Ein Alt-Punk names Fussel wird vom Sozialamt in eine psychiatrische Klinik gesteckt. Der Grund: Burnout. Das ist grob die Geschichte die Happy Burnout seinem Publikum ab dieser Woche serviert. Unser Stu war neugierig, mag Hauptdarsteller Wotan Wilke Möhring sowieso (außer seine Werbung für Veggie-Wurst sowie Kosmetik) und findet es immer lobenswert, wenn ein unangenehmes Thema (hier: psychische Erkrankungen) humoristisch bearbeitet wird. Doch was er dann in der Pressevorführung sah, war für ihn leider nicht mehr, als ein weiterer Beweis für die These, dass deutsche Komödien ein Synonym für „Nee, danke“ sind. Er gibt nur magere 2 Punkte und schreibt in seiner Kritik u.a. dies hier:
[...] Happy Burnout hat viele Probleme. Das gravierendste ist wohl, dass der Film nicht wirklich weiß, was er denn nun will. Die Erkrankungen der Patienten, mit denen Fussel im Verlauf des Films interagiert, werden mal fast schon spöttisch beäugt und dann wird wieder versucht diese ernst zunehmen. Das bedeutet aber nicht, dass der Film seinem Publikum wirklich etwas zutraut. Alles bleibt immer in einer bräsigen Komfortzone kleben. Es wirkt fast, als sei das Credo des Films, dass man die Zuschauer bitte nicht erschrecken oder überfordern sollte. Daran hält sich der Film auch, nur einmal bricht er aus dieser Gefangenschaft aus. Wenn sich eine Patientin mit Tinnitus blutig einen Stift ins Ohr rammt, ist die Sorglosigkeit die Happy Burnout mit falscher Leichtfüßigkeit propagiert dahin. Eigentlich gut so, nur wirkt diese Szene wie ein Fremdkörper und narrativ weiß der Film mit ihr auch nichts anzufangen. Es wirkt wie ein Versehen, nicht wirklich wie ein Ausbruch. Es bleibt eine irrelevante Irritation [...]