„Hallo Ella,

wir kennen bereits deine Geschichte, und auch wenn du
zweifeln magst und hörst, dass die Erzählung viel zu „depressiv“ oder „düster“
sei, bitte arbeite weiter dran. Es hängt viel davon ab, vielleicht sogar zu
viel. Um aller Menschen willen also … schreibe sie zu Ende.

Ein Freund“

Was für eine skurille Nachricht. Konnte das ein Scherz sein? Welcher ihrer Freunde würde so eine E-Mail verfassen? „Nun gut, fremder Freund, dann schreibe ich mal weiter.“ In den nächsten Stunden änderte Ella mehrmals die Geschichte. Dass Ron und Harry durch einen Schicksalsschlag getrennt werden mussten, war von vorneherein klar gewesen und Ella änderte hier und dort etwas, um den Verlauf berührend und bedrückend zu machen, aber nicht so düster und depressiv, wie die Mail prophezeit hatte. Der sehr muggel-artige Messerangriff auf Ron Weasley endete für ihn in einem langwierigen Koma, in das die Ärzte im St. Mungo ihn versetzen mussten, um seine Organe zu retten, die durch Magie nur sehr langsam wieder geflickt werden konnten.

Zwischen Teetassen, Keksdosen und einem halb geöffneten Fenster brütete Ella über weitere Szenen, entschied sich dann dazu, Ron aufwachen zu lassen, während Harry wieder eine Nacht an seinem Bett verbrachte.

„Harry?“ Die leise und kratzige Stimme seines besten Freundes versetzte Harry einen großen Schock; zum einen, weil er nicht damit gerechnet hatte, dass Ron so bald wieder aufwachen würde und andererseits, weil er kurz davor war, einzuschlafen. „Ron! Hey, Kumpel. Ich hab‘ mir Sorgen gemacht. Wie fühlst du dich?“ Er erhob sich aus dem unbequemen Stuhl neben dem Krankenbett und trat näher an den Rothaarigen heran, um auch jedes seiner Worte verstehen zu können. Rons Lippen waren trocken und brüchig und nach einem Schluck Wasser, das Harry ihm mittels Zauberstab-Bewegung reichte, sprach er erneut. „Als hätte mich Jemand mit einem Messer abgestochen. Das ist wohl die feigste Art, Jemanden anzugreifen. Wie haltet .. wie halten Muggel solche Straftaten aus?“ Harry wollte etwas Schlagfertiges erwidern – was war denn feiger als ein Zauberspruch, der den Gegenüber sofort töten konnte, ohne dass dieser die Möglichkeit hat, sich zu wehren? – aber er war so glücklich, seinen Freund wach und redend vor sich liegen zu sehen, dass er sich alle Antworten verkniff.

Ella nickte vor sich hin. Das war gut. Das war beklemmend, hatte aber genau die richtige Prise an Positivität, die die Leute in dieser Zeit gebrauchen konnten. „Endspurt, Ella“, flüsterte sie leise.

Zwei Stunden später wurde ein neues Kapitel bei Wattpad hochgeladen und innerhalb weniger Minuten trudelten erste Likes und Replies ein (wie konnten Menschen nur so schnell lesen?) und mit jeder Nachricht hellte sich Ellas müdes Gesicht etwas mehr auf. Danke für das Weihnachtsgeschenk! – Super, dass du es so hast enden lassen! – Du bist meine Lieblingsautorin! – Der Sub war wirklich sehr gut in dich investiert, mach weiter so, KUDOS!

Und dass Ella einem Mädchen das Leben rettete, deren Handy gerade in dem Moment vibrierte, als sie den Entschluss fassen wollte, gen Brücke zu ziehen und ihrem Dasein ein Ende zu setzen, wusste sie nicht.

Sie wusste auch nicht, dass sie einer frisch verheirateten Ehefrau den Abend rettete, die zuerst weinend im Bett liegen bleiben wollte, dann aber doch aufstand, um ihrem Mann von dem letzten Kapitel zu erzählen.

Oder dass sie den guten Freunden, die tausende Kilometer trennten, endlich wieder Gesprächsstoff gab, nachdem so lange Funkstille geherrscht hatte.

Das alles wusste Ella nicht. Aber Caro, die in einer Art Parallelwelt auf einem plüschigen Hocker saß und Namen in einer Liste aus und eintrug, entging nicht, was ihre Geschichte für eine Wirkung auf die Menschen hatte, die mit ihr in Berührung kamen.

„Okay, jetzt muss ich aber doch mal einen Blick riskieren…“ und Ella öffnete das letzte Kapitel auf Wattpad.

„Weißt du, Harry. Du bist mein bester Freund, du bist der Nicht-Rothaarige Bruder, den ich niemals hatte“, als Ron sprach bildeten sich weiße Dampfwölkchen vor seinem Mund, die in die kühle Dezemberluft entwichen. Harry stand hinter ihm, eine Hand auf dem Griff des Rollstuhls und blickte ebenfalls in die schneebedeckte Ferne. „Weißt du, Ron. Du bist der tollpatschige Bruder, den ich nie hatte. Und ich hätte niemals gedacht, dass du, redend und atmend in einem Rollstuhl, das größte Weihnachtsgeschenk überhaupt sein könntest.“ Und dann lachten sie. Denn am Ende, am Ende war alles immer gut. Irgendwie.

Fröhliche Weihnachten, ihr Muggel.

Nun, liebe Moviebreak-Community: Zum einen wünschen wir euch natürlich frohe Weihnachten, zum anderen konnten gestern ordentlich Gewinne verteilt werden. Doch es geht noch weiter!

Die Aufgabe: Stellt euch vor, unsere Geschichte wäre ein kleiner Film gewesen. Verfasst ein Fazit von Mindestens 100 Worten. Das spannendste / kreativste Fazit gewinnt!

Zeit habt ihr bis einschließlich Donnerstag, den 31.12.2020. Einfach hier kommentieren und mit dabei sein.  Wir sind gespannt.

Gewinnspiel: Zu gewinnen gibt es wieder ein schönes Film-Paket:

• Star Wars - Stormtrooper Weihnachtskugel
  Harry Potter - Hagrid Chibi Schneekugel mit Glitter
  1x Blu-ray LAST CHRISTMAS (Leonie)
  The Good Doctor - Die komplette dritte Season DVD (Sony)
  Der Herr der Ringe: Extended Edition Trilogie [4K Ultra HD]
                     - Herr der Ringe allerdings wenn wieder verfügbar

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Zudem verlosen wir tolle Flash Gordon (seit dem 10.12. als restaurierte Editionen im Handel) Pakete (mit BD sowie Merchandise) dank Studiocanal. Insgesamt zwei Pakete

Viel Glück!