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Ein Abend mit Paul Panzer - Kritik zum DVD Programm "Invasion der Verrückten"

Kuehne

Von Kuehne in Ein Abend mit Paul Panzer - Kritik zum DVD Programm "Invasion der Verrückten"

Ein Abend mit Paul Panzer - Kritik zum DVD Programm "Invasion der Verrückten" Bildnachweis: @eventim

Kritik

Der wohl lustigste Sprachfehler aus Deutschland ist zurück. Paul Panzer präsentiert sein neues Bühnenprogramm Invasion der Verrückten und spricht über den Sinn des Lebens, die Unterschiedlichkeit der einzelnen Menschen sowie der Tatsache, dass jeder in seinem tiefsten Inneren leicht bis schwer verrückt ist. Invasion der Verrückten ist Paul Panzers fünftes Live-Programm und somit auch seine fünfte Live-DVD. Grund genug sich einmal anzusehen, ob sich der Kauf der DVD lohnt, oder ob man lieber zu den anderen Programmen greifen sollte.

Paul Panzer alias Dieter Tappert tritt mittlerweile seit 2005 als Stand-Up Comedian auf. Doch auch vorher gab es die Kunstfigur Paul Panzer bereits. Die Figur Paul Panzer wurde für das Radio erschaffen um nichtsahnende Leute per Telefonstreich zu verarschen. Fast schon legendär sein Begrüßungssatz; „Panzer, ich begrüße Sie“. Unzählige Anrufe ließen bei den Fans die Lachtränen aus den Augen laufen. Unvergessen sein Anruf bei dem Dachdecker Benether (siehe unten). 2009 war er sogar mit Mario Barth im Kino zu sehen in dem Film Männersache. Seitdem verbindet die beiden eine tiefe Freundschaft, was man leider auch merkt. Sieht man sich die ersten Live-Programme von Paul Panzer an, merkt man noch einen gewissen Individualismus. Besonders bei seinem neuen Programm ist hiervon nicht mehr viel bemerkbar. Die Figur Paul Panzer ist eine Mischung aus Dieter Nuhr und Mario Barth geworden. Dass er sich damit nicht ganz so wohl fühlt, merkt man ihm besonders in der ersten halben Stunde deutlich an.

Paul Panzer war immer bekannt für seine Naivität. Irgendwie will da sein Konzept zu Invasion der Verrückten nicht passen. Er philosophiert über die Welt und die Menschen. Macht auf Probleme und Unterschiede auf satirische Art und Weise aufmerksam. Dieses Konzept funktioniert zwar äußerst erfolgreich bei Kollegen Dieter Nuhr, doch will man Panzer dies einfach nicht abnehmen. Es dauert lange, bis man wirklich ins Programm rein findet. Zumal Panzer viele Gags auf eine melancholische Art präsentieren möchte. Doch eben diese Melancholie passt überhaupt nicht zu seiner Kunstfigur. Daher wirkt vieles abgelesen oder auswendig gelernt. Jedem Zuschauer wird auch klar sein, dass Panzer alles schon zig mal geprobt hat, doch kommt es auf die Präsentation selbst an. Und diese ist zumindest zu Beginn äußerst hölzern.

Glücklicherweise verfliegt der Anschein bald und der Abend kann so richtig beginnen. Panzer besinnt sich auf seine altbekannten Figuren wie seine Frau Hilde und sein Sohn Bolle. Viele Gangs zünden und Fans sowie Neueinsteiger werden ihren Spaß haben. Nicht jeder Gag mag sitzen, doch ist dies auch egal. Viele seiner Witze funktionieren. Zwar werden nur noch selten richtige Lachanfälle hervorgerufen, aber amüsant ist es alle male noch.

Doch im Laufe der Show wird die Freundschaft zu Mario Barth bemerkbar. Von vielen verehrt, von noch mehr gehasst, hat Mario Barth einen Drang zu nerven. Dutzende Wiederholungen wie beispielsweise „Kennste, Kennste, Kennste“ und eine Art übertriebene Darstellungsweise sowie penetranten Erzählungen teilen Deutschland. Klar ist er der bekannteste und größte Comedian Deutschlands, doch viele teilen die positive Meinung über ihn nicht. Paul Panzer lässt sich mehr und mehr von Mario Barth inspirieren. Was der erfolgreichste Comedian Deutschlands macht, kann ja nicht zwangsläufig falsch sein. Und somit entwickelt sich Tapperts Figur zu einem Barth Klon. Häufig kriegt er noch die Kurve und lässt die Allüren beiseite, doch manchmal kommt einfach Barth durch. Fans von Panzer wird dies nicht wirklich stören, jedoch wird Invasion der Verrückten für alle Neulinge ein holpriger Start werden um sich mit Panzer anzufreunden. Hier doch lieber zu seinen alten Programmen wie Heimatabend Deluxe greifen, denn dieses ist deutlich besser.

Technische Daten

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Neben dem Programm bekommt der Käufer der DVD drei exklusive Spezials geboten. Zum einen gibt es ein ausführliches Behind-the-Scenes Spezial. Hier werden die letzten Stunden vor der Show dokumentiert. Neben dem Aufbau des Bühnenbildes bekommen wir Paul Panzer in seiner Vorbereitung zu sehen. Des Weiteren lädt Panzer uns Zuschauer zu sich nach Hause ein. Wir bekommen einen exklusiven Einblick in sein Zuhause. Als drittes Spezial dürfen wir mit Paul Gartenarbeit verrichten. Das Bonusmaterial ist ebenso witzig wie seine Show, für Fans also auf jeden Fall einen Blick wert. Die Laufzeit beträgt etwa 45 Minuten. Es hätte zwar etwas mehr sein können, lohnen tut es sich dennoch.

Fazit

Invasion der Verrückten ist für Fans von Paul Panzer sowieso ein Muss. Wir bekommen einen anderen Panzer zu Gesicht. Dieser wird jedoch nicht jedem gefallen. Besonders für Neueinsteiger wird Panzer wie ein Klon aus Dieter Nuhr und Mario Barth wirken. Fans bekommen eine klare Kaufempfehlung, auch wenn das Programm bei Weitem nicht sein Stärkstes ist (an seine Scherzanrufe kommt sowieso keins dran). Zukünftige Fans von Panzer sollten jedoch eher zu seinen älteren Programmen greifen oder auf Youtube seine Scherzanrufe ansehen.

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