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Battlefield Earth [2000] - Levins Meinung

Smooli

Von Smooli in Best of the Worst: Wofür Kotztüten, wenn es diese Filme gibt? - Teil 5

Battlefield Earth [2000] - Levins Meinung

Der Film „Battlefield Earth“ hat seinerzeit und seitdem stets die volle Breitseite abbekommen, weil Menschen befürchten, dass es sich um ein Stück Propaganda-Material für die Mafia namens Scientology handelt. Und man darf durchaus nicken, die Anzeichen, die dafür sprechen, sind nämlich nicht von der Hand zu weisen. Basierend auf einem Roman von Sekten-Gründer L. Ron Hubbard. Produziert von John Travolta (der auch die Hauptrolle bekleidet), der seit langer Zeit bekennender Scientologe ist und neben Tom Cruise auch das bekannteste Beispiel. Statt eine Pressetour zu vollziehen hat Travolta signierte Bücher von Hubbard verteilt. Veröffentlicht wurde der Film an einem Tag, der für Scientologen als ein Feiertag gilt. Teile der Erlöse gingen zu Organisationen, die Scientology zugehörig sind. Da können die Beteiligten gerne noch beteuern, dass keinerlei Verbindungen zwischen Scientology und dem Film bestehen. Ob man das glauben möchte, steht auf einem anderen Blatt.

Aber selbst wenn der Film nichts mit Scientology zu tun hätte, wäre man gezwungen zu sagen, was für ein herausragendes Beispiel dieses Werk ist, würde man jemandem beweisen wollen, dass es auch richtig schlechte Filme gibt. Der Film handelt von „grausamen Außerirdischen“ vom Planeten Psychlo (allein das sagt doch schon viel darüber, wie engstirnig die Geschichte sein wird), die die Menschheit ausrotten wollen. Das wird ungelogen zweimal innerhalb von zehn Sekunden auf den Bildschirm gepinselt, damit auch jeder Idiot versteht, dass die Menschheit vom Aussterben bedroht ist. Die Menschheit ist vom Aussterben bedroht. Das ist tatsächlich auch noch (gewissermaßen) deckungsgleich mit dem, was Scientology seinen Mitgliedern erzählt. Wer aber weitere Zusammenhänge sucht, der müsse laut Aussagen eines Sprechers einige „große Sprünge in der Logik“ machen. Und wenn Scientologen besorgt von großen Sprüngen in der Logik sprechen, dann handelt es sich dabei um Lichtjahre von Logik-Sprüngen.

Auch wenn ich in der Tat keine inhaltliche aggressive Scientology-Propaganda im Film ausmachen konnte, muss ich doch gestehen, wie wenig das dem Film hilft, weil er dadurch noch so viel belangloser wird. (Die vielen genannten Anspielungen auf das Scientology-Umfeld reichen wohl ohnehin aus, um genug Aufmerksamkeit zu generieren und die Sekte der Welt zugänglich zu machen. In diesem Falle junge Männer, die den Film toll fanden. Gerüchten zufolge gibt es diese junge Männer nicht.) Aber meine Güte, ist dieser Film schlecht. Man möchte allen Beteiligten Herpes wünschen und Ron L. Hubbard die Buchrücken seiner Werke auf die Nase donnern. Für die Geschichte muss man einige Sprünge in der Logik machen, die Bebilderung ist grandios misslungen, die Inszenierung ist so mit sich selbst beschäftigt, dass der Film an allen Ecken und Enden unter seiner eigenen Einfachheit ächzt und die Schauspieler scheinen sich nicht einmal zu schämen. Da sieht man einmal, wie weit Gehirnwäsche führen kann.

Dieser Film ist schlecht, schlecht, schlecht. So schlecht, dass man sich gar nicht mehr wundert, wenn die so genannten „Rattenmenschen“ hier rumlaufen wie zur Steinzeit und trotzdem ihr Fleisch an einem Dönerspieß braten. Keinerlei Gespür und Feingefühl für die Kunst des Mediums ist der Film eine Schande für alle Beteiligten. Nichts hat ihr geklappt, unter den wachsamen Augen von John Travolta, der hier wohl beweisen wollte, was für einen großen Phallus er hat, um in den Scientology-Rängen aufzusteigen. Tatsächlich hat er wohl aber nur eine Salamipeitsche. Mehr möchte man ihm nicht zutrauen, so schamlos ist dieses Machwerk geworden. Das einzige, was diesen zweistündigen visuellen Eichelkäse hier teilweise erträglich macht, ist der Gedanke an das Nachspiel einer der Produktionsfirmen. Die haben nämlich das Budget als viel höher angegeben, um mehr Prozente Unterstützung zu bekommen und letztendlich weniger zu bezahlen. Das ist aufgeflogen, die Strafe betrug 120 Millionen Dollar (das drei- bis vierfache des Budgets) und die Firma und jegliche Partner mussten Konkurs anmelden. Um das zu verstehen, muss man nicht einmal Sprünge in der Logik haben oder machen.

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