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Blacklist - Staffel 2 - Kritik

Von in Blacklist - Staffel 2 - Kritik

Blacklist - Staffel 2 - Kritik

Stets adrett gekleidet, höchst intelligent, mit hervorragenden Manieren, seinem typischen Hut und skrupellos brutal: So haben wir James Spader als Raymond 'Red' Reddington in der ersten Staffel von „Blacklist“ kennengelernt. Einer Staffel voller Geheimnisse, Verschwörungen, stillen Agenten und abenteuerlichen Fällen, die selbst das FBI immer wieder an die Grenze bringen. Zudem gab es mit Megan Boone als leicht naive wie aufrichtige Elizabeth Keen einen Sympathieträger, dem man gerne verfolgte. Wie wird die Geschichte weitergehen? Welche Geheimnisse werden noch gelüftet und wer steht als nächstes auf der namensgebenden Blacklist. Dies alles vermischt mit ein wenig schwarzen Humor, einer erfrischenden Wortgewandtheit (hier natürlich vornehmlich Reddington) und einer etwas überzogenen Action-Inszenierung, entpuppte sich „Blacklist“ als hervorragende wie spannende Crime-Serie, die immer wieder zu überraschen wusste. Und da Fans regelrecht schon auf eine zweite Staffel warteten (aktuell wird bereits die dritte ausgestrahlt), gibt es nun ab dem 15. Oktober endlich dank Sony Pictures Home Entertainment die Möglichkeit zur Fortsetzung im Heimkino. Doch kann die zweite Staffel die schicksalshaften Ereignisse der ersten Staffel fortführen? Das Geheimnis rund um Tom Keen (Ryan Eggold) und Berlin (Peter Stormare) lüften und vielleicht sogar tiefer in die Verschwörung vordringen? Ja, das kann sie – und sie liefert dem Zuschauer zudem eine gelungene Staffel-Fortsetzung, die nur ab und an etwas an Luft verliert.

Story: Raymond Reddington, seines Zeichens Ex-Agent, Deserteur und krimineller "Geschäftsmann", ist der meistgesuchteste Schwerverbrecher der Welt. Ausgerechnet er steht plötzlich beim FBI im Hauptquartier und bietet seine Mitarbeit an. Mit im Gepäck hat er eine so genannte Blacklist, eine über Jahre selbst angefertigte Liste voller Schwerstverbrecher und Terroristen, welche das FBI nur zu gerne hinter Gittern wüsste.  An seiner Hilfe für das FBI ist lediglich eine Bedingung geknüpft: Seine Verhandlungspartnerin bei allen Fällen muss stets Elizabeth Keen sein.

Blacklist“ lebt unterdessen von zwei Besonderheiten: Zum einen ganz klar der Präsenz von James Spader als intelligenten wie scharfsinnigen Bösewicht mit vielen ungewöhnlichen Facetten, zum anderen von Megan Boone, die wohl bislang mit die stärkste Wandlung in der Serie durchgemacht hat. Und so ist sie es auch, die in der zweiten Staffel vornehmlich den Takt angibt und die Bedingungen bestimmt. Zwar kann Reddington durch seine vielen Fälle einmal mehr das FBI gekonnt ausspielen und seine eigenen Interessen durchsetzen, doch aufgrund von Berlin (der in dieser Staffel leider doch etwas zu kurz kommt), einer geheimen Organisation im Hintergrund sowie einer Liste der Verschwörer, gibt es ein immer größer werdendes Netz aus Spionage und Kriminalität. Zusammengehalten werden hierbei die beiden unterschiedlichen Figuren (die sich aber immer weiter nähern) von ihrer gemeinsamen Vergangenheit, die in vielen Folgen der zweiten Staffel eine entscheidende Rolle spielt. Wie steht Reddington zu Keen und was genau ist an dem Tag geschehen, als Keens Kindheit ein jähes Ende hatte? Und somit ist auch die Stoßrichtung der zweiten Staffel klar: Während im Hintergrund der Gruppe des Cabal (Reiche und Mächtige die die Geschicke der Politik und Wirtschaft bestimmen) immer mehr an Form annimmt, ist es die Dynamik zwischen Reddington und Keen die am meisten Spannung erzeugt. So zum Beispiel, wenn sie sich gegenseitig aus den verschiedensten Situationen retten müssen. Egal ob durch blanke Gewalt oder intelligente Täuschung.

