Mit seinem bilateralen Beiklang von Verhängnis und Bestimmung wird der Titelschauplatz Karim Aïnouz narkotischen Neo-Noirs zum klaustrophobischen Mittelpunkt einer von darstellerischer Physikalität und Optik vorangetriebenen Story. Jene entrollt sich als endlose Sex-Serie, deren voyeuristische Präsentation realistische Hässlichkeit untergräbt. Kammerspielartig kondensiert auf stickige, schmierige Suiten, wird der Kriminalplot Folie einer klaustrophobischen Atmosphäre von Ekel und Ekstase. Hélène Louvarts flirrende Bilder vereinen Gaugins expressionistischen Exotismus und Bacons verzerrte Fleisch-Farben zu einer hysterischen, doch hypnotischen Anti-Erotik und Anti-Ästhetik.