Verfilmung des mit Frauenhass verbundenen Amoklaufs, der sich 1989 an der "École polytechnique de Montréal", einer Universität in Montréal ereignet hat.
Meine Meinung:
Villeneuve widmet sich einem unglaublich sensiblen und ernsten Thema, was definitiv großen Mut erfordert. Und er gibt dieser tragischen wahren Geschichte einen interessant filmischen Touch. Er zeigt uns nämlich direkt zu Beginn die "Gründe" des Amokläufers, wodurch dem Zuschauer sein blinder Hass deutlich wird und wir emotional in die Geschichte, die wir aus zwei Perspektiven betrachten, involviert werden. Eine Perspektive ist die der Valérie (Karine Vanasse) und eine ist die des Jean-Francois (Sébastien Huberdeau), die beide an der Universität studieren. Durch diesen Perspektivwechsel entsteht in der jeweiligen Situation eine Charakterverbindung und wir erleben als Zuschauer die gleiche Hilflosigkeit, wie die Menschen, die sich inneralb der Universität befinden.
Villeneuve inszeniert den Film komplett in schwarz-weiß, wodurch die Tragik der Situation hervorgehoben wird und unglaublich hübschen Bilder entstehen. Wenn man sich Polytechnique ansieht, weiß man warum nach Maelström 9 Jahre lang kein Langfilm von Denis Villeneuve kam, denn er hat die Zeit genutzt um sich unglaublich weiter zu entwickeln ein absolutes Meisterwerk abzuliefern, welchen zum ersten Mal in Gänze zeigt, wozu Villeneuve fähig ist.
Außerdem enthält der Film mein Lieblingszitat der Filmgeschichte, welches die feministische Botschaft der Geschichte perfekt unterstreicht.
"If I have a boy, I'll teach him how to love. If I have a girl, I'll tell her the world is hers."
Fazit:
Mit seinem dritten Film hat Villeneuve bewiesen was er zu leisten vermag und einem unglaublichen wichtigen Thema, mit dem nötigen Fingerspitzengefühl einen Film für die Ewigkeit gewidmet. Optisch wunderschön, emotional aufwühlend und verdammt bedeutend. Ein Film für die Ewigkeit.
Bildnachweis: © capelight pictures "Polytechnique"
