Erwähnungen
"Brotherhood" - Staffel 1
Von OnealRedux in "Brotherhood" - Staffel 1
am Dienstag, 14 November 2017, 18:20 Uhr
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Es gibt insgesamt gleich zwei Dinge, die das goldene Zeitalter der Serie so faszinierend machen: Zum einen immer wieder neue, innovative, kreative wie teils auch mutige Produktionen (und dies bei einer hohen Qualität), zum anderen geraten aber auch Serien in den Fokus, die teils schon Jahre zurückliegen und nun eine gewisse Renaissance erfahren. So nun auch die Crime-Thriller-Serie Brotherhood, die bereits von 2006-2008 auf dem Sender Showtime lief und in gewisser Weise auch viele Serien den Weg bereitet hat. In Deutschland hatte die Serie allerdings eher ein Schattendasein gefristet und bekam erst letztes Jahr ihre Premiere auf Sky Atlantic. Dabei bietet Brotherhood neben der packenden wie spannenden Unterhaltung auch Stars wie Jason Isaacs, Jason Clarke, Annabeth Gish oder Kevin Chapman. Vom Law & Order: L.A.-Entwickler und 2 Guns Autor Blake Masters erdacht, bietet Brotherhood zudem eine interessante Facette: Denn wie schon Black Mass, konzentriert sich auch hier die Serie auf die wahre Geschichte der Bulger-Brüder. So verschwimmt die Grenze zwischen Familienleben und Kriminalität, friedlichem Leben in Providence sowie hartem unnachgiebigen Verbrechen. Dank Koch Media GmbH ist die Serie nun seit dem 09.11.2017 auch endlich auf DVD/BD im Handel erhältlich. Wir haben einen Blick riskiert.
Story
Zwei Brüder auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes und ihr unaufhaltsames Streben nach Macht: Während Tommy mit allen Mitteln als junger Lokalpolitiker Karriere macht, kehrt sein krimineller Bruder Michael nach Jahren auf der Flucht nach Providence zurück, um sich zu holen, was ihm gehört. Dazwischen ihre irisch-stämmige Familie, die im Kampf ums Überleben zwischen Lügen, Betrug und Mord zerrieben zu werden droht.
Blut ist dicker als Wasser: Neben der spannenden Geschichte, der tollen Kulisse von Providence, Rhode Island, sowie den guten Charakteren, ist Brotherhood im Kern eigentlich eine gut ausgearbeitete Charakterstudie im Verbrechermilieu. Kein Wunder angesichts der Vorlage. Und somit bekommen Fans vor allem eines: Eine gelungene Mischung aus Drama, Crime und Action, die ihr ganz eigenes Verständnis des Amerikanischen Traums bietet. Zwei ungleiche Brüder, gefangen zwischen Rivalität, Familie, Abneigung und diverser Bündnisse. Immer vereint jedoch, wenn es darum geht die eigenen Interessen durchzusetzen. Und daher lebt Brotherhood ganz klar von seinem ungleichen Bruder-Gespann: Während Tommy Caffee (Jason Clarke) ein Familienmensch ist und ehrgeizig versucht die Politik zu übernehmen um so seine Geschäfte auszubauen, ist sein krimineller Bruder Mike (Jason Isaacs) eher das aufbrausende Gegenbild, der versucht nach Jahren im Exil wieder ins kriminelle Geschäft einzusteigen und so seinen eigenen Traum durchzusetzen. Dass das nicht nur die Polizei auf den Plan bringt, sondern auch die Familienverhältnisse durchrüttelt, ist dabei zwar vorherzusehen, aber ebenso spannend wie gut umgesetzt. Fans vom Genre bekommen hier auf jeden Fall tolle Unterhaltung geboten.
Licht und Schatten? Im Falle von Brotherhood zerrt die Serie auf jeden Fall klar von dem ungleichen Gebrüder-Gespann, welches für zwei komplett unterschiedliche Lebensstile steht. Dabei sind allerdings beide niemals wirklich klare Sympathieträger, sondern eher Antihelden des kriminellen Milieus, die ihren Weg gehen. Jason Clarke zeigt sich dabei ebenso imposant und wandelbar, wie Jason Isaacs energisch und brutal. Die irisch-amerikanische Nachbarschaft – The Hill – erschafft dabei die passende Atmosphäre und die treffsicheren Geschichten. Bündnisse fallen so schnell wie sie entstanden sind und immer neue Probleme treten auf, die vor allem Michael Caffee ins Wanken bringen. Als Bindeglied fungiert hierbei indes Mutter Rose (Fionnula Flanagan), die auf beide Söhne stolz ist und gerne über die kriminellen Machenschaften hinwegsieht. Und spätestens, wenn es gegen die Familie geht, sind beide Brüder zusammen. Die erste Staffel von Brotherhood bietet dabei vor allem das Ausgangssetting für kommende Geschichte und eine sehr gute Charaktereinführung. Zwar sind einige der Charaktere und Storys durchaus gängige Klischees, aber gerade die eigentümliche Atmosphäre von Providence fängt viel auf.
Blu-Ray
Die Blu-Ray von Koch Media GmbH – seit dem 09.11.2017 im Handel erhältlich – ist technisch gesehen ohne große Makel. Das Bild ist kräftig, scharf und kontrastreich und kommt daher vollends zur Geltung. Der Ton – vorliegend in Deutsch DTS-HD MA 5.1 Englisch DTS-HD MA 5.1 – ist gut umgesetzt und erzeugt einen guten Raumklang. Allerdings ist der O-Ton etwas besser abgemischt und kräftig. Extras gibt es keine.
Fazit
Zwei Brüder, zwei Welten und jede Menge Spannung: Lange hat es gedauert, bis es Brotherhood endlich auf den deutschen Bildschirm geschafft hat, doch das Warten hat sich gelohnt. Nicht nur durch eine authentische Erzählung kann die Crime-Serie überzeugen, auch Darsteller und Setting sorgen für eine hervorragende Genre-Unterhaltung. Dieser amerikanische Traum ist definitiv einen Blick wert.
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