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"Dezernat M" - Volume 2 - Kritik

Felidae

Von Felidae in "Dezernat M" - Volume 2 - Kritik

"Dezernat M" - Volume 2 - Kritik

Inhalt

Chicago, 1958. In den Clubs wird zu Klängen von Louis Armstrong, Elvis Presley und Buddy Holly  getanzt. Die Rock and Roll Attitüde korrumpiert die Jugend und hinter der bürgerlichen Fassade herrscht das Verbrechen auf den Straßen. Das Dezernat M, eine Sondereinheit der Chicagoer Polizei, kämpft unter Leitung von Captain Grey (Paul Newlan)  gegen das organisierte Verbrechen. Stets an der Front ermittelt dabei Detektiv Frank Bellinger ( Lee Marvin). Der hartgesottene Cop arbeitet nach seinen eigenen Regeln, um auf den Straßen für Recht und Ordnung zu sorgen.

Kritik

Dezernat M ist eine von jenen Serien, die den Zahn der Zeit überdauert haben und auch heute, mehr als 55 Jahre nach der ersten Ausstrahlung, noch zu überzeugen wissen. Das liegt unter anderem an der Zeitepoche, in der die Serie spielt. Chicago in den späten 50er Jahren. Ein heißer Mix aus Blues und Rock and Roll, in dem Motorradgangs, Männer in Nadelstreifenanzug samt passendem Borsalino und hübsche Frauen in kurzen Cocktailkleidern das Stadtbild prägen. Ein Szenario in das man sich auf Anhieb verliebt. Der Schwarz-Weiß Look tut dann sein übriges, um der Serie die nötige Prise Nostalgie zu verpassen, ohne dabei zu einer Sekunde altbacken zu wirken.

Auch die musikalische Untermalung passt sich wunderbar der Umgebung an. Mal erklingen smoothe Jazz und Blues Töne, an anderer Stelle ein flotter Rock Song und in ruhigen Minuten gerne auch ein klassisches Stück.

Apropos ruhige Minuten, diese sind in der Show tatsächlich eher Mangelware, denn bei Laufzeit von gerade einmal 30 Minuten pro Folge bleibt nur selten Platz für langwierige Expositionen. Tatsächlich werden Ereignisse, die in modernen Krimi Serien gerne in großer Breite erläutert werden, hier oftmals als kurzer Off-Text eingesprochen. Dieses Stilmittel wirkt auf den ersten Blick etwas befremdlich, da man ab und an das Gefühl hat einem Hörspiel zu lauschen, was einem visuellen Medium nicht gerade förderlich ist. Hat man sich an den Stil jedoch gewöhnt, so wird man rasch gefallen an dem schnellen pacing der Show finden, die auf unnötiges Palaver verzichtet und direkt zur Action schneidet.

Wobei richtige Action, zumindest aus heutiger Sicht, nicht wirklich gegeben ist. Kneipenschlägerei, Feuergefecht mit den Ganoven, oder eine heiße Verfolgungsjagd, quer durch die Stadt, sie alle wirken behäbig und eher schwach in Szene gesetzt. Das liegt vor allem an der Kameraarbeit, die viel zu starr auf den Szenen verweilt und so kaum Dynamik aufkommen lässt. Sicherlich muss man der Show zu gute halten, dass sie nun schon über 55 Jahre auf dem Buckel hat. Wer jedoch auf der Suche nach einer wirklich spannenden Krimiserie ist, der wird von Dezernat M unter Umständen enttäuscht werden.

Größter Pluspunkt ist letzten Endes aber Hauptdarsteller Lee Marvin. Obwohl die Höhepunkte seiner Karriere eher in den 60ern anzusiedeln sind, hatte der sympathische New Yorker bereits mehrere Jahre Erfahrung in kleineren Rollen sammeln können, bevor er die Titelrolle in Dezernat M bekam. Marvin überzeugt durch seine raue Art, die nicht unbedingt von Originalität strotzt, trotzdem voll und ganz überzeugen kann. Er strahlt diese besondere Mischung aus Autorität, Gelassenheit und Coolness aus, die perfekt in das Setting passen und ihn, beziehungsweise seine Rolle, zu einer sehr sympathischen Figur machen. Seine kernige Stimme tut dann ihr übriges, um der Figur von Detektiv Frank Ballinger leben einzuhauchen.

Technischer Part

Image title

Die DVD Box aus dem Hause Pidax ist technich zwar nicht auf dem neusten Stand, Bild- (4:3) und Tonqualität (Dolby Digital 2.0 mit deutscher und englischer Tonspur) können aber dennoch überzeugen.

Inhaltlich umfasst die Box 12 Episoden, welche, ähnlich wie auch die anderen Boxen zu Dezernat M, einen Querschnitt aus den besten Folgen der Serie darstellen. Die komplette Laufzeit beträgt dabei 290 Minuten.

Fazit

Dezernat M ist stilistisch hervorragend gealtert, da das Setting einfach zeitlos geblieben ist. Lee Marvin überzeugt als beinharter Cop, der das Herz am rechten Fleck trägt, aber auch mal einen härteren Gang einlegt, wenn es die Situation erfordert. Abzüge muss man zwar in der Inszenierung der Actionsequenzen in kauf nehmen. Trotz eines niedrigen Spannungsbogens sind die einzelnen Episoden aber nie langweilig, dafür sind die Geschichten viel zu kurzweilig.

Für Fans von alten Krimi Serien eine klare Empfehlung.

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