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Wanda Maximoff und Vision - zwei übermächtige Wesen, die ihr ideales Leben in einem Vorort führen - den hegen den Verdacht, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Dies ist die offizielle Synopsis von WandaVision. Die Serie startet mit zwei Folgen am 15. Januar exklusiv auf Disney+. Danach erscheint jeden Freitag eine neue Episode auf dem Streamingdienst. Insgesamt sollen neun Folgen erscheinen. Wir konnten vorab die ersten drei ansehen, die einzeln eine Länge von 25 – 30 Minuten hatten. Was nun folgt, ist unsere Meinung, bzw. Ersteindruck zu den bereits gesichteten Folgen.
Meinung
Die Marvel Studios und Disney beginnen dieses Jahr mit einer neuen Ära. Nachdem das Marvel Cinematic Universe (MCU) vor 13 Jahren mit Iron Man gestartet ist, wollen die beiden erfolgsverwöhnten Studios die Geschichten rund um Superhelden auch im kleinen Serienformat weitererzählen. Satte 12 Projekte befinden sich in der Pipeline, von bekannten Figuren wie Loki bis MCU-Newcomern wie She-Hulk ist der Katalog an kommenden Angeboten äußerst prall gefüllt. Den Anfang macht WandaVision und freundlicherweise hat uns Disney die ersten drei Episoden vorab gezeigt.
Da dieser Artikel spoilerfrei bleiben soll, werden hier einige Aspekte der Handlung natürlich nicht erwähnt, bzw. verraten. Was Disney sowie Marvel aber bereits in den unzähligen Clips, Teasern und sonstigen Promotionmaterialien gezeigt haben, ließ darauf schließen, dass die wundersame Sitcom-Welt, in der Wanda (Elizabeth Olsen, Wind River) sowie Vision (Paul Bettany, The Da Vinci Code - Sakrileg) sich befinden, alles andere als konkret ist. Allerdings, so viel darf (hoffentlich) verraten werden, bröckelt der Putz dieser Scheinwelt sehr gemächlich ab. Es sind in den ersten drei Folgen mit die besten Momente, wenn die beiden Titelfiguren unvorbereitet mit einem Makel, mit einem Bruch dieser Traumwelt konfrontiert werden. Dann löst sich die Kamera von ihrer Statik und uns werden Szenen dargeboten, die befremdlich, manchmal sogar unangenehm wirken – zumindest für Disney-Verhältnisse.
Lob dafür gebührt vor allem Regisseur Matt Shakman (Cut Bank). Dem gelingt es die Sitcoms der 1950er bis 1970er Jahre verblüffend akkurat und detailliert nachzubilden. Teilweise sogar so gut, dass manche Szenen wirklich auch nur als antiquierte Comedy funktionieren - Charme und bodenständiger Witz inklusive. Es ist diese Präzision die dazu führt, dass selbst kleinste Kratzer an der Oberfläche dieser Scheinwelt solch einen immensen Eindruck hinterlassen und den Verdacht ordentlich aufkeimen lassen, dass mehr dahinter steckt. Was verbirgt sich hinter dem Laughtrack, dem Applaus vom Band und den Werbespots von sehr bekannten Firmen und Institutionen aus dem MCU? Dies zu ergründen könnte wirklich noch sehr anregend werden. Hat die Serie vielleicht noch nicht richtig angefangen?
Es ist nur eine Vermutung, aber die ersten drei Folgen WandaVision wirken wie eine Art Prolog. Daher wäre es durchaus denkbar, dass die eigentliche Haupthandlung mit der vierten Episode erst richtig beginnt. Das wäre durchaus ratsam, denn nach gut eineinhalb Stunden in dieser Sitcom-Mimikry hat man sich, trotz allerlei Details und Angleichungen an die technischen Standards der imitierten Serien-Epochen, doch satt gesehen. Trotz allem ist der Start von WandaVision vielversprechend. Disney und Marvel hätten auch auf Nummer sicher gehen können und einfach ihre gängige MCU-Formel im kleinen Format umsetzen können. So wie es aussieht haben sie das hier aber nicht getan … oder genau das erwartet uns noch. So oder so, nach drei Folgen WandaVision kann man sehr gespannt sein, was da noch kommt.
Fazit
Das Serienjahr 2021 scheint mit der ersten TV-Serie des MCU vielversprechend zu beginnen. Wir freuen uns auf die weiteren Episoden und hoffen, dass Disney und Marvel uns mit diesen genau so überraschen und teilweise auch verblüffen, wie mit den ersten drei.