{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Teil 2: Die filmische Umsetzung - eine Reise durch die Kinogeschichte Frankensteins

Felidae

Von Felidae in Buchclub #3: Frankenstein; Or, The Modern Prometheus

Teil 2: Die filmische Umsetzung - eine Reise durch die Kinogeschichte Frankensteins Bildnachweis: © Universal Pictures Germany GmbH

Frankensteins Monster, von Boris Karloff zu Aaron Eckhart

Image title

Seinen ersten Ausflug auf die große Kino Leinwand hatte das Monster bereits im Jahre 1910, im Film „Frankenstein“ von J. Searle Dawley. In 16 Minuten Laufzeit konnte man zwar spärlich die ganze Geschichte erzählen, dennoch genügt ein Blick auf die Storyline um zu sehen, dass sich dieses frühe Werk sehr stark an der literarischen Vorlage orientiert, auch wenn es um das Design des Monsters geht, wie auf dem Poster zu sehen. In die Rolle des Monsters schlüpfte im übrigen Charles Ogle, der bis zu seinem Tod im Jahre 1940 ganze 325 mal als Schauspieler vor der Kamera stand, da blickt selbst ein Samuel L. Jackson blöd aus der Wäsche.

Bereits 5 Jahre später gab es mit „Life Without Soul“ die erste Neukreation des Romans, denn dieser 70 minütige Stummfilm wirft die Figuren in eine Klinik im modernen Manhattan, in der Dr. Victor Frawley arbeitet. In einer Traumsequenz durchlebt dieser die klassische Geschichte des Viktor Frankenstein, angetrieben von seinen eigenen Errungenschaften als Arzt.

Image title

Was folgte war die goldene Ära der Universal Studios, die mit dem Werwolf, Dracula, dem Golem und der Mumie die ikonischsten Filmmonster unter sich vereinten. „Frankenstein“ aus dem Jahre 1931 sollte fortan die Stilrichtung für zukünftige Filme ebnen, denn sowohl die Darstellung des Monsters durch Boris Karloff, wie auch die gesamte Szenerie, rund um die Reanimation der Kreatur, gilt heutzutage als das stilprägende Erbe der einstigen Novelle. Wer bei dem Wort Frankenstein also direkt an einen großen Mann mit Schrauben im Hals denkt, der verdankt dieses Bild dem Film „Frankenstein“.

Regisseur James Whale nahm die klassische Geschichte von Mary Shelley und verpasste ihr ein neues Gewand, welches nicht nur dem Kinopublikum einen wohligen Schauer über den Rücken jagte.

Es folgten weitere Filme im Universal Universum, unter anderem Crossover mit anderen Movie Monstern, wie etwa Bela Lugosi als Dracula, sowie Lon Chaney Jr. als der Wolfsmensch.

Image title

Mitte der 60er Jahre folgten dann die Hammer Filme, welche die einstigen Horrortitel der Universal Studios neu aufleben ließen und so 1964 „The Evil of Frankenstein“ veröffentlichten. Peter Cushing mimte Viktor Frankenstien und Kiwi Kingston, der leider nie in der Filmwelt Fuß fassen konnte, schlüpfte in die Rolle des Monsters. Stilistisch greift der Film auf die Vorlage aus dem Jahre 1931 zurück, bringt jedoch mit der Figur von Zoltan eine weitere Handlungsebene in die Geschichte.

Image title

Mit der Wiederentdeckung des klassischen Filmmonsters folgten natürlich auch eine weitere Reihe der bekannten „VS. Filme“, in der das Monster unter anderem gegen Außerirdische kämpfte und im Jahre 1965 sogar gegen die riesige Echse Baragon antrat, eine Figur aus den japanischen Godzilla Filmen vom Studio Toho.

Hammer produzierte bis in die 70er Jahre etliche weitere Werke rund um das berühmte Monster, in der die eigentliche Geschichte immer seltener zu tragen kam und einstig die Figuren Verwendung fanden.

Image title

Im Jahre 1975 folgte schließlich die vermutlich schrillste Darstellung von Frankenstein. In Jim Sharman Kult Musical „The Rocky Horror Picture Show“ schlüpfen Tim Curry und Peter Hinwood in die Rollen von Frankenstein und seiner Kreatur, was folgt sind 100 Minuten purer Ekstase, unvergesslicher Songs und heller Wahnsinn auf der Leinwand. Das diese Umsetzung mit der eigentlichen Geschichte nicht das Geringste zu tun hat, dürfte wohl Keinen überraschen, so wird Mary Shelley etwa nicht einmal in den Credits erwähnt, dennoch zeigt der Film, wie sich die Figuren im Laufe der Jahre entwickelt haben und so immer mehr zum Eigentum der Popkultur wurden.

Image title

Eine recht getreue Romanumsetzung folgte im Jahr 1994 mit „Mary Shelley's Frankenstein“, in dem kein geringerer als Robert DeNiro die Rolle des Monsters übernahm, für dessen Make-Up der Film sogar eine Oscar Nominierung bekam. Angelehnt an die originale Geschichte macht sich der Film die Tugenden der Vorlage zu nutzen und setzt auf eine stimmige, düstere Atmosphäre und nicht bloß auf billige Schockeffekte. Wer zu faul ist das Buch zu lesen und dennoch nach einer recht getreuen Umsetzung sucht, der ist hier vermutlich bei der besten Adresse.

Image title

Den letzten Ableger auf unser kleinen Zeitreise macht „I, Frankenstein“ aus dem Jahre 2014, in dem sich  Aaron Eckhart durch Horden von CGI Dämonen schnetzelt. Wahrlich kein herausragender Film, dennoch ist es schön zu sehen, dass auch 200 Jahre nach dem Buch die zeitlosen Figuren immer wieder die Ideen kreativer Menschen beflügeln und so werden werden wir mit Sicherheit auch in Zukunft noch so einiges von Frankenstein und seinem Monster zu sehen bekommen.

„All men hate the wretched; how, then, must I be hated, who am miserable beyond all living things! Yet you, my creator, detest and spurn me, thy creature, to whom thou art bound by ties only dissoluble by the annihilation of one of us. You purpose to kill me. How dare you sport thus with life?“

Das war es mit der 3. Ausgabe vom Buchclub, entschuldigt bitte die lange Zeit zwischen den einzelnen Ausgaben, ich hoffe Folge 4 lässt nicht wieder so lange auf sich warten. Beim nächsten Mal gibt es ein kleines Special zu Filmen, deren literarische Vorlage kaum Jemand kennt.

Bleibt mir also nur noch mich fürs lesen zu bedanken und verabschiede mich mit der Frage, was denn euer liebster Frankenstein Film ist.

Wird geladen...