Wenn Simon Jaquemets futuristisches Familiendrama nach fast zwei Stunden dramatischer Desorientierung endlich zu einer originellen Entwicklung findet, wirkt die emotionale Ernsthaftigkeit längst so aufgesetzt wie die moraltheoretischen Meditationen. Die apokalyptischen Antworten auf Fragen nach Grenzen und Gefahren einer nahezu allmächtigen Computermacht sind inszenatorisch und intellektuell gleichermaßen unterentwickelt. Einzig das eindringliche Schauspiel Rila Fukushimas und Sandra Guldberg Kampps verleiht der verworrenen Sci-Fi-Fabel humanistische Resonanz. Eine organische Intensität, die den kurios unzureichenden Special Effects und generischen Kamerabildern fehlt.