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Der Moviebreak-Adventskalender 2018

von Thomas Repenning

Der Mai war voll gestopft. Der Juni 208 hingegen wirkt rückblickend etwas mickrig. Zumindest startete der Monat direkt mit Jurassic World: Das gefallene Königreich, der erneut an den Kinokassen ordentlich abräumte und Dino-Fans verzückte, bei der Kritik aber meist nur niedrige bis mittlere Wertungen erhielt. So auch bei uns. Wir bewerteten das logikfreie Dino-Abenteuer mit nur 4 Punkten. In unserer Kritik steht, warum der Film nicht überzeugte. Für alle Lesefaule hier unser Fazit:

Regisseur J.A. Bayona beweist, dass er Talent hat, aber gegen solch ein Script hat er leider keine Chance. "Jurassic World: Das gefallene Königreich" ist zwar besser als sein direkter Vorgänger, aber auch ihm fehlt es an guten Ideen, brauchbaren Figuren und vor allem Begeisterung. Da kann man schon irgendwie verstehen, warum die Dinos ausgestorben sind,

Ohne Dinosaurier dafür mit Helena Bonham Carter,RihannaSarah Paulson, Awkwafina,  und Anne Hathaway kam Ocean's 8 im Juni in unsere Kinos. Ein Spin-off zur bekannten Gauner-Reihe. Der Film war recht erfolgreich, konnte aber nicht denselben Hype wie das Original auslösen. Wir gaben 6 Punkte und schrieben in unserer Kritik u.a. dies hier:

[...] kann man Ocean's Eight durch und durch als softes Reboot bezeichnet, das den Vibe sowie die Struktur von Soderberghs Erstling komplett übernimmt und eigentlich nur durch den weiblichen Cast Aufmerksamkeit erregt. Und das ist auch schon einer der größten Kritikpunkte an Ocean's Eight. Zwar könnte man nachvollziehbarerweise behaupten, dass Heist-Filme sich in ihrer Struktur immer sehr ähnlich sind, ein bisschen mehr Eigenständigkeit hätte dem Film von Gary Ross (Free State of Jones) aber gut getan. Zu behaupten, dass man mit dem Geschlechtertausch eines Castes genügend getan hätte , um der Marke Ocean in eine neue Note zu verleihen, ist Augenwischerei. Denn Ocean's Eight kann sich in keinem Aspekt wirklich von der alten Trilogie lösen und geht daher zwangsweise Vergleiche mit den Vorgängern ein, die der Film (zumindest in Gegenüberstellung zu Ocean's Eleven) nur verlieren kann. Alles, was Ocean's Eight einem vor die Nase setzt, hat man im Genre bereits tausend mal gesehen. Die essentielle Frische, die die Trailer dieses Films dem Zuschauer eigentlich verkaufen, bleibt auf der Strecke [...]
Ebenfalls von Dinos befreit dafür, aber mit immensen Vorschusslorbeeren bedacht war der Horrorfilm Hereditary - Das Vermächtnis von der Indie-Schmiede A24. Unsere Kritik war zwar positiv, mit 7 Punkten machten wir aber nicht mit bei der Lobhudelei des Films, der Toni Collette für den Oscar empfahl. Hier das Fazit:
In seinem cleveren Langfilm-Debüt erweist sich Ari Aster als talentierter Adept, der aus Segmenten klassischer und moderner Marksteine des Genres ein schwarzhumoriges Kabinettstück bastelt. Die mit exzellenten Darstellerinnen glänzende Groteske nutzt konträre Motive aus Okkultismus und Heredopathie zur amüsanten Abstraktion psychopathologischer Familienstrukturen. Den Balanceakt zwischen Satire und Selbstparodie kann Aster bis zum nächsten Projekt ja noch üben.

Ratet mal, was es in Love, Simon nicht gibt. Genau, die Coming-of-Age-Komödie über einen homosexuellen Teenager, der ungewollt geoutet wird, kommt ohne Dinosaurier aus. Wirklich schade, obwohl es dem Film nicht wirklich geschadet hat, wie wir finden. 7,5 Punkte für die Tragikomödie, in dem mit Nick Robinson übrigens einer der Hauptdarsteller von Jurassic World mitspielt. Hier eine Kostprobe aus unserer Kritik:

Coming-of-Age goes Coming-Out: "Love, Simon" bezaubert mit Riesenradromantik, allerlei charmanten Ideen und einer frischen, unverbrauchten Perspektive auf das Teeniefilmgenre. Außerdem: Josh Duhamel als heißer Dad mit angegrautem Bart! Happy Pride Month 2018!

Abschließend noch The Strangers - Opfernacht, das lang erwartete Sequel von The Strangers. Im Gegensatz zum Vorgänger pfeift die Fortsetzung auf subtile Spannungstöne, generiert aber dennoch den ein oder anderen gekonnten Moment. Insgesamt konnte uns der Slasher aber nicht wirklich überzeugen, auch wenn er mit einer MB-Wertung von 5,5 Punkten keine harte Enttäuschung war. Mehr dazu in unserer Kritik. Hier ein Auszug:

War der erste Teil in Zügen noch darauf bedacht den Terror seiner Prämisse in den Vordergrund zu stellen und vor allem durch den Einsatz von Stille zu gruseln, wirft The Strangers: Opfernacht diese bedachte Ansatzweise über Bord. Dem Zuschauer wird schon in den ersten Sekunden des Films durch den Einsatz von Kim Wildes Kids of America deutlich gemacht, dass Opfernacht viel klassischere Wege gehen und den Stil des Vorgängers größtenteils ignorieren will. Klassisch deshalb, weil sich Opfernacht offensichtlich beim Zenit des Slashergenres John Carpenter bedient: Seien es Halloween - Die Nacht des Grauens oder Christine, eine eigene Identität, die der Vorgänger durchaus mit sich brachte, kann The Strangers: Opfernacht nicht evozieren.
Stark wie ein T-Rex waren im Juni noch diese Filme: The Rider, Swimming with Men und Am Strand.

Diese Filme im Juni waren zum Aussterben geeignet: Renegades - Mission of Honor und Goodbye Christopher Robin.

Tägliches Gewinnspiel: Die heutige Frage für das täglich Gewinnspiel lautet: Ein Blick in die Glaskugel: Wie sehen in 10 Jahren Sommer-Blockbuster aus? Was denkt ihr? Zu gewinnen gibt es heute die DVD von Paddington 2!

Gesamt Gewinnspiel: Wenn ihr bei der Gesamtverlosung mitmachen wollt, dann beantwortet folgende Frage und schickt diese am Ende gesammelt an uns: Heist ist im Trend: Welcher Heist-Film läuft derzeit im Kino?

Autor: Sebastian Groß

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