Erwähnungen
Jahresrückblick 2024 - DingDong
Von siBBe in Der große Jahresrückblick der MB-Redaktion 2024
am Dienstag, 31 Dezember 2024, 12:55 Uhr
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MEINE TOP 10 FILME 2024:
1. The Holdovers
Eine weihnachtliche Tragikomödie, die uns in das Jahr 1970 verschlägt und mit einem äußerst stimmungsvollen Look sowie sehr sensiblen Momenten aufwarten kann. Stark gespielt, stark inszeniert, stark berührend.
2. The Bikeriders
Geistig irgendwo zwischen Der Wilde und Easy Rider angesiedelt, werden einem heiße Öfen, raue Kerle, dickes Leder und die Frage Fäuste oder Messer geboten. Ein Wechselspiel zwischen friedvollem Abhängen und stetiger Bereitschaft zum Krawall inkl. des Paradoxons Freiheit spüren zu wollen, sich aber gleichzeitig freiwillig selbstauferlegten Regeln zu unterwerfen.
3. Poor Things
Neben The Favourite wohl Yorgos Lanthimos‘ zugänglichster Film. Die schauspielerischen Leistungen sind hervorragend, das Szenenbild ist grandios und die Geschichte ist, wie so oft bei ihm, bizarr. Ein sehr lohnenswertes Werk.
4. Dune: Part Two
Audio-visuell eine absolute Wucht, inhaltlich jedoch sowohl sprunghaft als auch etwas arg blutleer. Da hatte ich mir schon um einiges mehr Substanz erhofft. Mal schauen, was der dritte Teil bringen wird.
5. MaXXXine
Ansprechende Stilistik trifft auf wunderbaren 80s-Flair. Nicht ganz so stark wie X, dafür ein Stück besser als Pearl. Schöner Abschluss der Trilogie.
6. Kinds of Kindness
Yorgos Lantimos wie er leibt und lebt. Wer schon in Poor Things nicht reinkam, kann sich den hier vermutlich gleich sparen. Präsentiert werden drei Geschichten, in denen die Darsteller*innen jeweils andere Charaktere verkörpern (kennt man z. B. von der Serie American Horror Story). Dass es dabei einmal mehr überaus skurril zugeht, muss vermutlich nicht extra betont werden.
7. Civil War
Nicht ganz so gut, wie ich es erhofft hatte, aber trotzdem lohnenswert. Die Bilder eines zerrütteten, sich im Bürgerkrieg befindlichen Amerikas sind gleichermaßen eindringlich wie genial eingefangen. Inhaltlich fand ich es aber doch ein wenig mau, da die Distanz zu den Figuren ziemlich groß bleibt. Das mag zum Film an sich passen, schließlich geht es um Kriegsfotografen, ging aber nun mal auf Kosten meiner Involviertheit.
8. Mars Express
Könnte man als Blade Runner in Zeichentrickoptik beschreiben. Doch anstatt in einer schmutzigen, von Neonlicht erhellten Megacity zu spielen, ist Mars Express in einem "cleanen" Hochglanzsetting angesiedelt.
9. Deadpool & Wolverine
Schon lustig und mit vielen verrückten Einfällen gespickt. Hat jetzt natürlich nicht gerade den höchsten Anspruch, macht aber durchaus Spaß.
10. Late Night with the Devil
Toller Look, der einen ganz hervorragend in ein Fernsehstudio der 70er-Jahre transferiert. Was das Thema Dämonen und Besessenheit angeht definitiv mal was anderes.
