Bildnachweis: © Polyband

Die Wunder des Sonnensystems und des Universums - Dokumentation - Kritik

von Sandra Scholz

Inhalt

In zwei aufwendig produzierte Filmreihen werden die Phänomene der kosmischen Tiefen ausführlich und leicht verständlich dargestellt. Die Filme zeigen wie unser Universum beschaffen ist, geben Aufschluss über die entferntesten Bereiche des kosmischen Raums und stellen darüber hinaus einen erklärenden Zusammenhang mit Vorkommen auf der Erde her.

Kritik

„Die Wunder unseres Sonnensystems“ beschäftigt sich in sieben Episoden mit Sonne, Saturn, Titan und Venus sowie mit dem Wetter im Weltall, Asteroiden und außerirdischem Leben. Das ist gewohnt kurzweilig und besonders für Laien und Anfänger lassen sich hier viele Informationen gewinnen. Dies geht zulasten der Detailtiefe, so dass versierte Weltraumfans nicht viel dazulernen dürften. Die einzig in Deutsch vorliegende Fassung ist dem englischen Original gegenüber allerdings gekürzt, außerdem wurden diverse deutschsprachige Experten hinzugeschnitten, die ihren Senf zu verschiedenen Themen dazugeben dürfen. Im Falle des Astronauten Thomas Reiter mag dies noch geglückt sein, die meisten anderen wirken aber frappierend desinteressiert an der Materie, für die sie sich eigentlich begeistern sollten.

Gerettet wird dieser unschöne Zug dann im Alleingang von den schick anzusehenden Animationen. Egal ob Parallelen zwischen unserer Erde und anderen Planeten gesucht und grafisch dargestellt werden, oder ob komplizierte Vorgänge simpel dargestellt werden: Hier glänzt die Dokumentation und weiß, den Zuschauer in ihren Bann zu ziehen.

„Wunder des Universums“ empfiehlt sich vor allem in der englischen Version, denn dann kommt der Zuschauer in den Genuss der extrem beruhigenden Stimme von Physiker Brian Cox. Die vier Episoden bauen hier aufeinander auf. Nach zwei Folgen mit Basiswissen wird es etwas komplexer. „Spuren der Zeit“ beleuchtet das Phänomen Zeit und zeigt das Entstehen und Sterben von Sternen; „Sternenstaub“ erklärt die Elemente und wie Materie aufgebaut ist. Die dritte Folge beleuchtet „Die Schwerkraft“ und die Abschlussfolge „Licht“ zeigt, wie das All erforscht werden kann.

Im Verlauf der Episoden werden zahlreiche Orte auf der ganzen Welt besucht, an denen früher sogenannte Sternenkulte anzutreffen waren. Aufgemischt werden die schönen Naturaufnahmen durch spektakuläre Animationen von beispielsweise Schwarzen Löchern. Wirklich tiefergehend ist das nie, dafür gibt man sich alle Mühe, ein breites Publikum für das Thema zu begeistern. Wer nun aber die Relativitätstheorie in all ihren Facetten begreifen will, der ist an der falschen Adresse.

Leider wurde „Wunder des Universums“ für die Ausstrahlung im deutschen Fernsehen massiv gekürzt. So schleichen sich ab und an Anschlussfehler in die einzelnen Folgen und sie wirken unnötig holprig. Leider wurde darauf verzichtet, die fehlenden 10 Minuten pro Folge beispielsweise als Extra beizugeben oder die Folgen gleich ungeschnitten mit auf die Disc zu packen.

Fazit

Sowohl „Die Wunder unseres Sonnensystems“ als auch „Wunder des Universums“ schaffen es spielend leicht, den Zuschauer für das Weltall zu begeistern. Die Einstiegsschwelle ist, wie man es sich von der BBC gewöhnt ist, recht niedrig, so dass auch ohne großes Vorwissen in das Thema eingestiegen werden kann. Spektakuläre Aufnahmen regen neben dem Bewundern auch zum Staunen an. Abzüge gibt es allerdings für die Tatsache, dass beide Dokumentationen in einer gekürzten Fassung vorliegt und die fehlenden Szenen nirgends beigelegt sind. Die fehlende englische Synchronisation bei „Die Wunder unseres Sonnensystems“ ist ebenfalls bedauerlich.

Technischer Part

Die Blu-ray im Vertrieb von Polyband ist seit dem 25. November 2016 im Handel erhältlich. Das Amaray-KeepCase hat leider kein Wendecover beigelegt. „Die Wunder des Sonnensystems“ liegen in sauber abgemischten DTS-HD 2.0 in deutscher Sprache vor. Bei „Wunder des Universums“ kann zwischen einer deutschen und der englischen Tonspur gewählt werden. Beide liegen in DTS-HD 5.1 vor. Der Erzähler ist jederzeit gut zu verstehen, der Sound an sich ist schön satt. Das Bild ist schön kräftig, vor allem die Schwarzwerte wissen zu überzeugen. Die Schärfe bewegt sich ebenfalls beinahe durchgängig auf sehr hohem Niveau, ganz selten sind kurze Augenblicke ein klein wenig verschwommen, dies fällt aber kaum auf. Extras sind auf beiden Discs leider nicht vorhanden.

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