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Bad Boys II & Die Insel

Noergolas

Von Noergolas in Das dreckige Dutzend - Die Filme des Michael Bay (Teil 1)

Bad Boys II & Die Insel Bildnachweis: © 2003 Columbia Pictures / © 2005 DreamWorks Productions

Adäquat zusammenfassen lässt sich das Problem der ersten (leider nicht letzten) Fortsetzung, die Bay in seiner Karriere drehte, setzt man ihre Eröffnungsszene und die des Vorgängerfilms einander zum Vergleich aus. Bad Boys beginnt damit, dass seine Hauptfiguren in einem teuren Auto über die sonnenroten Straßen Miamis cruisen, Unsinn daherquatschen und in einem kurzen ersten Ausbruch von Action fiesen Schlägern trotzen. Bad Boys II beginnt mit Unmengen an Ecstasy-Pillen, die unter den Buchstaben des Vorspanns umherpurzeln, mit Peter Stormare als schmierigem Gangsterboss, mit wummernder Techno-Musik, mit halbnackten Prostituierten, mit einer perfide ausgeklügelten Drogen-Verschiffung, mit einem Polizei-Briefing und anschließend einem Polizei-Einsatz. Bis die Bad Boys das erste Mal auf der Leinwand erscheinen - im ersten provokanten Moment des Films, ein Treffen des Ku-Klux-Klan sprengend - hat sich der Plot des Films bereits ohne ihr Mitwirken in Gang gesetzt.

Auch der erste Teil verließ seine Protagonisten zugunsten dieses In-Gang-Bringens immer mal wieder, aber schien dennoch immer um ihre Partnerdynamik herum aufgezogen. Bad Boys II wird dort unverhältnismäßig aufgebläht, wo er am uninteressantesten ist - im Erzählen einer fast schon komplex verästelten Geschichte. Die Späße von Mike und Marcus, mit all ihrer unverhohlenen Respektlosigkeit, ihrem hysterischen Klamauk und den maximal fetischisierten Exzessen von Action und Gewalt, wirken als wären sie einer simplen Komödie zugehörig, die irgendwo in diesem Epos verloren gegangen ist. Da diese Komödie bis auf pubertäre Grenzüberschreitungen und homophobe Witzchen aber sowieso nichts zu bieten hat, ist das nicht weiter schlimm. Nur um die erste lange Verfolgungsjagd ist es schade, denn mit so viel Druck und Wumms ist bei Bay bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts kaputtgegangen.

Logisch geschlussfolgert kann aus diesem Exzess nur noch eine Entschleunigung resultieren, die für Bay mit Die Insel auch sogleich eintrat. Nicht aber weil der Science-Fiction-Film so unspektakulär ausfiel (Einstellungen aus einer Autoverfolgungsjagd sollte Bay schließlich ein paar Jahre später für Transformers 3 wiederverwenden), sondern weil spürbar ist, dass niemand Involviertes wirklich für dieses Projekt gebrannt hat - am allerwenigsten Bay selbst. Dabei ist noch nicht mal dessen Inszenierung, sondern das unter anderem von Alex Kurtzman und Roberto Orci geschriebene Drehbuch die Quelle allen Übels. Die klugen Ansätze und spannenden Ideen der Geschichte, vor allem aber die talentierten Darsteller, leiden unter den miserablen Dialogen und der ständigen Vorwärtsbewegung des Plots, der jeglicher Sinn und Verstand untergeordnet wird. Gefühlt in jeder Szene dieses Films passiert etwas furchtbar Dummes und eine sich der inneren Logik des Films und ihren Figuren widersetzende Entscheidung jagt die nächste. In seiner Gänze würde sich Die Insel wahrscheinlich passender in die öde Filmographie von J.J. Abrams einreihen - auch wenn der noch nicht mal ansatzweise die Dreistigkeit besäße, Schleichwerbung so unverhohlen in Szene zu setzen.

Hier geht es zum zweiten Teil des Specials

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