Bildnachweis: © Locarno Filmfestival 2024 | Zürcher Film Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

Das Locarno Film Festival 2024

von Lida Bach

Mit filmischem Fingerspitzengefühl seziert Ramon Zürcher die diffizilen Dissonanzen einer äußerlich intakten Gemeinschaft. Der schauspielerisch und stilistisch gleichermaßen geschliffene Abschluss seiner Tier-Trilogie ist indes deutlich beklemmender. Die verdrängten Traumata sind brutaler, schwelende Konflikte tiefgreifender, die nuancierten Charaktere abgründiger. Warme Farben und adrette Kulissen spiegeln die heuchlerische Harmonie und Hass-Liebe der einander traktierenden Figuren. Geschmälert wird die bestechende Untersuchung toxischer Tradition und pervertierenden Patriarchalismus einzig durch den versöhnlichen Ausblick, der die Tiefe der aufgezeigten Wunden relativiert.

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