MEINE 5 ENTTÄUSCHENDSTEN FILME 2024:
1. Alien: Romulus
Alien: Romulus war mein diesjähriger most wanted-Titel. Entsprechend hoch waren meine Hoffnungen, die leider nicht erfüllt wurden. Was ich mochte, waren das tolle Sounddesign sowie das grandiose Szenenbild, das sich überaus haptisch präsentiert. Letzteres ist etwas, dass nur noch selten erreicht wird. In einer Zeit, wo alles flach, blass und digital wirkt eine wirklich tolle Sache. Demgegenüber stehen allerdings mindestens ein riesiges Logikloch und Figuren, die mir gleichgültig waren (und das, obwohl David Jonsson eine ganz herausragende Darbietung abliefert) Das größte Problem von Alien: Romulus ist aber, dass er sich wie ein Best-of sämtlicher vorherigen Alien-Filme anfühlt. Da wäre mir ein Film, der etwas „durchgehend eigenes“ (sofern man von so etwas bei einer Fortsetzung sprechen kann) um einiges lieber gewesen. Trotz aller Kritik mag ich Alien: Romulus. Ich mag ihn nur bei weitem nicht so gerne, wie ich es mir erhofft hatte.
2. The Substance
Obwohl The Substance mit Lobeshymnen nur so überschüttet wurde, blieb er doch ein ganzes Stück hinter meinen Erwartungen (naja, Hoffnungen trifft es besser) zurück. Ein Film, der ähnlich wie Alien: Romulus viele andere Werke in sich vereint und dadurch nur wenig originär anmutet. Man bedient sich u. a. bei diversen Werken von David Cronenberg und nimmt noch fleißig Elemente aus The Neon Demon, Black Swan und vielen anderen mit dazu (ein Film, dessen Titel mir leider nicht mehr einfällt, hatte im Hinblick auf die zentrale Idee wirklich verblüffend große Parallelen). Das ausufernde Finale mit japanischem Exzess-Einschlag hätte es für mich in der Form ebenfalls nicht gebraucht. Weniger wäre da, evtl. mehr gewesen. Und auch wenn's vielleicht aufgrund all des Gemeckers und der Enttäuschung nicht so klingen mag, so finde ich The Substance dennoch ganz gut.
3. Im Wasser der Seine
Machen wir’s kurz, Im Wasser der Seine ist Mist. Wenn ich es nicht besser wüsste, wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass hier ein Mann wie Xavier Gens auf dem Regiestuhl gesessen hat. Eine Tatsache, die die Sache irgendwie gleich noch katastrophaler macht. Als ob er das FIlmemachen verlernt hätte. Im Wasser der Seine ist nicht nur doof (wie schafft man es, so viele unlogische Momente in einen Film zu packen), sondern auch hässlich (CGI sei Dank). Warum zur Hölle kriegen es so wenige Regisseure hin, einen vernünftigen Haifilm zu inszenieren?!
4. Rebel Moon Director's Cut
Da warte ich mit dem Anschauen von Rebel Moon extra auf den Director's Cut, ignoriere die teils vernichtenden Meinungen zu den beiden Filmen und… bin dann beim Anschauen erschüttert, wie hässlich digital das Ganze ausschaut. Aber gut ist halt von Zack Snyder, hätte ich ahnen können. Dazu ist das Ganze lahm, meist unlogisch und das Worldbuilding gelingt überhaupt nicht. Den zweiten Teil hab ich mir dann einfach geschenkt.
5. Furiosa: A Mad Max Saga
Für meinen Geschmack viel zu digital und inhaltlich jetzt auch nicht gerade krass unterfüttert. Wer darauf hoffte, mehr über die Welt von Mad Max (:Fury Road) zu erfahren, wird vermutlich etwas enttäuscht werden. Dafür rockt aber immerhin die ein oder andere Actionszene.
MEINE 10 MOST WANTED FILME 2025:
Ash
28 Years Later
The Blob
Nosferatu
Mickey 17
Nekrokosm
Paddington in Peru
Jurassic World Rebirth
Return to Silent Hill
Ich bin zwar durchaus in der Lage bis 10 zu zählen, bin aber tatsächlich bloß auf 9 Filme gekommen, auf die ich im kommenden Jahr so richtig Bock hab. Dafür entspricht die gewählte Reihenfolge dem, wie sehr ich mich auf die entsprechenden Titel freue.
MEIN SERIENJAHR 2024:
Natürlich habe ich dieses Jahr auch wieder viele Serien geschaut. Anstatt eines Fließtextes, für den mir dann doch ein wenig die Zeit fehlt, mach' ich an dieser Stelle nur eine kurze Aufzählung jener Serien, die mir so einfallen. Meine diesjährigen Serien-Highlights waren übrigens Peacemaker und Fallout.
