Erwähnungen
Türchen 3 - Rückblick Februar
Von OnealRedux in Der Moviebreak-Adventskalender 2018
am Samstag, 01 Dezember 2018, 00:00 Uhr
- 3
- 19
Februar war der Oscar-Monat. Mit Der Seidene Faden, The Disaster Artist, Shape of Water - Das Flüstern des Wassers, Die Verlegerin und Alles Geld der Welt buhlten gleich mehrere mögliche Oscar-Sieger um die Gunst des Publikums. Der große Gewinner war gewiss Guillermo del Toros fischige Romanze, die von uns sogar 8,5 Punkte erhielt und auch bei euch äußerst gut abschnitt. Vielleicht lag das neben der tollen Inszenierung auch an der Botschaft des Films, wie wir unserem Fazit auch deutlich hervorgehoben haben:
Auch wenn Guillermo del Toro mit „Shape of Water - Das Flüstern des Wassers“ ein Märchen aus der Vergangenheit erzählt, ist sein Film doch auch ein Kommentar zur gegenwärtigen, politischen Situation und ein klare Statement für Individualität und Selbstentfaltung. Was das Ganze so besonders macht, ist wie er seine Botschaft übermittelt. Denn auch wenn er oft und gerne mit der Faust der Phantasie auf den Tisch haut, ist es vor allem die Liebe, die er hier in allen Facetten und Formen feiert und genau mit dieser Liebe ist auch Film entstanden. Dies ist überall zu sehen und zu spüren. Del Toros bestes Werk seit „Pans Labyrinth“.
Ridley Scotts True-Crime-Drama Alles Geld der Welt hingegen erlitt bei den Oscars sowie amm Box-Office Schiffbruch, obwohl durch den kurzfristig Austausch von Kevin Spacey der Film viel Publicity bekam. Dass Scotts Werk so enttäuschend abschnitt, war für uns nicht allzu überraschend, denn mit 5,5 Punkten war das Drama für uns leider nur durchschnittlich, oder wie es in unserer Kritik so passend steht:
[…] Ein Produkt aboluter Mittelmäßigkeit, bei dem viel Potenzial auf der Strecke bleibt und das sich anfühlt, wie eine weitere Auftragsarbeit Scotts […]
Gar nicht durchschnittlich, sondern richtig gut war Der Seidene Faden, der letzte Film von Daniel Day-Lewis, der sich damit in den Ruhestand verabschiedete. Wir vergaben dem Film von Inherent Vice - Natürliche Mängel-Regisseur Paul Thomas Anderson 8 Punkte und fanden, es war eine tolle Abschiedsvorstellung seines Hauptdarstellers, die aber auch abseits davon glänzen kann:
[…] Das intime und eng gestaffelte Beziehungsdrama bringt immer wieder einen herrlich-leisen Humor in die Szenerie, offenbart die Ironien, den Wahnsinn und Herrlichkeiten der Liebe - sei es zu Personen oder zur Arbeit. Ein erwachsener Film mit kindischen Figuren, der sich extrem nahe am Leben bewegt, es beobachtet, liebkost und in regelmäßigen Abständen dessen Absurditäten offenbart. Betörend schön gefilmt und vollendet gespielt [...]
Wie Der Seidene Faden bekam auch The Disaster Artist von uns 8 Punkte. Leider ging der Film in den Kinos unter, trotz der Golden-Globe-Ehrung für Star und Regisseur James Franco. Falls ihr die Tragikomödie über die Entstehung des legendären Bad-Movie The Room nicht kennt, sollte ihr ihn nachholen. Als Anreiz hier unser Fazit:
James Franco gelingt mit der Buchverfilmung ein kurzweiliger, fein entschlackter und teils immens komischer Blick auf die Entstehungsgeschichte eines der Trash-Klassiker überhaupt. Das Herzstück von „The Disaster Artist“ ist aber die dysfunktionale Freundschaft zweier Träumer, denen Franco mit seinem überaus gelungenen Film huldigt. Der Mythos Tommy Wiseau wird dabei zum Glück nicht entzaubert.
Gab es im Februar keine richtigen Flops? Oh doch, die gab es und der König davon war – wenig überraschend – Fifty Shades of Grey - Befreite Lust, der Abschluss der mülligen SM-Trilogie für Hausfrauen. Diesen bewerteten wir mit gerade einmal einem mauen Punkt und fanden dafür folgende Worte in unserer Kritik:
E.L. James ist eine Meisterin darin, mit Scheiße Geld zu verdienen. Nicht nur haben sich ihre Bücher millionenfach verkauft, auch haben die beiden ersten Filme des Franchises eine erschreckend hohe Summe eingespielt. Beim letzten Teil wird das wohl nicht anders sein. "Fifty Shades Freed" ist genau der Abschluss, den Fans des Franchises verdient haben. Ein langweiliger und belangloser Film, der den prüden Sex durch Nicholas Sparkseskes Melodrama austauscht und damit weder schlechter, noch besser ist als die ersten beiden Teile.
Der größte und erfolgreichste Neustart des Monats war übrigens Black Panther, der in den USA sogar noch erfolgreicher war als Infinity War. In unserer Kritik schnitt der Königssohn aus Wakanda aber nur mittelmäßig ab. Mit gerade einmal 5,5 Punkten schlossen wir uns dem Hype rund um den Film also nicht an, auch wenn der Film klare Qualitäten besitzt. Hier eine Kostprobe aus der Kritik:
Trotz des wohl besten Schurken des Franchise und viel Potenzial erweist sich der erste Solofilm des afrikanischen Avenger nur als gängiges Superheldenkino, das mehr auf seine inhaltlichen Werte setzen sollte und nicht auf das übliche Getöse, das nach der ersten Reflexion auf der Leinwand wieder ins Nirgendwo der Irrelevanz verschwindet. „Black Panther“ ist ein gut zu konsumierende Blockbuster, aber er hätte so viel mehr sein können. Nein, er hätte so viel mehr sein müssen. Was bleibt ist nicht unbedingt Enttäuschung, sondern viel mehr Ernüchterung.
Sehenswert im Februarwaren außerdem noch: Die Verlegerin, Freddy/Eddy, Das Leben ist ein Fest, Licht, Maze Runner - Die Auserwählten in der Todeszone, Die Grundschullehrerin und Dinky Sinky.
Zu der Rubrik „Nicht gesehen, nichts verpasst“ gehörten im Februar diese Filme: Der Geschmack von Leben, Wer ist Daddy? - Die ultimative Vatersuche und Heilstätten.
Tägliches Gewinnspiel: Die heutige Frage für das täglich Gewinnspiel lautet:Welche Oscar-Filme habt ihr dieses Jahr gesehen? Wollt ihr noch sehen? Und werdet ihr niemals sehen? Zu gewinnen gibt es heute das limitierte Mediabook zu Menschen am Sonntag!
Gesamt Gewinnspiel: Wenn ihr bei der Gesamtverlosung mitmachen wollt, dann beantwortet folgende Frage und schickt diese am Ende gesammelt an uns: Wie viel zusammen haben dieses Jahr die fünfterfolgreichsten Filme von Disney weltweit eingespielt (Stand ab 03.12.2018 und darauffolgend) und welche sind das?
Autor: Sebastian Groß
Wird geladen...