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Das Team von Blacklist wurde unterdessen um Parminder Nagra als Agent Meera Malik erweitert, die etwas mehr Bodenhaftung in das Team bringen soll sowie einen gewissen internationalen Anklang. Die ausgeliehene Mossad-Agentin ist somit das Bindeglied für die mittlerweile vielen Außenmissionen, die das Team durchführt. Der Rest des Teams bekommt ebenfalls gewisse Profilerweiterungen und fügt sich somit gekonnt in die Staffel ein. Einzig Diego Klattenhoff als Donald Ressler wirkt etwas überfordert. Schade, denn gerade zu Beginn der Staffel konnte er sich mit einigen Problemen gut positionieren. In Sachen Bösewichte hingegen liefert uns Blacklist zwar immer wieder ein kleines Staunen (hier vor allem Ron Perlman), aber auch viele typische Genre-Klischees. Kein Wunder also, dass die Serie an vielen Stellen ungemein an „Alias – Die Agentin“ erinnert. Fans werden dies jedoch eher positiv auffassen und sind daher jetzt schon gespannt, wie es in der dritten Staffel weitergehen wird.  

Und dies dürfen sie auch: Ist es doch gerade das offene Finale, welches ein wenig für Entsetzen sorgt und die Frage in den Raum wirft, wie es nun mit der Blacklist weitergeht. Die Verschwörung scheint enttarnt, daher aber umso gefährlicher. Zudem gibt es mit Reed Birney als Tom Connolly einen ziemlich guten neuen Charakter in der zweiten Hälfte der Staffel. Die Inszenierung selbst hingegen, bleibt wie bereits in der ersten Staffel an vielen Stellen etwas naiv und trashig. Dies mag gefallen, sorgt aber dennoch oftmals für ein kleines müdes Lächeln. Gleiches gilt übrigens für das holprige Deutsch von Ryan Eggold als Tom Keen (zumindest wer die Serie im O-Ton schaut). Letztlich bleibt es aber dabei, dass der Charakter-Fokus der Serie unglaublich gut gelingt und daher über viele Kleinigkeiten gut hinweggesehen werden kann.

Fazit: „Blacklist“ Staffel 2 liefert Fans der Serie genau die Fortsetzung, die gewünscht wurde: Mehr von Reddington, ein paar gelüftete Geheimnisse sowie eine größere Verschwörung, stark entwickelte Charaktere – allen voran Elizabeth Keen – und viele weitere spannende wie actionreiche Fälle. Zwar sind die nicht immer so abwechslungsreich wie gewünscht und an der einen oder anderen Stelle klischeehaft sowie mit etwas Genre-Kitsch behaftet, dafür gibt es aber dennoch spaßige wie gelungene Unterhaltung und somit eine der aktuell besseren Crime-Mystery-Serien im Heimkino. Gleichsam bietet das Finale genügend Freiraum, um in der dritten Staffel nochmals ordentlich an Tempo draufzulegen.

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Blu-Ray: Mit insgesamt 22 Folgen auf 6 Blu-Rays verteilt und mit einem ansprechenden Artwork versehen, lässt sich die BD-Box gut ins Regal stellen. Das Bild,- als auch der Ton, entsprechen dem aktuellen HD Standard und liefern keinen Grund zur Klage. Für Fans aber vor allem interessant: Die Extras. Hier gibt es Interviews, Hintergrundinformation zur Charaktergestaltung und entfallende Szenen. Insgesamt ein lohnender Kauf für Fans.

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