Wie die junge Heldin driftete Mika Gustafsons Coming-of-Age-Story von einem Szenario ins nächste. Zärtlichkeit und Zorn ringen in dieser mehr mit Emotionen denn Aktionen befassten Inszenierung miteinander wie das junge Figuren-Trio. Dessen intuitive Dynamik ist der Fixpunkt der mäandernden Momentaufnahme, die sich das Leben außerhalb des bürgerlichen Rahmens als wild und abenteuerlustig ausmalt. Vernachlässigung erscheint als Freiheit, Übergriffigkeit als Spiel, Betäubung als Belustigung. Diese Ambivalenz macht die unstete Milieuskizze zum Vexierspiegel bürgerlicher Beschränkungen und Begehren.