{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

"Food Wars" - Vol. 1 - Kritik

Zustel

Von Zustel in "Food Wars" - Vol. 1+2 - Kritik

"Food Wars" - Vol. 1 - Kritik Bildnachweis: © Kazé

Kritik

Kochshows sind seit Jahrzehnten weltweit fester Bestandteil des Fernsehprogramms und – zumindest darf man das aus dieser Langlebigkeit schlussfolgern – erfreuen sich großer Beliebtheit. Es ist ja auch nicht verwunderlich, immerhin betrifft das Thema uns alle. Denn jeder muss kochen (oder zumindest etwas Gekochtes essen) – von Fertiggerichten, der Havarie des guten Geschmacks wollen wir in diesem Zusammenhang nicht anfangen. Jedenfalls wirkt der hier zu besprechende Anime vor diesem Hintergrund nicht ganz so verrückt. Denn bei Food Wars handelt es sich um einen Anime über das Kochen. Und nein, es hat nichts mit einer klassischen Kochshow gemein.

Vielmehr handelt es sich, trotz des ungewöhnlichen Themas, um einen recht standardmäßigen Anime. Er lässt sich den Subgenre Shounen, School und Ecchi zuordnen – mit anderen Worten: eine Mischung, von der wir auf dem aktuellen Markt mehr als genug haben. Aber nur deswegen braucht man die Serie ja noch nicht zu verurteilen, denn es handelt sich um einen ausgesprochen guten Vertreter des Genres.

Image titleBei Food Wars wird einem das Wasser im Mund zusammen laufen | © Kazé

Der 15-jährige Soma Yukihira ist Sohn eines Kochs, der ein kleines Familienrestaurant in Japan führt. Somas Traum ist es, eines Tages dieses Restaurant zu übernehmen. Doch da hat er die Rechnung ohne seinen Vater gemacht. Denn dieser beschließt kurzerhand nach Europa auszuwandern, um dort seine Kockkünste zu perfektionieren. Soma lässt er dabei allein zuhause zurück, jedoch nicht ohne ihm eine große Aufgabe zu hinterlassen. Er soll die Elite-Kochschule Totsuki besuchen und abschließen - eine der härtesten Kochschulen der Welt mit einer Abschlussquote von lediglich zehn Prozent.

Grundsätzlich also eine Standard-Shounen-Story: Junger, ehrgeiziger Naivling muss nahezu unmögliche Aufgabe erfüllen. Aber es geht noch weiter. Noch vor der Aufnahmeprüfung lernt er einige seiner Mitbewerber kennen, die allesamt Söhne und Töchter von Sterneköchen mit hohem Prestige in der Gourmetwelt sind. Diese begegnen ihm lediglich mit Verachtung, als sie erfahren, dass er aus einer Imbissbude kommt. Wenig später muss Soma feststellen, dass die gesamte Schule auf hierarchischen Strukturen und Klassendenken basiert. Wer aus der falschen Familie stammt hat hier ohnehin keine Chance. Somit handelt es sich obendrein auch noch um eine klassische Underdog-Story.

Also haben wir ein nahezu unmögliches Ziel, einen Underdog … was fehlt? Genau: Boobs. Denn nackte Haut funktioniert immer, besonders, wenn sie so kreativ eingesetzt wird wie hier. Man macht sich nicht die Mühe, die Ecchi-Szenen notdürftig in die Story zu integrieren, wie es viele andere Genre-Vertreter versuchen. Man nutzt sie vielmehr zur Visualisierung des Geschmacks der Gerichte. Das lässt sich mit Worten kaum beschreiben, aber es ist sehr amüsant. Inoffizielle Bezeichnung dieser Szenen: Foodgasm.

Image titleKlassisches Beispiel eines Foodgasm | © Kazé

Abschließend kommen wir noch zu den Gerichten selbst. Hier hat der Autor des Mangas aufwendige Recherche mit großer Kreativität kombiniert, denn die Gerichte sind das eigentliche Highlight der Serie. Besonders kreativ müssen die Köche im sogenannten Shokugeki sein – dem Koch-Battle. Dabei treten zwei Köche gegeneinander an und müssen zu einem bestimmten Thema ein Gericht kochen, das eine Jury überzeugen kann. Diese Shokugekis haben entscheidende Bedeutung für die Handlung und sind mindestens so spannend wie körperliche Kämpfe in anderen Serien. Wobei sich die größte Spannung genau in dem Moment findet, wenn sich die Cloche hebt und unter dem Dampf dann ein extravagantes Gericht zum Vorschein kommt. Dabei ist auch anzumerken, dass diese Gerichte tatsächlich gekocht werden können und nicht reine Fiktion sind. In den Ausgaben des Mangas sind einige offizielle Rezepte enthalten und es hat sich bereits eine Fankultur entwickelt, die die Gerichte der Serie nachkochen (Anm. d. Autors: Dass die Gerichte tatsächlich kochbar sind und schmecken kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen).

Um zum Schluss auf die eingangs erwähnten Fertiggerichte zurückzukommen: Vielleicht wird die Serie den ein oder anderen Kochmuffel doch mal motivieren sich an den Herd zu stellen. Und wenn sie das bei nur einem einzigen Zuschauer schafft, hat sie mehr als genug erreicht.

Blu-Ray

Image title

Die Blu-Ray aus dem Hause Kazé erscheint im Sammelschuber, der Platz für die restlichen drei Volumes bietet. Volume 1 enthält die Folgen 1 bis 6. Bild und Ton lassen keine Wünsche offen, als Extra liegt ein Booklet mit Figurensteckbriefen und Produktionsskizzen sowie Art Settings bei. Auf der Disc selbst findet sich leider nur das Clean Opening und Ending sowie Trailer.



Fazit

Die Handlung ist einfachstes Drehbuch-Einmaleins. Aber das trifft auf viele unterhaltsame Filme und Serien zu. Denn trotz der recht einfach gehaltenen Story kann die Serie durch sympathische Charaktere, einige kreative Designideen und nicht zuletzt durch die spektakulären Gerichte überzeugen. Lasst es euch schmecken!

Wird geladen...