Gut gelaunt startete ich in den Tag (abgesehen von einem leichten Kopfdröhnen; woran das bloß gelegen hat). Abends war dann wieder Filmzeit. Unverändert lag die Box vor meinem Fernseher. Irgendwie konnte ich nicht glauben, dass diese Aufgabe so einfach sein würde. Vorsichtshalber ein Bier; man weiß ja nie und meine Mutter sagte immer schon „Vorsicht ist besser als Nachsicht“. Es stand „The Zombie Terror Experiment“ auf dem Plan. Beschissener Titel aber vielleicht täuscht dieser ja.
Terroristen zünden in einem Regierungsgebäude einen Sprengsatz und setzen dadurch ein toxisches Gas frei, das sich über das Ventilationssystem verbreitet. Das hehre Ziel: Die geheimen Biowaffen-Experimente der Regierung sollen ans Licht der Öffentlichkeit gebracht werden. Doch niemand hätte geahnt, wie schnell die Situation außer Kontrolle gerät, denn der tödliche Virus attackiert das für die Ausschüttung von Adrenalin zuständige System im Körper.
Ja, so kacke wie die Story kling, war der Film schließlich dann auch. Gefühlt spielte dieser nur in einem Treppenhaus und die ominöse Pornosynchro (sofern mich da meine Quelle nicht falsch aufgeklärt hatte) tauchte wieder auf. Keine Spannung, dämliche Dialoge, schlechtes Schauspiel, schlechte Story… alles in einem Film vereint. Super Sache, da macht das gucken gleich doppelt Spaß. Mein Blick fiel auf den Tisch und „Oh Wunder“ es standen wieder diverse leere Bierflaschen vor mir. Anders wäre es auch nicht möglich gewesen, diese Grütze zu ertragen. Erwischte mich bei dem Gedanken bezüglich des Titels. „Warum heißt der Film im Original „Fight oder Flight“ und wurde mit „Zombie Terror Experiment“ übersetzt?“ Fragen über Fragen. Stellte fest, dass ich zwar 20 Minuten auf den Fernseher starrte mich aber gedanklich nur mit dieser Frage auseinander setze. Ein Zeichen dafür, wie gut dieser Film doch ist. Ich kam zu keinem Ergebnis. Egal, gleich ist es endlich vorbei. Zum Schluss hin gab es noch diverse Lachflashs aufgrund der abgrundtief schlechten Effekte. Mein Gott, selbst "Xena" ist hiergegen ein Oscarkandidat. Und mich beschäftigte wieder eine elementare Frage: „Irgendwer muss sich doch im Nachhinein den Film ansehen und sagen; Boar, der ist aber gut. Den bringe ich genauso auf den Markt. Was sind das bitte für Leute?“ Vermutlich Sadisten, welche eine Vorliebe dafür haben, die Menschheit zu quälen. Kaum zu glauben aber 1 Punkte für dieses Werk des absoluten Horrors.
Film zu Ende. Zigarettenpause. Ganze 4 Zigaretten schaffe ich innerhalb von 10 Minuten. „Vielleicht bekomme ich ja heute die komplette Box durch. Dann ist es vorbei“. Straffer Zeitplan. Keine Zeit für Pausen. Schnell den Biervorrat auffüllen und weiter geht`s mit „Bloodline“
Sandra und ihr Kollege Marco werden von ihrem Boss zu einem Pornoset geschickt, um einen Hintergrundbericht zu machen. Alles scheint ganz und gar normale, alltägliche journalistische Routine zu sein, doch etwas ist anders. Der Film wird an genau jener Location gedreht, an der vor 15 Jahren Sandras kleine Schwester von einem Serienkiller, den die Zeitungen nur -Der Chirurg- nennen, ermordet wurde. Und das Morden geht weiter. Steckt „Der Chirurg“ dahinter?
„Habe ich das gerade tatsächlich gesehen. Es muss ein Traum gewesen sein… es ist nicht möglich.“ „Bloodline“ ist der Wahnsinn - Der Wahnsinn in Scheiße. Kann man eigentlich irgendwo das „Blitzdings“ aus „Men in Black“ kaufen? Gedanken an einen starken wurden laut. Nein sagt der Kopf. Du musst morgen arbeiten. Das ist besoffen echt kacke… Bier half. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Nicht mal Asylum bekommt es hin so einen Mist zu fabrizieren (OK das ist gelogen. Die schaffen es auch). Auch jetzt, 4 Monate später fällt mir gar nichts Positives ein, was ich über den Film berichten kann. Zwar habe ich mich anfangs an den Gedanken geklammert, dass bei einem Pornoset wenigstens mal nette Brüste zu sehen sind oder die Hauptdarstellerinnen wenigstens in einer Tour Nackt rumlaufen… Nö, getäuscht (leider weiß ich nicht wie man an dieser Stelle das Geräusch des Zong aufschreiben kann).
„Bloodline“ versucht einen Slasher inklusive Geister und Zombies miteinander zu verbinden. Irgendwo in diesem Wust finden sich auch noch Dämonen wieder. Wie sich bereits erahnen lässt, geht dieses gehörig nach hinten los. Der Film ist billig und das Schauspiel der Leute (ich weigere mich hier das Wort Schauspieler oder Darsteller in den Mund zu nehmen) ist unterste Schublade. Eigentlich weiß man den ganzen Film über nicht ob man lachen oder weinen soll. Bereits nach 30 Minuten hatte ich schlimme Augenschmerzen welche sich nur mit Alkohol beseitigen ließen. Langsam keimte in mir der Verdacht, dass, wenn es so weitergeht, ich ein Alkoholproblem bekommen könnte. Danke Oneal, Danke. Nach dem Film musste eine kurze Zigarettenpause mit ca. 5 Zigaretten gehalten werden. Ich hatte das Bedürfnis mit irgendwem zu sprechen, aber ich konnte im Vorfeld niemanden überzeugen, die Box mit mir zusammen zu schauen. Telefonieren war nicht mehr drin, da bereits der Verlust der Muttersprache begonnen hatte. Mein Plan war es an diesem Tag mindestens 3 Filme zu sehen aber der körperliche und seelische Zerfall zeichnete mich. Daher war für heute Schluss und das Bett rief. Ach ja, da keine Negativpunkte vergeben werden können bekommt „Bloodline“ starke 0.5 Punkte und das ist geschmeichelt.
Fortsetzung folgt...