Felix und Martha sind die sprichwörtliche Ausgeburt des Teufels. Vor vielen Jahren wurden ihre Mütter vom berüchtigten Schlächter von Mons vergewaltigt und später entsorgt. Heute leben die mittlerweile erwachsenen Geschwister nach wie vor im verwahrlosten Haus des Mörders, gemeinsam mit den Schrecken der Vergangenheit und dem Vermächtnis ihrer Prägung. Während sich Felix, ganz der Vater, auf täglichen Streifzügen seine halbtote Beute nach Hause holt, lebt die heftig gemobbte Martha ein möglichst unauffälliges Leben als Putzangestellte in einer Fabrik. Doch als eine Situation auf der Arbeit eskaliert, bricht sich auch in ihr ein wütendes Tier Bahn.
Fazit unserer Kritik
Im Geiste des französischen Terrorkinos wie „Martyrs“ oder „Inside“ versucht Karim Ouelhajs „Megalomaniac“ neben seiner expliziten Gewaltdarstellung auch inhaltlich spannende Fragen zur Dualität von Täter und Opfer zu behandeln. Wie seine Protagonistin hat der Film dabei allerdings ein Identitätsproblem: Ohne inhaltlichen wie inszenatorischen Fokus, irgendwo zwischen tief atmosphärisch und unangenehm stümperhaft, pendelt „Megalomaniac“ zwischen Ideen und Ansätzen wild hin und her, ohne sie befriedigend zu Ende zu führen. Diskussionen wird es hier eher zur sadistischen Gewaltdarstellung geben, die im Genre allerdings auch schon deutlich wirksamer war.