Aufgeteilt auf fünf Tage flimmerten vom 23. bis zum 27. Mai fast 100 japanische Filme auf den Leinwänden dreier ehrwürdigen Kinos in Hamburg. Das Metropolis Kino, das Studio Kino und das 3001 Kino luden dabei alle Interessierten, Schaulustigen und Fans ein, dem mal wahnsinnigen und mal einfühlsamen Programm zu folgen. Man muss ehrlich sein: Wahnsinn war zahlenmäßig überlegen. Nach einer kleinen Einführung durch einen Moderator begann die Filmvorstellung; nicht wenige der Filme waren internationale, deutsche oder gar Weltpremieren mit geladenen Gästen, die ihre Kunst und Kultur mit in den deutschen Norden brachten.
Mit klarem Fokus auf Independent-Produktionen überzeugte das Programm des Festivals mit einem klaren Blick für kleine Künstler und Filmemacher, die die gebotene Aufmerksamkeit wahrlich verdienen. Interessant war dabei vor allem, die filmübergreifenden Themen herauszufinden. Suizid ist nach wie vor ein großes Thema in der japanischen Filmszene. Ebenfalls überdurchschnittlich häufig wurde die mediale (Selbst-)Ausbeutung dargestellt. Am deutlichsten wurde dies in Violator: Jugendliche, die ihren Selbstmord verfilmen wollen (sich aber ein wenig Sorgen über Datenschutz machen). Und das dritte Thema, das mehrfach in den Filmen behandelt wurde: Träume und deren Wert in der heutigen Welt. Ob sich die Themen in den nächsten Jahren wohl verschieben werden? Das gilt es herauszufinden.
Ein Ranking der gesehenen Filme vom Japan Filmfest: 01. Antiporno 02. Your Name 03. Violator 04. Yamato (California) 05. Blame! 06. Vampire Clay 07. Crying Bitch 08. Kodoku Meatball Machine 09. Dream Theater (Rose Eyes) 10. Pumpkin Girls 11. Dead Cook 12. Hedorroba 13. Tokyo Ghoul 14. Radiance
Leider verpasst, hoffentlich irgendwann nochmal zu sehen: Garage Rockin Craze Bamy Asura Girl - A Blood-C Tale Chronicle of the After-School Wars Love and Other Cults
Der Autor hatte eine Menge Spaß mit dem 19. Japan Filmfest Hamburg, freut sich bereits auf das nächste Jahr und wird bis dahin fleißig weiter die japanische Kultur kennenlernen. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.