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"Community" - Staffel 2 & 3 - Kritik

Stu

Von Stu in "Community" - Staffel 2 & 3 - Kritik

"Community" - Staffel 2 & 3 - Kritik Bildnachweis: © Sony Pictures

Die Comedyserie „Community“ hat sich über die Jahre eine treue Fangemeinde aufgebaut. Kein Wunder. Die Serie von Querdenker, Vorzeigenerd und Teilzeit-Enfant Terrible Dan Harmon verbindet moderne Charaktere mit popkulturellen Verbindungen. Das Ergebnis: „Community“ agiert in einer ganz eigenen Welt. Während „The Big Bang Theory“ das Nerdtum nur lose imitiert, erschuf Harmon gleich seinen eigenen Kosmos, angeführt von Ex-Footballer Troy (Donald Glover) und dem Phantasten Abed (Danny Pudi).

Diese Fixierung auf die Popkultur ist die größte Stärke aber zeitgleich auch größte Schwäche von „Community“. Wer von der Materie nämlich keine Ahnung hat, wird die meisten Gags, Verweise und Situationen wohl nicht verstehen. Damit entzieht sich die Serie einem Gros der Zuschauerschaft. Dies macht die Serie wiederrum aber auch sympathisch, weil sie sich nicht der Konformität unterwirft und stattdessen mit voller Kraft versucht in jeder Episode etwas Neues zu bringen. Das geht hin und wieder auch mal gründlich in die Hose, insgesamt darf sich die Serie aber damit brüsten zu einer der kreativsten und abwechslungsreichsten Comedyserie der letzten Jahre zu zählen.

Das war so in Staffel 1 und bleibt auch so in Staffel 2 und 3, die man nun auf DVD erwerben kann. Die beiden Staffeln sind voller großer und kleiner Highlights, etwa einer Folge die weitestgehend wie ein 8-Bit-RPG dargestellt wird oder diverse Gastauftritte von bekannten (TV-)Stars wie Michael K. Williams, John Goodman, Stephen Tobolowsky, Michael Ironside, Rob Corddry oder Giancarlo Esposito. Die agieren, wie der restliche Cast auch, mit sichtbarer Freude, denn „Community“ pflegt mit großem Engagement die Kunst der Übertreibung. Dabei besitzen die Hauptfiguren aber allesamt auch dramaturgisch eher düstere Seiten, die sich immer wieder zeigen und thematisiert werden. Sehr deutlich wird dies bei Abed, dessen vielseitige, mediale Passionen narrativ niemals nur als reiner Spaß angesehen werden. Stattdessen wird immer wieder die Frage gestellt, ob Abed auf eine gute oder eine schlechte Weise psychisch krank ist. Schön dass „Community“ solchen Hürden sowie Lasten nicht so konsequent ausweicht wie andere Serien.

© Sony Pictures

© Sony Pictures

Die DVDs: Serienfans kennen das, immer wieder werden Serien eher lustlos fürs Heimkino veröffentlicht. Bei „Community“ ist das anders. Neben jeder Menge wirklich symapthischen Outtakes bieten die Staffel dazu noch viele aufschlussreiche Featurettes sowie Audiokommentare der Macher und Darsteller und zwar zu jeder einzelnen Folge. Die Audiokommentare bietet dabei sogar deutsche Untertitel – auch keine Selbstverständlichkeit. Bild und ‚Ton gehen in Ordnung, auch wenn Staffel 2 ein wenig grießeliger wirkt als die Dritte. Insgesamt bleibt aber festzuhalten, dass „Community“ auf DVD Freunde von cleveren Comedyserien durchaus glücklich macht und von der Präsentation sowie der Fülle und Qualität der Extras können sich andere Serie gerne die eine oder andere Scheibe abschneiden.

Fazit: Dank einer unermesslichen Fülle von popkulturellen Referenzen und dem Mut auch einmal etwas auszuprobieren und die Figuren trotz ihrer klaren Comedyausrichtung dennoch ernst zu nehmen, hat es „Community“ geschafft diverse andere Sitcoms weit hinter sich zu lassen – zumindest qualitativ. Auf DVD machen die zweite und dritte Staffel einen wirklich sehr gute Figur und es bleibt zu hoffen, dass die Serie auf diesem Wege neue Fans für sich gewinnen kann. Es wäre wünschenswert.

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