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Ein Polizist auf Nachtstreife: Kritik zu "The Responder - Staffel 2"

Tiger

Von Tiger in Ein Polizist auf Nachtstreife: Kritik zu "The Responder - Staffel 2"

Ein Polizist auf Nachtstreife: Kritik zu "The Responder - Staffel 2" Bildnachweis: © Magenta TV | Werbemotiv zu "The Responder - Staffel 2"

Inhalt

Emergency Response Officer Chris Carson ist zurück und steht vor den Trümmern seines Lebens. Seine Frau hat ihn verlassen und möchte mit seiner Tochter nach London ziehen. Deswegen braucht er um jeden Preis einen Tagesjob, um den er regelrecht kämpfen muss, damit er den Umzug seiner Tochter doch noch verhindern kann. Er steht derart unter Druck, dass er einige Entscheidungen trifft, die dazu führen, dass er immer tiefer und tiefer in dem Drogensumpf versinkt, aus dem er sich eigentlich befreien wollte. Auch seine alte Partnerin Rachel scheint ihr Leben nicht mehr im Griff zu haben …

Kritik

Während Staffel 1 von The Responder mit ihrer erfrischenden Sichtweise auf den Polizeialltag überraschte und fesselte, schwächelt die zweite Staffel von Anfang an, weil sie recht unaufgeregt beginnt und genauso unspektakulär weiterläuft. Chris (Martin Freeman, Fargo) hat weiterhin seine psychischen Probleme und spricht über sie in einem Therapiekreis vor einem Priester. Dabei merkt er selbst an, dass er immer wieder die gleichen Fehler begeht und da sind wir auch schon an dem Kernproblem der zweiten Staffel angelangt. Im Grunde passiert in den ersten vier Folgen nichts Neues, was die zweite Staffel von der ersten unterscheidet. Ganz im Gegenteil, die ganze Spannung und Aufregung aus der ersten Staffel verflüchtigen sich, weil die sonst so spannenden Verfolgungsjagden aus Teil 1 ausbleiben und auch wenn Chris nach wie vor bedroht oder von den Kriminellen unter Druck gesetzt wird, dann quittiert er es mal wieder mit einem „Fuck off“, regt sich ein wenig darüber auf und ändert einfach seine Fahrtrichtung.

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Chris ist nach wie vor in Drogengeschäfte verwickelt, er hat nach wie vor psychische Probleme, doch diesmal weiß man das schon alles aus der ersten Staffel und es ist weitaus weniger überraschend, weil seine Probleme nur ein wenig vertieft werden. Er hat Konflikte mit seinem Vater, streitet sich mit seiner Tochter und ist ständig hin- und hergerissen zwischen der Pflichterfüllung und dem Wunsch für seine Tochter da zu sein und endlich diesen verflixten Tagesjob zu bekommen. Der innere Konflikt war schon in der ersten Staffel sehr präsent und hätte auf irgendeine Art noch verschärft werden können, doch stattdessen tritt die Serie auf der Stelle. Die einzige Figur, die sich von Anfang an weiterentwickelt, ist die Figur von Rachel (Adelayo Adedayo, Unlocked), die offenbar gemerkt hat, dass es gar nicht so leicht ist, sich immer an die Vorschriften zu halten. Während sie in der ersten Staffel noch streng danach handelte, flippt sie in der zweiten Staffel auch mal aus und ist Chris gar nicht mehr so unähnlich. Dieser Handlungsstrang ist der Gelungenste von allen, weil er etwas Neues zeigt, was es in dieser Form in der ersten Staffel nicht gegeben hatte.

Ansonsten hat man mit den Junkies und Drogendealern und dem ausgelaugten Chris immer wieder das Gleiche und das macht es auch nicht besser, wenn sich die Junkies zwischendurch eine Line Koks durch die Nase ziehen, in einem Club abfeiern und dabei dämlich grinsen. Soll das die zweite Staffel irgendwie spannender oder außergewöhnlicher machen? Wir haben nicht mehr 1980 und der „Wir schockieren jetzt mal mit Aufnahmen von Drogen“-Zug ist längst abgefahren. Deswegen sind diese Nullachtfünfzehn Aufnahmen eher enttäuschend. Das, was jedoch gelungen umgesetzt wird, sind die Szenen, in denen Chris weitestgehend geduldig mit einem an Alzheimer erkrankten Mann agiert, der Angst vor der Dunkelheit hat. Diese Szenen sind menschlich und entlocken dem Zuschauer Mitgefühl, sowohl für den kranken Mann als auch für Chris, der den Mann immer wieder beruhigen muss.

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Auch das Fehlen des eingängigen, ikonischen Soundtracks aus der ersten Staffel bleibt nicht unbemerkt („Oh! When The Sun Goes Down“ von Tramp Attack). Dieser Soundtrack passte wie die Faust aufs Auge und wurde während des coolen Intros abgespielt. Der neue Soundtrack ist stattdessen penetrant und nervig. Wieso musste man es unbedingt ändern? Leider wirkt die ganze Staffel ziemlich zäh und die Spannung wird nur langsam aufgebaut, von daher passt der neue Sound wenigstens zum belanglosem Inhalt. Wenn man die erste Staffel jedoch kennt, dann möchte man natürlich auch die zweite Staffel sehen. Das Problem ist nur, dass durch die erste Staffel, gewisse Erwartungen an diese Serie geweckt wurden, die Staffel 2 aber diesen Erwartungen einfach nicht standhalten kann. Deswegen wird sie nur den ganz großen Responder Fans gefallen, die unbedingt wissen wollen, wie die Geschichte von Chris weitergeht.

Fazit

Eine eher enttäuschende Fortsetzung, die nur schwer in die Gänge kommt und weitestgehend auf der Stelle tritt. Mit wenig Spannung, dafür aber mit den gleichen Problemen wie in der ersten Staffel hangelt sich "The Responder" in der 2. Staffel von der einen Folge zur nächsten ohne nennenswerte Höhepunkte. Staffel 2 ist ab dem 29.06. bei MagentaTV zu sehen.

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