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Das Fantasy Filmfest 2016 - Fazit - Thomas S. aka. Domas

siBBe

Von siBBe in Das Fantasy Filmfest 2016 - Unser Résumé

Das Fantasy Filmfest 2016 - Fazit - Thomas S. aka. Domas Bildnachweis: © A24 - Hank und Manny aus "Swiss Army Man"

The same procedure as every year. Jedes Jahr, wenn die Sonne am höchsten steht und Kinder wie Erwachsene ins Freie strömen, um die warme Luft zu genießen, setze ich mich gemeinsam mit Sören ins klimatisierte Kino und gucke einen Film nach dem anderen. Das Fatansy Filmfest ist für mich immer wieder ein großes Jahreshighlight. Da wird sich Urlaub genommen, die Freundin mit einem entschuldigenden Kuss versöhnt und der Diätplan über den Haufen geworfen. Dabei schlich sich dieses Jahr im Vorfeld ein wenig Ernüchterung ein: Ein kleinerer Saal und keinerlei Gäste machten auf mich irgendwie den Eindruck, dass die Organisation des Fests dieses Jahr nicht so reibungslos verlief wie sonst. Hinzu kam ein Übermaß an Zombiefilmen und viel Kram, über den man vorher noch wirklich gar nichts gehört hat. Dass sich dies aber sowohl positiv wie negativ auswirken kann, bewies mir das diesjährige Filmfest mit Nachdruck. Denn ich wurde viel öfters überrascht als es letztes Jahr der Fall war. 


Meine Top 3:

1. Swiss Army Man: Ein so erstaunlich einfallsreichser und gefühlvoller Film, dass mir in manchen Momenten sogar die Tränen kamen. Der Film funktioniert nicht immer, geht gerade zum Schluss etwas zu lang und verliert sich manchmal in seinen Gaga-Szenen, aber insgesamt haben die Dans hier einen gleichsam emotionalen wie mitreißenden Film über eine furzende Leiche gedreht. Das muss man auch erstmal schaffen.

2. Train to Busan: Der Pathos dröhnt aus allen Ecken und Enden, aber wir eindringlich es dieser Film geschafft hat mich in meinen Kinosessel zu drücken, ist bemerkenswert. Dabei wird das  leidige Zombiethema hier gar nicht frisch angepackt, sondern einfach mit so einer großartigen Energie auf den Zuschauer abgefeuert, dass man 2 Stunden nicht mehr aus dem Schwitzen herauskommt. Panik in seiner besten Form.

3.Psycho Raman: Inszenatorisch vielleicht der hochwertigste Film des Festivals mit einigen toll geschriebenen Momenten und erstklassigen Darstellern. Allein der tolle Vorspann verdient einen Platz auf dem Treppchen. 

Noch nennenswert sind der 90 minütige Spaß "My Big Night", der es ähnlich wir "Train to Busan" geschafft hat seine extrem hohe Energie bis zum Ende zu halten (aber halt in witziger Manier), den Superheldenfilm und Freh Blood-Gewinner "They call me Jeeg Robot", weil er ein ausgelutschtes Thema ohne große Wagnisse dennoch äußerst spannend behandelt, "Under the Shadow" für den größten Grusel des Festivals samt wichtigem und intelligentem Subtext und "The Eyes of my Mother" für eine Form von Arthouse-Terror, wie ich ihn schöner kaum je gesehen hab.


Meine Flop 3: 

1. Bed of the Dead - Mistigster Mist in sämtlichen Regionen, inklusive eines engstirnigen Subtextes - immerhin wirds ab und ab unfreiwillig komisch.

2. Abattoir- Hier wird deutlich wie man eine gute Idee durch inszenatorische Unentschiedenheit zerstören kann. Regisseur Bousman will hier nämlich mit allen Mitteln diverse Noir-Elemente in die Story quetschen, die einfach nicht passen wollen. Und ausgenommen vom okayen Finale ist der Film dazu noch höchstgradig langweilig.

3. Yoga Hosers - Kevin Smith ist cool. "Yoga Hosers" leider nicht. Ein paar nette Sketche und Cameos reichen nicht aus einen kompletten Film zu tragen.

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Das diesjährige Fantasy Filmfest hatte einige große Gurken zu verbuchen. Ganz schlimm wurde es bei den Gurselstreifen "We go on" und "Havenhurst", die mit zunhemender Laufzeit beide in ihrer eigenen Art immer blöder wurden sowie der Fantrash "Beyond the Gates", der trotz eines gewissen Charmes einfach nichts zu Erzählen hatte. Nennen will ich hier auchJohn Michael McDonaghs "War on Everyone", weil der Kerl mit seinen Filmen "Calvary" und "The Guard" bewiesen hat, das er sowohl komödiantische, wie tiefe und emotionale Aspekte breavurös beherrscht, die ihm hier aber fast alle misslingen.


Leider verpasst: 

Dieses Jahr habe ich tatsächlich fast alle Filme gesehen, die ich sehen wollte. Da fallen mit eigentlich nur "Antibirth" und "Trash Fire" als Vertreter ein, denen ich ein bisschen hinterherweine. 

 

Größter WTF-Moment:  

Pornographisch gefilmter Inszestsex samt Tod durch Samenerguß in "We are the Flesh". Sieht man nicht alle Tage, muss man aber auch nicht unbedingt sehen. Ebenso wie die Hot Dog-Diskussion aus "The Greasy Strangler". 


Best Villain: 

Ein dicker, glatzköpfiger Kerl in rotem Sportanzug, der gegen seinen Willen den Teufel mit Kindern füttert. Und so doof das klingt, in "The Devil's Candy" hat dieser für jede Menge Angst und Schrecken gesorgt. Den Djinn aus "Under the Shadow" samt seiner symbolischen Bedeutung will ich hier aber auch nicht außen vor lassen.


Funniest Scene: 

Uff, das ist schwer. Richtig ablachen musste ich bei "My Big Night" in vielerlei Szenen, gerade wenn es um die Herkunft des Schlagerstar-Sohnes Yuri ging. Aber auch "Swiss Army Man" konnte gerade in seinen "romantischen" Szenen für den ein oder anderen Lacher sorgen. 


Worst Scene: 

Jeder penetrante Zoom samt böser Musik auf das richtende Bett aus "Bed of the Dead". Davon gibt's einige. Sogar aus verschiedenen Kamerawinkeln.


Fazit:

Das "Fest" in Fantasy Filmfest kam dieses Jahr leider etwas zu kurz. Fehlende Gäste, kürzere Ansagen und der kleinere Saal trugen zu einem etwas unoragnisatorischem Endbild bei. Vielleicht lag es auch daran, dass mir der Filmmarathon dieses Jahr etwas leichter fiel als sonst, schade war es aber trotzdem. Sonst zeichnete sich dieses Filmfest, im Vergleich zu den Jahren davor, durch ein größeres Qualitätsgefälle aus. Blödsinn wechselte sich mit wirklich guten Filmen ab, die vor allem durch ihre überraschende Qualität dafür sorgten, dass sich ein Redundanzgefühl nie so recht einschleichen konnte. So habe ich dieses Jahr mehr gute Filme gesehen als letztes Jahr, das sich eher durch ein mäßiges Mittelmaß auszeichnete. Sonst weine ich den 11 Tagen Kino jetzt schon wieder ein wenig hinterher. Mein soziales Umfeld hat es mir glücklicherweise erneut verziehen. 

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