4. Based on a True Story Roman Polanski war mal (zu mehr fähig als Selbstbespiegelung und Soap Operas).
5. The House That Jack Built Lars von Trier war mal (zumindest etwas weniger einschläfernd als dieses dröge Werk).
GEHEIMTIPPS aus dem Jahr 2018:
Viele herausragende Dokus sind in der medialen Rezeption leider kaum präsent und in den Kinos ganz abwesend. So der lyrisch abstrahierte MA'OHI NUI, der die vernichtenden Nachwirkungen von Chiracs Atomtests vor Augen ruft. Dagegen legt The Bleeding Edge den Finger auf eine offene Wunde, gerissen von der Medizintechnologie. The Devil We Know jagt einem doppelt kalte Schauer über den Rücken: aus Gesundheitssorge und Entsetzen vor der Skrupellosigkeit der Industrie. Perfluoroctansäure - noch nie von gehört? Hatte ich zuvor auch nicht.
... war wieder nicht. Aber 2019 soll sie das mit der Reportage-Reihe The Trade sowie Ava DuVernays The Central Park Five endlich ändern! Gespannt war ich auf den dokumentarischen Mehrteiler Wild Wild Country um einen irren Kult, der einst Gegenstand einer missglückten deutschen Doku war. Leider reichte wieder die Zeit nicht.
FAZIT:
Das Filmjahr lief wie die meisten Filmjahre: Viele gespannt erwartete Produktionen waren mau; dafür gab es großartige Werke an unerwarteter Stelle zu entdecken. Wäre ja auch bedauerlich, wenn Film das wunderbare Element der Unvorhersehbarkeit verlöre. Apropos verlieren: Stimmen raunen, Netflix wäre das Ende des Kinos. Fernsehen war nicht das Ende des Kinos. Video war nicht das Ende des Kinos. DVD auch nicht. Genauso wie Kino nicht das Ende des Theaters war. Kino bleibt.