Basierend auf Elizabeth Fremantles RomanQueen's Gambit entwirft Karim Aïnouz ein fesselndes Machtspiel, das mit seiner unbeugsamen Protagonistin eine der zahllosen zu Statistinnen reduzierten Frauenfiguren in den Mittelpunkt rückt. Die in grandiose Gotik-Tableaus gegossene Inszenierung positioniert die unberechenbaren Ausbrüche des Monarchen als Gegenpunkt der unterdrückten Gefühle seines Umfelds. Stimmungsvolle Sinnbilder und Soundtrack begleiten die hintergründige Handlung, deren schwelende Spannung sich bis zum unvermeidbaren Ausbruch steigert. Einzig der kalkuliert revisionistische Schlussakt überschattet das mörderische Monarchietheater.