Der griechische Regisseur Yorgos Lanthimos (The Lobster) macht nicht gerade Filme, die man als massentauglich beschreiben kann, was natürlich nicht heißt, dass er sein Talent für hintersinnige Geschichten verschwendet, ganz im Gegenteil. In Dogtooth erzählt er von einer wohlhabenden Familie, die ihren drei, mittlerweile erwachsenen, Kindern stets eingetrichtert haben, dass die Welt außerhalb der abgelegenen Familienvilla voller tödlicher Gefahren ist. Die Eltern stellen ein Regelwerk auf, das die Kinder vor der Außenwelt schützen soll. Erst wenn der „Hundezahn“, der (permanente) Eckzahn ausfällt, sei man alt genug, das Anwesen zu verlassen. In ihrer Langweile geben sich die Kinder Spielen hin, die einerseits von kindlicher Naivität, andererseits von Perversion geprägt sind. Doch gegen Ende des Films, bei einer Feier, kommt es zu einer Tanzszene, die in ihrer Ausdrucksstärke vielleicht nicht sonderlich schön, dafür aber mehr als aussagekräftig ist. Eine der zwei Töchter tanzt sich regelrecht frei.