Erwähnungen
Türchen 11 - Rückblick Oktober 2021
Von OnealRedux in Der Moviebreak-Adventskalender 2021
am Freitag, 17 Dezember 2021, 10:31 Uhr
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Der Oktober bot ein vielseitiges Programm im Kino und durchaus auch im Streamingbereich. Starten wollen wir unseren Rückblick am Anfang des Monats mit Netflix. Dann erschien das Remake The Guilty von Antoine Fuqua und mit Jake Gyllenhaal. Dem Film blieben wir eine Kritik schuldig, also huschen wir verlegen zum Ende des Monats. Da erschien Army of Thieves, eine Prequel-Spin-off-Irgendwas von Army of the Dead. Hauptrolle und Regie: Matthias Schweighöfer. So richtig große und vor allem lang anhaltende Wellen machte der Film trotz Werbe-Tamtam (oder besser gesagt: Tudum) nicht so recht. Lag vielleicht auch an den eher mäßigen Wertungen. Auch bei uns gab es kein Jubelsturm für das Heist-Movie. Hier unser kurzes, knackiges und knallhartes Fazit:
Ein Möchtegern-Heist-Movie, das weder seine zwei Stunden Laufzeit noch irgendeine Form von Hype wert ist. Inszenatorisch blass, stilistisch reizlos sowie unentschlossen und narrativ kläglich.
Gut, kümmern wir uns ums Kino. Der Oktober begann mit dem Gewinnerfilm der Filmfestspiele von Cannes: Titane. Der zweite Spielfilm von Julia Ducournau überzeugte die Jury und sorgte auch bei uns für eine durchaus zufrieden gestimmte Kritik. Ein großer Hit war der Film zwar nicht, aber gerne machen wir euch hier darauf aufmerksam, dass ihr wahrscheinlich einen sehr interessanten Festivalfilm verpasst habt. Abschließend noch ein Auszug aus unserer Kritik:
Mit Titane legt Julia Ducournau nicht nur einen würdigen Nachfolger ihres Debütfilms "Raw" hin, sondern sichert sich als erst zweite Frau (nach Jane Campion) überhaupt auf gleichsam unwahrscheinliche wie kompromissbefreite Weise die Palm d’Or von Cannes. Verdient.
Mitte Oktober kamen zwei alte Männer zurück. Zum einen Liam Neeson mit The Ice Road, ein Film, der letztlich so egal ist und war, dass diese Erwähnung reichen sollte, und Ridley Scott mit The Last Duel. Der mit Matt Damon, Adam Driver, Jodie Comerund Ben Affleck besetzte Historienfilm war für uns eine durchaus positive Überraschung. Eine Überraschung, die ihr euch übrigens seit dem 1. Dezember bei Disney+ ansehen könnt. Ja, das Drama war im Kino leider ein Flop und kam deswegen recht früh für die kleine Leinwand heraus. Schade, aber so sehen ihn jetzt hoffentlich mehr. Hier unser Fazit:
Ridley Scott gelingt mit The Last Duel ein kaum für möglich gehaltener Achtungserfolg, indem er auf weitestgehend kluge Weise aktuelle Diskurse mit einem legendären Stoff der französischen Geschichte verbindet.
Am 21. Oktober gab es dann für jeden etwas aus der großen Leinwand. Fans von spleenigen Figuren und Geometrie bekamen den neuen Wes Anderson-Film The French Dispatch. Wer Bock auf schwarzen Schleim und Tom Hardy im Jim-Carrey-Modus hatte, konnte mit Venom: Let There Be Carnage glücklich werden und wem einfach mal wieder die Lust auf ein Schlachtfest überkam, konnte sein Verlangen mit Halloween Kills befriedigen. Richtig überzeugend fanden wir enttäuschenderweise keinen der drei.
Hier die Fazits zu den drei Filmen:
Nach "Isle of Dogs" und nun "The French Dispatch" scheint es beinahe so, als befände sich Anderson derzeit in einem Loch seiner Schaffensphase, die zwar noch immer großes Handwerk hervorbringt, doch weit davon entfernt ist, an die Höhen seines Magnum Opus, "The Grand Budapest Hotel" (2014), anzuknüpfen.
Es geht um Beziehungen und Trennungen in diesem Sequel, das immer dann punkten kann, wenn Tom Hardy regelrecht losgelöst drauf losspielen darf und sich nicht darum kümmern muss, in die Heldenschablone zu passen. Abseits davon bietet "Let There Be Carnage" aber nichts, was länger als ein paar Augenblicke von Interesse ist. Ein enttäuschender Film, der aber zumindest das Potenzial einer "Odd Couple"-Serie mit Hardy und seinem Symbionten als Hirngespinst aufblühen lässt.
Die Auswirkungen des Bösen und der eigenen Machtlosigkeit sind spannende Themen, die "Halloween Kills" mit sich bringt. Viel gemacht wird daraus aber nicht. Stattdessen sticht, schneidet und sägt sich Michael Myers weiter fröhlich durch die Kleinstadt Haddonfield und hinterlässt mehr Opfer und Leid, als das Sequel überzeugende Ideen abseits typischer Genre-Gefilde hat. Wer nicht mehr will und erwartet, als eine Schlachtplatte, bekommt hier das Rundum-Sorglos-Paket.
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