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"Deadbeat" - Staffel 1 - Kritik

Stu

Von Stu in "Deadbeat" - Staffel 1 - Kritik

"Deadbeat" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © Studiocanal

Kevin Pacalioglu, genannt Pac, ist einer von diesen typischen Verlierer: Er wirkt immer etwas verloren, trägt abgewetzte Klamotten, ist zu dick, ist relativ ungepflegt und die hellste Kerze auf der Torte ist er auch gewiss nicht. Doch dafür besitzt Pac zwei Attribute, die ihn einzigartig machen. Nummer eins: Er ist liebenswert, wenn teilweise auch etwas arg naiv und zweitens: Er kann Geister sehen und mit ihnen kommunizieren. Genau mit dieser Fähigkeit versucht Pac Geld zu verdienen, auch wenn seine Gutherzigkeit und ein anderes Medium, die kaltherzige Camomile White, ihm oft genug einen Strich durch die finanzielle Endabrechnung machen. für Pac aber kein Grund missmutig durchs Leben zu gehen und sollte alles doch einmal zu bitter werfen, hat er ja noch seinen gut verdienen Kumpel Roofie, der Pac dank seiner Tätigkeit als Drogendealer mit Marihuana, Acid oder Magic Mushrooms versorgen kann.

Das alles klingt wie eine komödiantische Variante bekannter Geister-Serien a la „Medium“ oder „Ghost Whisperer“ und tatsächlich lässt sich „Deadbeat“ so wohl auch am passendsten beschreiben. Doch während die Konkurrenz versucht immer mal wieder wirkliche Gruselstimmung zu erzeugen, geht „Deadbeat“ voll und ganz in seinem relaxten Konzept auf. Die zehn Episoden der ersten Staffel bietet unspektakuläre wie amüsante Unterhaltung. Nichts a der Serie erweist sich als bahnbrechend oder wirklich anders, doch dafür schnurrt der Motor der Serie wie ein kleines Kätzchen. Es gibt keine allzu großen Holprigkeiten bei „Deadbeat“. Die Serie, die u.a. von den Produzenten von „World War Z“ für den Streamingdienst Hulu produziert wurde, bietet entspanntes Entertainment mit gut aufgelegten schauspielern und teilweise durchaus ganz netten bis sogar regelrecht durchgedrehten Ideen wie etwa einem Geisterspermium.

Dass die Serie so gut funktioniert liegt vor allem an Hauptdarsteller Tyler Labine, den man u.a. aus der kurzlebigen Comedyserie „Reaper“ kennt oder aus der Genre-Parodie „Tucker & Dale vs. Evil“. Labine passt zur Figur des Pac einfach wie der Geist zum Spukschloss. Er ist eine Idealbesetzung, weil er dem schusseligen Medium Pac genau die notwendige Dosis Herzlich- und Einfältigkeit einverleibt. Die kurzweiligen Geschichten (eine Episode dauert stets nur knapp 20 Minuten), die oftmals alleine dadurch hinreißend sind, weil die Macher sich weigern so viel Exposition zu verwenden, bietet stets einfache wie stets aber auch befriedigende Unterhaltung. „Deadbeat“ ist keine Serie, über die die ganze Welt spricht. Es ist mehr ein kleiner Mikrokosmos, zusammengebaut aus diversen Versatzstücken. Nicht alles passt zusammen, einiges wirkt überholt und nichtig, aber es besitzt Herz und Charme.

© Studiocanal

Die Blu-ray: Die erste Staffel von „Deadbeat“ (von Studiocanal, im Handel erhältlich) bietet technisch keinen Grund zur Klage. Bild und Ton sind einwandfrei, auch wenn uns fehlende Untertitel wie so oft bei Heimkinoveröffentlichungen von eher kleinen Serien enttäuscht zurück lassen. Ebenfalls enttäuschend fallen die Extras aus. Neben der typischen Trailershow bietet die Blu-ray der ersten Staffel (alle zehn Folgen sind auf einer Disc vertreten) nur zwei kurze Featurettes, mit einer Gesamtlaufzeit von höchstens acht Minuten.

Fazit: Innerhalb der Flut von großkotzigen wie bierernsten Serien macht so ein kleiner Ausreißer wie „Deadbeat“ durchaus Freude – wenn auch nur kurzfristig. Staffel 1 der charmanten Serie rund um Geister und einen großen Loser, wird es sicher schwer haben hierzulande Gehör zu finden. Wer sich dennoch an „Deadbeat“ traut, sollte es nicht bereuen: amüsant, kurzweilig, liebenswert, hin und wieder sogar hübsch durchgedreht. Keine Serie für die Ewigkeit, aber zumindest für ein paar Minuten gut geschmierte Unterhaltung ohne die ganz großen Höhen, dafür aber eben auch ohne echte Tiefen.

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