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Erwähnungen
Videospiel "Assassin’s Creed Shadows" im Test
Von siBBe in "Assassin’s Creed Shadows" - Videospiel - Test / Review
am Mittwoch, 26 März 2025, 18:00 Uhr
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Story
Durchlebe die miteinander verflochtenen Geschichten von Naoe, einer versierten Shinobi-Assassinin aus der Provinz Iga, und Yasuke, dem mächtigen afrikanischen Samurai aus historischen Legenden. Vor der Kulisse der turbulenten späten Sengoku-Periode entdeckt dieses bemerkenswerte Paar ihr gemeinsames Schicksal, während sie ein neues Zeitalter in Japan einläuten.
Kritik
Nun ist es endlich da: Assassin’s Creed Shadows hätte eigentlich schon Ende 2024 veröffentlicht werden sollen, wurde dann aber auf Februar und schließlich noch mal auf März 2025 verschoben. Hinter den Kulissen ging wohl nicht alles rund, wenn man den Gerüchten glauben kann. Außerdem stand Ubisoft nach den eher mäßigen Verkäufen seines Star Wars Outlaws, Skull and Bones, Prince of Persia: The Lost Crown und Avatar: Frontiers of Pandora vermutlich ziemlich unter Druck. Erste Meldungen lassen jedoch bereits verlauten, dass sich Shadows sehr gut verkauft, insofern scheint man diesmal die richtige Strategie gefahren zu sein.
Assassin’s Creed ist immer wieder eine faszinierende Reise in eine längst vergangene Epoche unterschiedlichster Kulturen. Zuletzt ging es unter anderem in Mirage nach Bagdad, in Valhalla zu den Wikingern in den hohen Norden, in Odyssey ins alte Griechenland oder in Origins nach Ägypten. Ein großer Fan-Wunsch blieb dabei jahrelang ungehört, geht nun aber endlich in Erfüllung: Shadows führt uns feudale Japan und lässt uns in die Rolle eines Shinobi und eines Samurais schlüpfen.
Nun hat sich in den letzten Jahren in dem Bereich schon einiges getan, wir hatten unter anderem das Vergnügen mit Open World-Spielen wie Ghost of Tsushima oder Rise of the Ronin, die ähnliche Ansätze im alten Japan verfolgten wie nun auch Shadows. Daher wird das Game aus dem Hause Ubisoft unter Spielern um den ein oder anderen Vergleich auch nicht drumrum kommen. Doch auch wenn die großen Innovationen ausbleiben, braucht sich Shadows keinesfalls vor der Konkurrenz zu verstecken und weiß auf seine Weise zu punkten.
Während es zuletzt in Assassin’s Creed Mirage wieder kompakter zuging und der Schauplatz sich weitestgehend auf eine große Stadt konzentrierte, ist die Welt von Shadows wieder riesig groß und besteht aus zig kleinen Dörfern oder Städten, weitläufiger Natur und vielen Festungen. Ob man den komprimierten oder den ausschweifenden Ansatz nun bevorzugt ist Geschmacksache, Shadows ist zumindest wieder ein Game, in das man je nach Spielweise locker 50 bis 100 Stunden investieren kann. Dabei warten in der Welt nicht nur Haupt- und Nebenaufgaben auf den Spieler (die auf einem Questboard visuell übersichtlich zusammengetragen werden), sondern auch zahlreiche weitere Beschäftigungsoptionen. Eben ganz so, wie man es von einem Open World-Spiel aus dem Hause Ubisoft gewohnt ist. Unsere Map füllt sich entsprechend alle paar Meter, die man voranschreitet, mit weiteren Icons, hinter denen sich etwas Interessantes verbergen könnte. Auch hier kommt es wieder auf den persönlichen Geschmack an: Möchte man möglichst viel zu tun haben oder aber fühlt man sich von der Fülle irgendwann erschlagen?
Wir beginnen das Abenteuer zunächst in der Rolle Shinobi-Assassinin Naoe, die ihren ermordeten Vater rächen will und ein kostbares gestohlenes Kästchen zurückerlangen will. Naoe wird vor allem Spieler erfreuen, die Stealth-Ansätze bevorzugen. Sie ist schnell und agil, kann (auch mit ihrem Enterhaken) wunderbar klettern und hat nützliche Gadgets wie Shuriken, Kunai, Rauchbomben oder lärmende Glöckchen im Gepäck. All das macht sie zur Expertin, um Gegner möglichst aus dem Hinterhalt auszuschalten. Und das das spielt sich in Shadows dank der eingängigen Steuerung und der sauberen Umsetzung wirklich gut. Besser, als in den Spielen der Reihe zuvor.
Nach etwa 10 Stunden Spielzeit kommt mit dem Samurai Yasuke etwas verspätet ein zweiter spielbarer Charakter hinzu, der all jene anspricht, die gern brachial vorgehen. Yasuke ist weniger beweglich, dafür aber ein echtes Kraftpaket, das sich durch Gegnerreihen regelrecht durchmetzelt. Zwar ist auch Naoe eine fähige Kriegerin, teilt vergleichsweise aber weniger Schaden aus und ist auch nicht ansatzweise so robust wie ihr Kollege. Mit Ausnahme einiger Missionen, die den Charakter vorgeben, können wir nun fortan nach Wunsch immer zwischen den beiden wechseln. Eben ganz so, wie es sich für die aktuelle Mission besser anbietet oder es unserem Geschmack entspricht. Das gefällt.
