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"Ascension" - Miniserie - Kritik

siBBe

Von siBBe in "Ascension" - Miniserie - Kritik

"Ascension" - Miniserie - Kritik Bildnachweis: Syfy

Inhalt

Die ASCENSION - ein interstellares Raumschiff - wird in Zeiten des Kalten Krieges im Jahr 1963 von der US-Regierung mit mehreren Hundert Frauen, Männer und Kinder ins All geschickt. Missionsziel: Bei der Ankunft nach knapp 100 Jahren soll die Besatzung einen neuen Planeten besiedeln. Nach der Hälfte der Reise bringt der mysteriöse Mord an einer jungen Frau das Leben an Bord komplett durcheinander. Die Lage droht völlig außer Kontrolle zu geraten und die Besatzung beginnt die eigentliche Mission des Schiffs in Frage zu stellen…

Kritik

2014 als Miniserie gestartet versprach sich der amerikanische Sender Syfy mit "Ascension" einen ähnlichen Erfolg wie seinerzeit mit der Erfolgsserie "Battlestar Galactica". Sicherlich auch ein Grund dafür Tricia Helfer für eine der Hauptrollen gecastet zu haben. Der Erfolg von "Ascension" blieb jedoch aus, die Weiterführung des Projekts mit einer geplanten regulären Serie wurde eingestellt. Seit dem Frühjahr 2016 ist die Miniserie im deutschen Netflix-Sortiment verfügbar, ab dem 18.8. durch Studiokanal auch im deutschen Handel auf DVD und Blu-Ray. Wir werfen einen Blick auf die vielversprechende Sci-Fi-Serie. 

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Die Serie beginnt mit einem Mord auf der Ascension, der für reichlich Unruhe in der auf den ersten Blick harmonischen Gesellschaft an Bord sorgt. Natürlich handelt es sich bei dem Mord um keinen Zufall, im Verlauf der nächsten Folgen werden nach und nach die Puzzlestücke des mysteriösen Vorfalls zusammengesetzt. Nebenbei lernen wir die Crew kennen und bekommen im Schnelldurchlauf den Aufbau der Ascension zu sehen. Der Retro-Look, kombiniert mit Modernem, weiß zu gefallen, soweit macht die Serie erst einmal nichts verkehrt. Schnell jedoch zeigt sich, wie löchrig nicht nur der heilige Schein an Bord, sondern auch die Produktion der Serie selbst ist. 

Gründe dafür gibt es gleich mehrere, fangen wir mit dem Auffälligsten an: Die Darsteller spielen hier im Allgemeinen sehr bescheiden und auch ihre Dialoge sind oftmals inhaltlich völlig flach und hölzern vorgetragen. Dadurch fällt es schwer, sich an die Figuren zu gewöhnen oder gar zu jemanden von ihnen Sympathie aufzubauen. Am schlimmsten betrifft das eindeutig das junge Mädchen Christa Valis (Ellie O'Brien), die nicht nur furchtbar schlecht schauspielert, sondern zugleich die nervigste und auch unglaubhafteste Figur der Serie darstellt. Schlimm ist das deswegen, da ihr Charakter mehr und mehr in den Fokus rückt und für die Geschichte an Bedeutung gewinnt, so dass man darüber gar nicht hinwegschauen kann. Das gipfelt letztendlich in paranormalem Schwachsinn der gegen Ende völlig den Vogel abschließt. Klar, wir befinden uns in einer Sci-Fi-Serie, aber auch hier sollten Grenzen des guten Geschmacks gelten.

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Ein weiteres Problem ist die generelle Glaubhaftigkeit der Serie. Die Prämisse eines 100 jährigen Flugs durchs All ist absolut interessant (angelehnt an das Orion-Projekt), doch muss der Mikrokosmos innerhalb des Schiffs auch glaubwürdig verkauft werden. Doch dazu fallen überall einfach zu viele Unstimmigkeiten auf, die den Spaß immer wieder runter ziehen. Wo sind beispielsweise all die alten Menschen, die es aus der ersten Generation eigentlich noch geben müsste? Warum gibt es praktisch kaum Kinder an Bord? Woher stammen all die Ressourcen, mit denen man hier äußerst verschwenderisch umgeht? Warum kennen sich so viele untereinander nicht, wenn es doch lediglich 600 Mitglieder an Bord gibt, die über zig Jahre auf engstem Raum leben? Und warum sind beinahe alle Frauen an Bord verhurt (entschuldigt den Ausdruck, aber die Serie stellt Frauen eben genau so dar)? Aus Spoiler-Gründen ziehen wir an dieser Stelle einen Schlußstrich. 

Bleibt eigentlich nur noch die Geschichte, die noch etwas reißen könnte, doch auch hier versagt "Ascension". Tatsächlich gibt es nach rund zwei der insgesamt sechs Folgen (in den USA sind je zwei Folgen zu einer Doppelfolge zusammengelegt, so dass es dort drei insgesamt sind) einen großen Twist, der das Konzept ordentlich auf den Kopf stellt. Die Idee, wenn auch nicht neu, gefällt, nur weiß man damit nicht viel anzufangen. Da weder der anfangs erwähnte Kriminalfall wirklich spannend verfolgt wird, noch nach dem großen "Aha"-Moment des Wendepunkts ordentlich Gas gegeben wird, plätschert "Ascension" mehr oder weniger einfach vor sich hin. Nicht dass sie nicht versuchen würde, den Zuschauer zu unterhalten, doch all die dramaturgischen Einschübe verfehlen ihre Wirkung, Spannungen unter den Mitgliedern haben einen soapigen Beigeschmack an sich und die Auflösung all des Chaos' wird einem irgendwann relativ egal. Die vielen ethischen Fragen, die nebenbei aufgeworfen werden, hätten durchaus interessant sein können, doch werden sie einem derart oft und offensichtlich immer wieder mit dem Holzhammer präsentiert, dass es einfach nur noch nervt. 

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Letztendlich gipfelt "Ascension" in einem höchst unbefriedigendem und offenem Ende. Zwar mag man damit gerechnet oder darauf gehofft haben, die Serie fortzusetzen, was lose Enden und offene Fragen irgendwann nochmal aufgegriffen hätte, so aber bleibt man mit einem ewigen großen Fragezeichen sitzen. Das hätte man sicherlich geschickter und taktisch kluger lösen können. 


Technisches zur Blu-Ray-Fassung

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Die von Studiokanal veröffentlichte Blu-Ray zur Serie zeigt sich technisch von einer ausgesprochen guten Seite. Sowohl Bild (16:9 - 1.77:1) als auch Ton (Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1) sind erstklassig gelungen. Enttäuschend fällt dagegen das Bonusmaterial aus. Lediglich ein kurzes "Hinter den Kulissen" Video (4 Minuten) befindet sich auf der Disc, das über oberflächlichem Werbe-Blabla nicht weiter hinaus geht. Wer auf ordentliche Zugaben aber keinen Wert legt und lediglich die Serie in technisch schöner Qualität besitzen möchte, möge gern zugreifen.


Fazit

"Ascension" mag zwar vielversprechend wirken und verfolgt eine durchaus interessante Idee, setzt all sein Potential aber leider ordentlich in den Sand. 

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