Bildnachweis: © HBO / Warner Bros.

"Entourage" - Staffel 1 & 2 - Kritik

von Sebastian Groß


Vor seiner Schauspielkarriere war Mark Wahlberg Model und wurde als dieses für den Film entdeckt. Er zog nach Los Angeles, hing mit seinen Kumpeln ab, machte das Nachtleben mit diesen unsicher und versuchte nach und nach größere und bessere Rolle zu bekommen. Diese wilde Zeit in Hollywood diente für die Serie „Entourage“ als Inspiration. Wahlberg, der die Serie die von 2004 bis 2011 auf HBO lief, als ausführender Produzent begleitet, und der Showrunner der Serie, Doug Ellin, entwarfen mit der Serie eine Art „Sex and the City“ für das männliche Geschlecht, denn auch hier geht es um schöne Menschen und ihre Probleme zwischen tollen Häusern, schicker Mode und süffisanten Lebensstilen.

Fast pünktlich zum deutschen Kinostart des lang erwarteten Kinofilms zur Serie, der bei uns jedoch nur 4.0 Punkte einheimsen konnte, erscheinen die Staffeln der Serie als Neuauflage auf DVD. Wir haben für euch die ersten beiden Staffeln gesehen und sage euch, ob sich ein Blick lohnt und ob Fans der Serie, die die alten DVDs besitzen, wieder zugreifen sollten. Okay, die letzte Frage kann gleich hier, kurz und schmerzlos beantwortet werden: Nein. Die Neuauflage bietet in allen Belangen den gleichen Umfang wie die alten Veröffentlichungen. Es gibt also keinen Grund erneut zum Portemonnaie zu greifen.

Staffel 1 von „Entourage“ ist die typische Vorstellungsstaffel. Die Figuren und ihre Charaktere werden uns näher gebracht, einzelne für die späteren Handlungen wichtige Situationen und Ereignisse werden etabliert und Showrunner Doug Ellin gelingt es dabei bereits den späteren Tonus der Serie ohne großes experimentieren aufzubauen und kompromisslos beizubehalten. Kein allzu großes Kunststück, immerhin definiert sich „Entourage“ zum größten Teil durch seine Figuren, allen voran natürlich die titelgebenden Freunde vom aufstrebenden Hollywood-Star Vincent Chase (Adrian Grenier, „Der Teufel trägt Prada“) und dessen Agent Ari Gold (Jeremy Piven, „Sin City: A Dame to kill for“). Vor allem Ari erweist sich dabei als höchst interessante Figur. Nicht weil er besonders vielschichtig ist (keine Figur im „Entourage“-Universum kann dieses Attribut wirklich für sich verbuchen), sondern weil er das wandelnde Klischees der Hollywood-Politik ist. gut so, denn „Entourage“ ist zu einem Teil auch eine bissige Showbiz-Satire.

Staffel 1, die insgesamt 8 Folgen beinhaltet, ist durch ihre ganzen Etablierungsmechaniken noch relativ einseitig und wirkt stellenweise etwas zu redundant. Die nachfolgende Season, die es dann schon auf 14 Folgen bringt, wirkt dagegen schon viel befreiter und offener für echte Storyentwicklungen. Allerdings bleibt eines gleich. Etwas womit sich jede Staffel und sogar der Kinofilm herum plagten: Die Figuren entwickeln sich nicht. Natürlich feiern sie Erfolge wie auch Misserfolge, aber charakterlich bleiben sie stets in ihrer Komfortzone. Das ist in Staffel 1 noch nicht besonders auffällig, beginnt aber bereits in der zweiten einiges an Potenzial zu opfern.

Die DVDs: Bild- und tontechnisch bieten beide Staffeln (im Handel erhältlich) eine solide bis gute Leistung. Bei den Extras sieht es aber mager aus. Staffel 1 bietet zwei Audiokommentare und kurze Interviw, Staffel 2 ein 20minütiges Special, in dem u.a. Mark Wahlberg die Darsteller der Serie befragt.

Fazit: Entourage“ bietet innerhalb der erste beiden Staffeln kurzweilige, geschwätzige Unterhaltung mit dem Fokus auf Ruhm und Luxus. Die Non-Entwicklung der Figuren ist schade, stört hier insgesamt aber eher nur marginal. Fans von bissigen wie redseligen TV-Serien können also einen Blick riskieren. Wenn ihnen die ersten beiden Staffeln gefallen, sollte der Rest zum Selbstläufer werden.

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