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"Es war einmal... das Leben"-Kritik

Stu

Von Stu in "Es war einmal... das Leben"-Kritik

"Es war einmal... das Leben"-Kritik Bildnachweis: © Studio Hamburg / Procidis

Meine Damen und Herren, endlich ist es soweit. In den letzten Wochen haben wir bereits einige DVD-Veröffentlichungen der bekannten wie beliebten Trickfilmreihe „Es war einmal…“ vorgestellt, doch sein wir mal ehrlich, der König der Reihe war nie darunter. Doch nun haben wir es bekommen, das Rezensionsexemplar zu der Trickserie, die in den 1980er und 1990er Jahren dafür verantwortlich war, dass der Biologie-Unterricht auch außerhalb der Sexualkundesektion interessant war: „Es war einmal… das Leben“. Hier kümmerte sich „Es war einmal…“-Mastermind Albert Barillé und seine Crew aus Zeichnern, Filmemachern und Wissenschaftlern darum, den jungen Zuschauern die Welt des menschliche  Körpers näher zu bringen. Quasi eine Bio-Stunde verbunden mit Zeichentrickabenteuer und moralischer Belehrung auf „Was haben wir heute wieder gelernt?“-Niveau. Das wirkt aus der Sicht eines Erwachsenen doch ein wenig arg stumpf, sollte aber für die jüngeren Zuschauer, die eine gewisse Neugier mitbringen auch drei Dekaden nach der Erstausstrahlung im deutsche Fernsehen, immer noch für Begeisterung sorgen.

Das, was „Es war einmal… das Leben“ auszeichnet, ist die berstende kreative Kraft, die Barillé und sein Team hier einsetzen. Wie das menschliche Blut, Enzyme, Antikörper, Viren, Vitamine, Nervenimpulse, und, und, und zeichnerisch dargestellt werden ist immer noch liebenswert. Teils komplexe Vorgänge unseres Körpers werden so dank visuellem Einfallsreichtum clever wie einfach verständlich übermittelt. Das Ergebnis: Eine Episode von „Es war einmal… das Leben“ hinterlässt mehr Wissen über den menschliche Körper als so manch trockenes Referat innerhalb einer bräsigen Schulstunden. Natürlich, alles kann und will die Trickserie nicht abdecken und man sollte auch nie außer Acht lassen, dass 30 Jahre eine lange Zeit und gewiss es einige Dinge gibt, die man heute anders darstellen oder erklären würde. Als Appetitanreger für das Thema Biologie sowie für den Aufbau für ein Verständnis, was in unserem Körper so alles vorgeht, ist „Es war einmal… das Leben“ aber wohl heute auch noch immer noch bestens geeignet.

Dass Albert Barillé dabei auch vor unschönen Themen wie Krankheit und vor allem Tod nicht zurückschreckt, hat er bereits in anderen Ablegern seiner „Es war einmal…“-Serie gezeigt. Auch bei „Es war einmal… das Leben“ versucht er so wenig wie möglich auszusparen. Krankheiten wie Krebs werden allerdings nur sekundär behandelt und AIDS kommt erst gar nicht zur Sprache, was sich mit der Herstellungszeit der Trickserie einfach und moderat erklären lässt. So lassen sich wohl auch die störenden Dinge erklären, die jeden Ableger von „Es war einmal…“ plagen: Bei Barillé ist immer alles etwas zu lieb, zu knuffig und der moralische Kompass kennt einzig und alleine Hell und Dunkel. Für eine Kinderserie ist das alles durchaus brauchbar, allerdings dürften wohl auch jüngere Zuschauer finden, dass die Serie, vor allem im Umgang mit ihren Hauptfiguren, doch etwas gestrig wirkt. Wer mit „Es war einmal… das Leben“ groß geworden ist, dem dürfte das zwar auffallen, aber nicht weiter stören. Selbst grobe Rostflecken werden von der Nostalgie wieder blitzblank poliert.

Die DVD: Die 26 Episoden von „Es war einmal… das Leben“ kommen in deutscher, französischer und englischer Sprache auf 6 DVDs daher, versammelt in einer farbenprächtigen Box. Wie bereits bei den anderen Veröffentlichungen der „Es war einmal…“-Reihe gibt es leider keinerlei Bonusmaterial. Das ist beklagenswert. Wie bei den anderen Serienablegern auch wären Interviews oder Dokus eine nette Erweiterungen gewesen – vor allem für die Leute, die mit den Serien groß geworden sind. Als Trostpflaster gibt es ein paar Postkarten mit „Es war einmal… das Leben“-Motiven und ein Booklet, das im Gegenzug zu dem von „Es war einmal… der Mensch“ leider keine Hintergrundinfos liefert, sondern nur kurz auf die einzelnen Folgen eingeht. Technisch macht die DVD-Veröffentlichung einen eher zweckmäßigen Eindruck. Die Bildqualität schwankt teils extrem, was auf das horrende Alter der Vorlage zurückzuführen ist. Allerdings hat „Es war einmal… der Mensch“ auch einige Jahre auf dem Buckel und dort war das Bild wesentlich klarer. Dazu plagen „Es war einmal… das Leben“ noch einige unschöne Verunreinigungen.

Fazit: Wer mit dieser Serie groß geworden ist, macht nichts falsch, wenn er seinen nostalgischen Hunger mit der DVD-Box von „Es war einmal… das Leben“ sättigen will. Natürlich kann die Serie nicht ganz die Erwartungen einhalten, die teils übertriebene Damals-war-alles-besser-Gedanken suggerieren. Von den bislang rezensierten „Es war einmal…“Ablegern, ist „Es war einmal… das Leben“ aber immer noch der klare König der Reihe. Nirgendwo sonst wurde kreative Kraft und Wissen besser miteinander vereint wie hier. Das der Zahn der Zeit mehr als nur ein wenig an der Serie genagt hat, fällt dabei recht wenig ins Gewicht.

Bewertung: 7 von 10

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