Erwähnungen
Jäger und Gejagte in eindrucksvollen Aufnahmen
Von Aurea in Die Jagd - Auf Leben und Tod - Dokumentation - Kritik
am Sonntag, 18 Dezember 2016, 20:04 Uhr
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Inhalt
Der ewige Wettstreit zwischen Jäger und Gejagten bietet seit jeher die dramatischsten Szenen in der Natur. Selten ist das Ergebnis des Aufeinandertreffens schon von vornherein klar. Für beide Seiten geht es um Leben und Tod. "Die Jagd – Auf Leben und Tod" enthüllt die außergewöhnlichsten und spektakulärsten Strategien der Jäger und ihrer Beute, so wie sie noch nie gezeigt wurden.
Jede Folge konzentriert sich auf einen Hauptlebensraum, Savanne, Dschungel oder Ozean. Von Wüstenlöwen, die den Schutz des Küstennebels zum Angriff auf Oryxantilopen nutzen, bis zu Orcas, die mit Teamwork und Echoortung im offenen Meer ihre Beute aufspüren, von der Spinne, die ihre Jagdstrategie an ihre Beute anpasst, bis zum Kraken, der an Land geht, um in Gezeitentümpeln gefangene Fische zu erreichen.
Kritik
Eigentlich muss man ja gar nicht mehr viel dazu sagen. Auf dem Cover prangt das "BBC Earth" Logo, und Kenner wissen: da steckt Qualität dahinter und drin. So auch bei "Die Jagd". Die Dokumentation setzt sich mit einem Thema auseinander, welches in anderen Dokus gerne mal unter den Tisch fällt. Denn wer will schon am Ende seine Zuschauer damit vergraulen, dass das niedliche, rundliche Robbenbaby vom Eisbären gefressen wird? Hier ist wichtig anzumerken, dass die Doku deswegen nicht über alle Maßen blutig geworden ist. Wer also auf Splattereinlagen im Tierreich hofft, der sollte sich woanders umschauen.
In der deutschen Fassung führt Sascha Rotermund mit souveräner Stimme durch das Programm. Ein Blick ins beiliegende Making-of macht schnell klar, mit welchem Aufwand eine solche Doku überhaupt erst entsteht. Jahrelang wird an teils unfassbar entlegenen Orten gefilmt, ein Orchester spielt später zu jeder einzelnen Szene den eigens komponierten Soundtrack ein. Dabei sind großartige Aufnahmen entstanden, einige davon wurden zum ersten Mal überhaupt auf Bild festgehalten. So wurden Kameras an Elefanten befestigt, diese filmten dann einen Tiger, der im Wald jagen geht. Dieses beinahe schon intime Gefühl, das beobachten der Raubtiere bei der Pirsch, verschlägt einem gut und gerne mal den Atem. Daneben behaupten sich kleine Küstenotter, während Tintenfische einfach mal das Meer verlassen, um in Gezeitentümpeln nach Fressen zu suchen. Wie kaum eine andere Reihe schaffen es die Produktionen der BBC Earth, dem Zuschauer eindrückliches Material zu zeigen, so dass die Ehrfurcht vor der gewaltigen Natur sich von ganz allein einstellt. Wie die Tiere vorgehen, sich scheinbar Strategien zurechtlegen um möglichst effizient zu sein ist wunderbar anzuschauen und sollte ganz klar in keinem Regal von naturbegeisterten Dokufans fehlen.
Fazit
Mit „Die Jagd“ stellt die BBC einmal mehr ihren wohlverdienten Spitzenplatz in Sachen Naturdokumentationen unter Beweis. Spektakuläre Bilder der eindrucksvollsten Raubtiere des Planeten gibt es hier zu sehen. Zartbesaitete dürften zwischendurch Grund haben, sich die Augen zuzuhalten, und oftmals fiebert man entgegen dem normalen Lauf der Natur mit den Tieren mit. Für alle anderen gibt es hier ungeschönte Einblicke in den Teil der Umwelt, der in anderen Dokus oft unter den Tisch fällt. Unbedingt sehenswert.
Technischer Part
Die Blu-ray im Vertrieb von Polyband ist seit dem 6. Oktober 2016 im Handel erhältlich. Das Digipak kommt im Pappschuber ins Haus und macht einen wirklich edlen Eindruck. Bei den Sprachen kann zwischen Deutsch DTS-HD MA 7.1 und Englisch DTS-HD MA 5.1 ausgewählt werden. Beide Tonspuren sind sauber abgemischt, der Sprecher ist jederzeit gut verständlich. Das Bild ist gestochen scharf, die Farben sind brillant, auch die Schwarzwerte sowie die Kontraste überzeugen vollends. Die Blu-ray ist außerdem ungekürzt, so dass sich insgesamt 40 Minuten mehr Spielzeit gegenüber der TV Ausstrahlung ergeben. Als Extras gibt es ein ausführliches Infobooklet mit spektakulären Fotos und zahlreichen Infos, ein Special über Orcas sowie einige Trailer für weitere Veröffentlichungen von Polyband.
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