The Penguin Gut, aber nicht so gut wie alle sagen. Colin Farrell rockt aber.
The Franchise Hinter den Kulissen eines Superheldenfilms. Fand ich wirklich sehr unterhaltsam. Hoffentlich kommt ne zweite Staffel.
Peacemaker Für mich DIE Serienüberraschung des Jahres. Geiler Soundtrack, geiles Intro, geiler John Cena. James Gunn hatt's drauf.
Shôgun Gut, aber auch hier kann ich der breiten Masse nicht zustimmen. Ausstattung ist super, aber für meinen Geschmack passiert da vieeeeel zu wenig.
Fallout So müssen Videospielverfilmungen sein! Fallout fängt die Stimmung der Spiele (Fallout 1 und 2 sind super) ganz hervorragend ein. Großes Lob auch an Walton Goggins, der Typ ist einfach immer wieder klasse.
Masters of the Air Für mich nicht ganz so beeindruckend wie Band of Brothers, dafür aber ein Stückchen besser als The Pacific. Lohnt sich.
Monarch: Legacy of Monsters Startete zwar bereits Ende 2023, lief aber bis ins Jahr 2024 hinein. Daher zählt sie. Ich mach's kurz: Fand ich enttäuschend. Nett, aber eben enttäuschend.
For All Mankind (Staffel 4) Wie bei Monarch: Legacy of Monsters Start 2023, aber Staffelfinale 2024. Auch hier mach ich es kurz: Wenn ihr Science-Fiction mögt, müsst ihr diese Serie unbedingt schauen.
The Boys (S5) Zenit ist längst überschritten und die Serie befindet sich nicht nur im Sink- sondern im Sturzflug.
Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht (S2) Ähnlich enttäuschend wie Staffel 1. Inhaltlich flach, visuell zu digital.
Squid Game (Season 2) Kann bei weitem nicht mit der ersten Season mithalten, hat aber dennoch ihre (intensiven) Momente.
Wu-Tang: An American Saga (S3) Nicht mehr so gut wie zuvor, aber immernoch unterhaltsam
The Bear: The King of the Kitchen (Season 3) Stark wie eh und je.
Vikings: Valhalla Staffel 3 ist nicht nur eine Enttäuschung, sondern bei dem Ende auch ne Frechheit.
House of the Dragon (Staffel 2) *gäääääähhhhhhhn* Weckt mich wenn mal was passieren sollte.
Yellowjackets (S2) Staffel 1 war damals toll, Staffel 2 kann da nicht mehr mithalten.
BESONDERE ERWÄHNUNGEN:
Beste Tanzeinlage des Jahres: Emma Stone in Kinds of Kindness
Größtes Logikloch des Jahres: Alien: Romulus
Schönstes Szenenbild des Jahres: Poor Things
FAZIT:
Tja, was soll ich für ein Fazit ziehen... es war für mich dieses Jahr leichter, eine Top 10 der besten Filme zu erstellen als letztes Jahr. Wobei ich allerdings nicht sagen könnte, ob mir in der Summe mehr Filme gut gefallen haben oder ob ich einfach mehr "aktuelle" Filme geschaut habe. Letztendlich war es aber trotzdem so, dass ich manche Filme, die potenzielle Kandidaten für die Top-Liste gewesen wären, schlichtweg noch nicht geschaut habe. So zum Beispiel den französischen Spinnenhorror Vermines oder Coppolas Megalopolis. Aber das ist bei mir ja ein wiederkehrendes Problem, das ich quasi jedes Jahr aufs Neue habe. Und das, obwohl ich 2024 knapp 300 Erstsichtungen von Filmen vorgenommen habe. Kann mir jedoch nicht vorstellen, dass es Ende 2025 anders aussehen wird. In diesem Sinne lass' ich mich einfach mal überraschen. Ich wünsche euch einen guten Start in's Jahr 2025 und bedanke mich ganz herzlich dafür, dass ihr euch die Zeit genommen habt, bis hier hin zu lesen. Gehabt euch wohl!
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