Beide Charaktere besitzen auch mehrere Skill-Trees, in denen wir entweder passive Boni oder nützliche neue Fähigkeiten und Attacken freischalten. Punkte dafür erhalten wir ganz klassisch durch Levelaufstiege, jedoch gibt es zusätzlich noch einen Wissensrang, in dem wir aufsteigen müssen, um den Skill-Tree immer höher erklimmen zu können. Um letzteren zu erhöhen, bedarf es einiger besonderer Aufgaben, die, man kann es leider nicht anders sagen, ziemlich öde und repetitiv gestrickt sind. Bedeutet beispielsweise, dass man an mehreren Schreinen beten oder versteckte Schriftrollen innerhalb einer Anlage suchen muss. Und das wiederholt sich immer und immer wieder über die gesamte Spielzeit. Da man seine Charaktere natürlich voranbringen möchte, kommt man kaum drumrum, das erledigen zu müssen. Das Weiterentwickeln hätte man sicherlich einfallsreicher und abwechslungsreicher gestalten können.
Simpel gestrickt sind zwar auch die Haupt- und Nebenaufgaben, in denen es primär um das Töten einer Zielperson oder dem Beschaffen eines Gegenstandes geht, doch wenigstens werden diese von einer Story begleitet und konzentrieren sich auf die spaßigsten Hauptmechaniken des Spiels (Stealth & Combat), sodass man daran seine Freude haben dürfte. Lediglich die weiten Laufwege, die man dafür über die gesamte Karte hinweg bewältigen muss, fallen anstrengend aus. Zwar schaltet man mit der Zeit immer mehr Schnellreisepunkte frei, doch diese gilt es erst einmal zu erreichen. Und im Falle der serientypischen Aussichtstürme wollen diese auch erst an schwierig zu erreichenden Stellen erklommen werden. Die ganze Region ist nämlich ziemlich gebirgig und dicht bewachsen, sodass man abseits der Hauptpfade nur schwierig vorankommt. Das macht das Ganze zu einem langwierigen und (aufgrund der schieren Masse) irgendwann auch zu einem mühseligen Prozess. Eine automatische Navigierfunktion schafft zumindest ein wenig Abhilfe, um sich in der dicht bewachsenen Natur nicht zu verlieren und ein Pferd sorgt für schnelleres Vorankommen.
Die Story einzelner Assassin’s Creed-Spiele ist ein ständiges qualitatives Auf und Ab und war generell nie das schlagende Argument für diese. Shadows schlägt sich hier überraschenderweise besser als seine Vorgänger und weiß mit seinen politischen Rangkämpfen zwischen Fürsten und Clans, der persönlichen Geschichten einzelner Schlüsselfiguren und auch dem Näherbringen japanischer Traditionenerzählerisch ganz ordentlich zu unterhalten. Bei der Fülle an Inhalt leidet zwar auch hier gelegentlich mal ein wenig das Pacing, aber der rote Faden bleibt souverän bestehen und motiviert zum Weiterspielen.
Gut schlägt sich auch das Kampfsystem, das uns leichte und schwere Schläge ermöglicht sowie Blocken, Parieren und Ausweichen gegnerischer Attacken. In Kombination mit Spezialattacken, Gadgets und verschiedenen Waffentypen (bei Naoe sind es Katana, Kusarigama und Tantou, bei Yasuke Oukatana, Naginata, Kanabou, Bogen und Teppou) ergibt sich so ein spaßiger Flow. Auch das Balancing zeigt sich gelungen, indem Gegner stets mit uns mitleveln und wir somit nie overpowered sind. Die Gegner KI mag zwar nicht die allerbeste sein und die Angriffsmuster sind bei weitem nicht ausgeklügelt wie bei einem Soulslike, dennoch funktioniert das Ganze hier ganz gut.
Ähnlich wie in Valhalla gibt es in Shadows auch die Möglichkeit, seine Hub-Basis auszubauen. Überall in der Welt gibt es bestimmte Materialien während der Missionen zu ergattern, welche wir in den Bau oder die Weiterentwicklung von Gebäuden investieren können. Damit schalten wir verschiedene Vorteile frei: In der Schmiede können wir beispielsweise unsere Ausrüstung immer weiter verbessern, im Dojo trainieren wir unsere Begleiter, die uns in brenzlichen Situationen unterstützen.
Technisch verdient Ubisoft für Assassin’s Creed Shadows ein ganz großes Kompliment: Das Spiel sieht auf der getesteten PS5 einfach fantastisch aus und läuft zudem auch jederzeit flüssig (selbst im Qualitätsmodus!). Alles andere als selbstverständlich, wenn man da beispielsweise an Spiele wie das jüngst erschienene Monster Hunter Wilds denkt. Auch Bugs sind im Test keine nennenswerten aufgefallen. Da neben der Technik auch das Art Design großartig ausfällt, darf man sich an einer wunderschönen, lebendigen Kulisse erfreuen, die das alte Japan atmosphärisch hervorragend einfängt. Auch die Vertonung (auf Wunsch komplett japanisch/portugiesisch) und die musikalische Untermalung zeigen sich gelungen. Dass zudem die Funktionen des DualSense-Controllers gut mit eingebunden werden, ist ebenfalls eine tolle Sache.
Fazit
"Assassin’s Creed Shadows" fängt das feudale Japan atmosphärisch erstklassig ein. Schaut alles exzellent aus und präsentiert sich in einem technisch absolut sauberen Zustand. Gegenüber früheren Serientiteln hat "Shadows" sich auch in einigen Bereichen wie der Story oder dem Stealth-System positiv weiterentwickelt. Bei der schieren Größe muss man sich aber (erneut) ein ums andere Mal fragen, ob es eine kompaktere Form nicht auch getan hätte und man dafür mit weniger sich wiederholenden Elementen konfrontiert wird. Wer sich daran nicht allzusehr stört, wird hier eine gute Zeit verbringen. "Shadows" gehört sicherlich zu den besseren Ablegern der Reihe.
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