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First Look: Unser Ersteindruck zur neuen MCU-Serie "She-Hulk: Die Anwältin"

Stu

Von Stu in First Look: Unser Ersteindruck zur neuen MCU-Serie "She-Hulk: Die Anwältin"

 First Look: Unser Ersteindruck zur neuen MCU-Serie "She-Hulk: Die Anwältin" Bildnachweis: © Marvel Studios

Story

Nach einem Unfall mit ihrem Cousin Bruce Banner wird aus der Anwältin Jennifer Walters ebenfalls ein Hulk. Doch schnell zeigen sich zwei Dinge: Zum einen hat sie ihr Alter Ego wesentlich besser im Griff, zum anderen will sie lieber weiter als Juristin arbeiten. Ihr Boss hat da auch schon eine perfekte Idee: Jennifer, bzw. She-Hulk, soll Superhelden sowie Superschurken vor Gericht vertreten. Keine einfache Aufgabe, vor allem weil Jennifer auch noch mit den Irrungen und Wirrungen des Single-Daseins konfrontiert wird.

Info

Die Serie startet am 18. August exklusiv auf Disney+. Jede Woche erscheint eine von insgesamt neun Episoden.

Kritik

Auf den ersten Blick ist die Idee eines weiblichen Hulk auch nicht mehr, als ein schneller Cash Grab. Doch zumindest in den Comics erwies sich Jennifer Walters, alias She-Hulk, als eine erfrischende Ausnahme. Die vierte Wand durchbrechend und die eigene Sinnhaftigkeit hinterfragend, eroberte die Figur schnell das Herz der Marvel-Anhänger. Dennoch war es ihr nie gegönnt populär bei den ganz großen mitzumischen. Auch bei Disney ist ihr (noch) kein Film gegönnt. Dafür aber eine Serie, von der vorab die ersten vier Folgen gezeigt wurden.

Es fällt besorgniserregend einfach, sich bereits im Vorfeld über die Serie zu mokieren. Von außen betrachtet ist She-Hulk: Die Anwältin auch nicht mehr, als Expansion. Ein Vorwurf, der so gerechtfertigt wie auch banal ist. Denn ja, auch hier gilt mal wieder, dass King Content das Zepter in der Hand hält. Auf der anderen Seite bieten die ersten Episoden doch einige kleine Überraschungen und damit sind nicht unzählige Cameos gemeint, sondern viel mehr, wie selbstbewusst die Serie ihre Agenda verfolgt. She-Hulk: Die Anwältin ist nämlich gar nicht an Spektakel interessiert. Da Jessica gar keine Superheldin, sondern Juristin sein will, ist die Produktion tatsächlich eher mit Serien wie Ally McBeal verwandt, als mit WandaVision, Hawkeye oder Moon Knight.

© Marvel Studios

Natürlich kann es Marvel und Disney nicht lassen dutzende Verweise und Referenzen unterzubringen, von denen selbst die Charaktere innerhalb von She-Hulk: Die Anwältin hin und wieder etwas angeödet wirken. Zu verdanken dürfte dies Chefautorin Jessica Gao sein, die für ihre Rick and Morty-Folge Pickle Rick einst einen Primetime Emmy gewann. In die Absurditätsbereiche der Animationsserie von Dan HarmonJustin Roiland und Adult Swim gelangt sie hier nie. Aber die Tatsache, dass sich die Serie, im Gegensatz zu anderen MCU-Beiträgen von Disney+, selbst nicht so sklavisch ernst nimmt, macht zumindest in den ersten Folgen durchaus Freude.

Ob sich dieser Spaß über die gesamte Spielzeit von neuen Episoden halten kann, wird sich aber noch zeigen müssen. Ein guter Indikator, dass dies funktionieren könnte, ist die Länge. Zieht man pro Folge den Rückblick und den Abspann ab (es gibt immer eine Mid-Credit-Szene, die mehr als Gag, denn als Erweiterung der Geschichte angelegt ist), haben die einzelnen Episoden eine Laufzeit zwischen 22 und 30 Minuten. Ein schneller Hulk-Snack in der Mittagspause gefällig? Mit She-Hulk: Die Anwältin ist es problemlos möglich, auch weil die Produktion die Synapsen gewiss nicht zu sehr strapazieren wird. Ob das allerdings wirklich eine erwähnenswerte Klasse ist, steht auf einem anderen Blatt Papier.

© Marvel Studios

Wesentlich klarer ist da schon die Wertigkeit von . Die aus Orphan Black bekannte Darstellerin agiert mit sichtbarer Spielfreude. Mag das CGI oftmals sehr erkennbar ausfallen, das Charisma des Stars ist dennoch immer existent. Im negativen Kontrast dazu erweisen sich leider viele der Nebenfiguren als öde Abziehbilder. Vom verbohrten Vorgesetzten, bis hin zur quatschigen besten Freundin. Besser gelingt es der Serie, da schon angeblich etablierte Figuren des MCU zu nehmen und ein wenig oder manchmal sogar sehr umzumodellieren. Gewiss sind das alles nicht mehr wie Taschenspielertricks, die She-Hulk: Die Anwältin eine Qualitätspatina verleihen, die rasch bröckelt, aber für die Dauer einer Episode doch rudimentär zu überzeugen vermag.

Vorab-Fazit

„She-Hulk: Die Anwältin“ ist eine Mischung aus familienfreundlichen "Deadpool" und „Ally McBeal“. Ob diese Rezeptur die gesamte Serie, bzw. Staffel funktioniert? Abwarten. Zumindest die ersten vier Folgen sollten viele Zuschauer*innen kurzzeitig bespaßen. War dies das Ziel, dann Chapeau. Aufgabe erfüllt.

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