und Tonqualität, bevor wir uns den Extras zuwenden. Wer auf Englisch schaut wird mit feinstem Dolby Atmos verwöhnt, für die Tonspuren in Deutsch, französisch und spanisch gibt es immerhin noch sattes Dolby Digital 5.1. Polnisch und Tschechisch kommen in Dolby Digital 2.0 aus den Boxen. Untertitel liegen in insgesamt 12 Sprachen vor. Der Klang ist dabei sowohl in der getesteten deutschen als (und vor allem) auch der englischen Version formidabel. Die Balance zwischen Dialogen und Musik sowie Hintergrundgeräuschen ist fast immer gut gelungen, der Ton ist kristallklar. Genauso gut gelungen ist auch das Bild. Alles, was HD bieten kann wird hier ausgereizt. Die Schwarztöne sind satt und richtig schön dunkel, die restlichen Farben wirken lebendig und sehr kontrastreich. Das Bild ist so gut umgesetzt, dass selbst ursprüngliche Kritikpunkte wie das etwas seltsam wirkende CGI der zehnten Episode hier im Nichts verpuffen.

Wer von der Serie nicht genug bekommen kann, darf sich bei den Extras austoben gehen. Es gibt vier kurze, nicht verwendete Szenen unter anderem mit Jaime und Bronn. Wer Audiokommentare mag findet gleich 12 davon mit den Machern und einigen Darstellern. Einen tiefen Einblick bekommt man mit „Anatomie einer Episode: Die Gnade der Mutter“, hier wird vom Drehbuchkonzept bis hin zu den Spezialeffekten der Aufbau und die Entstehung einer Folge durchgenommen. Geschichtsfanatiker werden sich über ein Special Feature zu den Rosenkriegen freuen. Hierbei handelt es sich um die reale Vorlage für die Geschichte von „A Song of Ice and Fire“, im Special erzählen George R.R. Martin und einige Historiker über das historische Vorbild. Ein kurzes Featurette stellt die neuen Figuren und Drehorte vor, hier ist vor allem die erteilte Drehgenehmigung für die Alcazar in Sevilla spannend. Die kurzweilige Doku „Ein Tag im Leben“ hingegen erzählt von einem Tag der Dreharbeiten. In drei Ländern wird gedreht und die Zuschauer bekommen einen guten Einblick in die logistischen Schwierigkeiten, die diese Serie so mit sich bringt.

Exklusiv auf Blu-ray gibt es dann weitere Extras, die es in sich haben. Ein Episodenführer ermöglicht den direkten Zugriff auf zusätzliche Informationen direkt während die Folge läuft. Highlight der Extras sind aber zwei wunderschön gezeichnete/animierte Videos. In „Der Tanz der Drachen“ (20 Minuten Laufzeit) erzählen unter anderem Oberyn Martell, Catelyn Stark, Robert Baratheon und König Joffrey den bewegenden Ausschnitt aus der Geschichte des Hauses Targaryen. Das ist nicht nur spannend, es macht auch richtig Spaß, den Schauspielern zuzuhören. Denn ganz ehrlich, niemand betont den Namen „Targaryen“ so schön wie Pedro Pascal. Abgerundet wird das Zusatzmaterial durch 12 kurze, ebenfalls animierte Videos, in denen Geschichten und Legenden aus Westeros zum Leben erweckt werden. Der High Sparrow erzählt beispielsweise über seinen Glauben, Daario Naharis berichtet von den Arenen und Varys erzählt von Volantis. Die Videos sind nicht besonders lang, aber sie sind spannend und man lernt nebenbei ein wenig mehr über die komplexe Welt von Westeros. Alles in allem sind die Extras auf den vier Discs wundervoll gelungen, hier werden tatsächlich Maßstäbe gesetzt wenn es um die Zusatzausstattung geht.