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Astrid Lindgren - Kalle Blomquist, Rasmus & Co. - Kritik
Von OnealRedux in Astrid Lindgren - Kalle Blomquist, Rasmus & Co. - Kritik
am Donnerstag, 20 September 2018, 01:42 Uhr
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Für Liebhaber von Astrid Lindgren ist natürlich der kleine Detektiv Kalle Blomquist – selbst ein Fan von Hercule Poirot oder Sherlock Holmes - ein absolutes Muss. Jedoch war es bislang schwer sich die Filme aus der berühmten frühen schwarz-weißen Film-Reihe anzusehen. Einzig die beiden Neuverfilmungen von Kalle Blomquist lebt gefährlich (1996) und Kalle Blomquist - sein neuester Fall (1997) sind im Handel erhältlich. Ein Blick zurück blieb bislang aus. Bis heute: Denn dank Universum Film GmbH gibt es mit Astrid Lindgren - Kalle Blomquist, Rasmus & Co. – seit dem 21.09.2018 im Handel erhältlich – endlich eine Box, welche insgesamt vier Abenteuer rund um Kalle Blomquist sowie Rasmus enthält. So enthält die DVD unter anderem Kalle Blomquist lebt gefährlich und Kalle Blomquist – sein schwerster Fall sowie als Bonus Kalle und das geheimnisvolle Karussell und Rasmus und der Vagabund noch obendrauf. In Bester Tradition des Genres gibt es dabei Rätsel- und Detektiv-Spaß zu sehen, der auch heute noch wunderbar unterhaltsam ist. Wir habe einen Blick riskiert.
Kalle Blomquist lebt gefährlich (1953)
Eva-Lotta ist die einzige Zeugin in einem Mordfall. Der Mörder versucht, auch sie zum Schweigen zu bringen. Am Ende gelingt es Eva-Lotta, Kalle Blomquist und Anders, den gefährlichen Mörder zu überführen.
Als Abenteuer von Regisseur und Autor Rolf Husberg inszeniert, versteht sich der Film vor allem als sommerliches Kino für die kleinen aber auch Großen Fans. Mit jeder Menge Humor – vor allem in Form von frechen und gut pointierten Dialogen – erlebt hier Kalle Blomkvist (Lars-Erik Lundberg) einen durchdachten und klugen Fall, der vor allem auch von seinem tollen Bösewicht lebt. Der Rest ist schon inszeniertes klassisches Genre-Kino, welches von guten Darstellern lebt.
Kalle Blomquist – sein schwerster Fall (1957)
Wenn's um die Ehre geht, jagen Kalle, Anders und Eva-Lotta ihre Rivalen schon mal quer über Zäune, Hausdächer und sogar zum unheimlichen Spukschloß. Schließlich sind sie ja die tapferen Ritter der "Weißen Rose". Und ihr Mut ist gefragt, als beim Spukschloß ein Mord geschieht. Aber keine Sorge, Kalle führt die Polizei auf die richtige Spur.
Unter der Regie von Olle Hellbom – und mit direkter Unterstützung von Astrid Lindgren als Autorin – kommen hier vor allem Rätsel- und Detektivfans voll auf ihre Kosten. Ebenfalls als sommerliches Kino inszeniert, steht hier vor allem ein spektakulärer Fall im Vordergrund, in dem Kalle Blomkvist (Leif Nilsson) sein Gespür einsetzen muss. Der Rest ist wunderbar inszeniert und ergibt tolles Genre-Kino.
Kalle und das geheimnisvolle Karussell (1956)
"Liebe und Elend", antwortet Kalle, als Pontus ihn fragt, was denn mit seiner großen Schwester Britta los sei. Britta hat Liebeskummer – und das bedeutet, dass die beiden nachts ausrücken und sich in ein fremdes Haus schleichen müssen, um eine Fotografie aus der Brieftasche des jungen Barons von Rencken zu holen. Aber nicht nur Kalle und Pontus sind nachts unterwegs, unglücklicherweise wird die Stadt gerade in diesen Tagen von Silberdieben heimgesucht. Der kleine Dackel Toker macht die beiden auf die Diebe aufmerksam – und setzt damit das Karussell in Gang.
Der Film von Stig Olin, der nicht auf einem der ursprünglichen Romane basiert, ist eindeutig der schwächste Film in der Box. Damit ist er durchaus kein schlechter Fall – immerhin bekommen wir hier es mit einem durchaus langsam Erwachsenwerdenden Rasmus zu tun sowie der Familie, die aber eben auch immer ein wenig Spannung aus der Detektivgeschichte nimmt. Der Rest ist dennoch gut inszeniert, gut erzählt und bringt immer wieder gekonnt Humor in die Handlung.
Rasmus und der Vagabund (1955)
Der kleine Rasmus reißt aus dem Waisenhaus in Västerhaga aus. Er will sich auf eigene Faust Adoptiveltern suchen und lernt dabei zufällig den Landstreicher Oskar kennen. Beide führen ein ruhiges Vagabundenleben, bis sie in einen Kriminalfall hineingeraten.
Der Film von Rolf Husberg ist für sich genommen vollständig eigenständig und versteht sich eher als Spin-Off zur berühmten Kalle Blomquist-Reihe. Mit frechen Dialogen und guten Figuren gibt es hier weniger Kriminalgeschichte als leichtes Abenteuer zu sehen. Niemals wirklich schlecht, aber eben auch in keinem direkten Vergleich zu den ersten beiden Filmen der Box. Dennoch kann der Film besonders von seinem Gespür für die 50er Jahre leben und offenbart sich als tollen Feel-Good-Movie. Als Familienfilm gut, aber eben niemals überragend.
Fazit
Wer tolle altmodische Unterhaltung für Groß und Klein sucht und zudem großer Fan von Astrid Lindgren Romanen ist, macht mit der Astrid Lindgren - Kalle Blomquist, Rasmus & Co. wahrlich nichts verkehrt. Besonders die ersten beiden Filme können hierbei überzeugen und offenbaren sich in bester Tradition der Romane und zudem als großartige Kriminalfilme mit guten und frechen Dialogen, tollen Darstellern und jeweils einem sommerlichen Abenteuer. Kalle und das geheimnisvolle Karussell hingegen entpuppt sich eher als Familienfilm und irritiert durch seinen Titel und Rasmus und der Vagabund zeigt sich lockerleichte Unterhaltung der 50er Jahre, die heute doch sehr in seiner Zeit gefangen scheint. Fans sollten also definitiv zuschlagen und Neulinge können hier Kino entdecken, welches immer noch jede Menge Spaß macht und vor allem mit seiner sehr kindgerechten Erzählweise punktet.
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