„Mutterschaft ist so unterrepräsentiert“, bemerkt Mar Coll in einem Regie-Kommentar, der trotz seiner faktischen Unrichtigkeit im Kontext ihres provokanten Psychogramms Sinn ergibt. Realistische Mutterschaft, mit ihren zahlreichen Schattenseiten, ist nahezu gänzlich verdrängt durch ein süßliches Stereotyp. Auf diese irreale Ikonographie verweist der Originaltitel. Dessen religiöse Anklänge sind indes eher fehlleitend angesichts des in kühle Farbnuancen eingebetteten Realismus der Handlung, die mit starken Darstellungen und frei von Verurteilungen ein wortwörtlich totgeschwiegenes Thema in beklemmendes Licht rückt.