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Disc 9: "Die Peitsche" und "Stunden der Angst"

terminator

Von terminator in Die dunkle Seite des Kinos – Unvergessliche Klassiker des Film Noir – Kritik

Disc 9: "Die Peitsche" und "Stunden der Angst" Bildnachweis: © Pidax | Szene aus "Die Peitsche"

Die Peitsche (1961) 

Unter der Ägide des gerissenen Finanzberaters Zhernikov (Herbert Lom, Tödliche Safari) gründen die sechs einflussreichsten Verbrecherclans von London ein Syndikat. Harry (Alfred Marks, Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse), Zhernikov’s Strohmann als offizieller Anführer, ernennt den ehemaligen Einbrecher Damion (Sean Connery, Der Name der Rose) als neuen Schutzgeldeintreiber, da er wesentlich gerissener und weniger grobschlächtig den Job erledigt, ohne zu viel unangenehmes Aufsehen zu erregen. Irgendwann kollidieren jedoch ihre Interessen massiv. 

Deutsche Filmtitel geben oft Rätsel auf, dabei wäre es manchmal doch so einfach, den Originaltitel nur zu übersetzen. Ein Paradebeispiel für einen misslungenen Titel ist Die Peitsche, denn eine solche spielt im gesamten Film keine Rolle. Die verängstigte Stadt (Übersetzung des Originaltitels The Frightened City) hätte den Film indes nicht besser beschreiben können, schließlich wird London von einem Erpressersyndikat beherrscht und die Polizei ist machtlos. Die Peitsche erweist sich als solider Gangsterfilm über den Machtkampf rivalisierender Clans. Im Zentrum steht der von Sean Connery gespielte Paddy Damion, der das Syndikat mit seinen Kontakten zusammenhält und der als oberster Geldeintreiber fungiert. Dabei darf sich Connery in Vorbereitung auf die ein Jahr später von ihm verkörperte Rolle des berühmtesten Geheimagenten der Welt in James Bond 007 jagt Dr. No schon einmal als Frauenheld ausprobieren, was aber letztendlich für die Handlung nicht weiter von Bedeutung ist und sogar etwas zu viel Raum einnimmt. Ansonsten ist der Film einigermaßen spannend, wenn auch nicht sonderlich aufregend und kein klassischer Noir-Film. 

 Sprachen: Deutsch/ Englisch


Stunden der Angst (1964) 

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Glenn Griffin (Hanns Lothar, Menschen im Netz), sein Bruder Hank (Karl Lieffen, Otto - Der Film) und Samuel Robish (Paul Dättel, Nachsaison) sind aus dem Gefängnis ausgebrochen. Als Unterschlupf suchen sie sich ausgerechnet das Haus von Dan Hilliard (Hans Caninenberg, Sandokan) aus. Der Grund: Niemand würde auf die Idee kommen, die drei Gangster in einem derart anständigen Haus, in dem gutbürgerliche Menschen leben, zu suchen. Die gesamte Familie - das sind neben Vater Dan auch Ehefrau Ellinor (Alice Treff, Der schwarze Abt), Tochter Cindy (Barbara Witow, Die Entscheidung) und Sohn Ralphie (Rolf Löffler, Den Tod in der Hand) - hat jedoch panische Angst. Sie sitzen in ihrem eigenen Haus in der Falle. Die Gangster geben indessen die Anweisung, dass alles seinen normalen Gang nehme. Dan geht ins Büro, Tochter Cindy geht zum Rendezvous. Sagen dürfen sie natürlich nichts, sonst lebt ein anderes Familienmitglied nicht mehr. Die Lage im Haus der Hilliards spitzt sich langsam aber sicher zu ... 

Mit Stunden der Angst hat sich ein weiter deutscher Fernsehfilm in die Noir-Filmbox geschlichen, der abermals ein von William Wyler inszeniertes Vorbild aus Hollywood (An einem Tag wie jeder andere) hat, welches seinerseits auf einem Theaterstück basiert. Nur gelingt hier, was Detective Story - Polizeirevier 21 nicht gelang, nämlich eine anständige Adaption des Bühnenstücks für die Fernsehbildschirme. Natürlich ist das noch immer kein Vergleich mit einem Kinofilm, doch trotz der erkennbar limitierten Mittel steht ein ordentliches Setting zur Verfügung, in dem sich die Handlung hauptsächlich abspielt. Zudem gelingt es der Darstellerriege und der Regie von Ludwig Cremer (Der Zauberberg) für Spannung zu sorgen. Vor allem Hans Caninenberg als Familienvater und Hanns Lothar als Anführer der Gangsterbande sorgen für ein wahres Psychoduell, das diesen Quasi-Homeinvasion-Thriller prägt. Die Charaktere und ihre Hintergründe sind ausgearbeitet und gerade diese beiden Darsteller verkörpern ihre Rollen recht emotional und vielschichtig. Für einen 60er-Jahre Fernsehfilm ist das schon allerhand, was hier geboten wird und davon können sich einige aktuelle Tatort und sonstige Fernsehkrimis gern eine Scheibe abschneiden. 

 Sprache: Deutsch

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