Erwähnungen
Anlässlich des "Tag des Hutes" - Berühmte Hutträger und ihre Geschichten + 'Super Mario Odyssey'-Gewinnspiel
Von siBBe in Anlässlich des 'Tag des Hutes' - Berühmte Hutträger und ihre Geschichten + 'Super Mario Odyssey'-Gewinnspiel
am Dienstag, 21 November 2017, 15:00 Uhr
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Napoleon steht darauf, die Queen sowieso aber auch Helmut Schmidt. Sie reicht von Nofretete über Charlie Chaplin bis zum großen Vorsitzenden Mao und zum kleinen Handwerker Mario – die lange Liste berühmter Hutträger. Der Hut ist zwar etwas aus der Mode gekommen, aber trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – stellt ein Hut ein klares Statement dar. Noch immer gilt: Zeig mir deinen Hut, und ich sag dir, wer du bist. Ende Oktober erschien das neue Nintendo Switch-Spiel Super Mario Odyssey, in dem die berühmte rote Mütze des Titelhelden erstmals eine tragende Rolle übernimmt. Und heute, am 25. November 2017, ist offiziell der "Tag des Hutes". Zwei gute Anlässe, einmal einen Blick auf die bekanntesten Hutträger und ihre Geschichten zu werfen. Und zu gewinnen gibt es dabei auch gleich etwas!
Gewinnspiel
Mit freundlicher Unterstützung von Nintendo verlosen wir an dieser Stelle tolle Preise anlässich des Releases von Super Mario Odyssey. Zu gewinnen gibt es folgendes:
1. Super Mario Odyssey + Cappy
2. Ein amiibo + Cappy
3. Cappy
Um am Gewinnspielt teilzunehmen beantwortet uns am Ende dieses Artikels folgende Frage: Welcher Berühmtheit würdet ihr gern Super Marios Cappy aufsetzen, um ihn/sie zu 'capern'?
(Wer Lust hat, darf uns das Ganze auch gern bildlich veranschaulichen)
Kommentiert den Artikel (oder sendet alternativ eine E-Mail an gewinnspiele[at]moviebreak.de mit dem Betreff "Super Mario") und schon seid ihr dabei! Das Gewinnspiel läuft bis einschließlich 7.12.2017.
Berühmte Hutträger und ihre Geschichten
„Die Schöne ist gekommen“ lautet der Name Nofretete auf deutsch. Wie treffend er ist, kann jeder bestätigen, der im Ägyptischen Museum in Berlin der Pharaonengattin einmal ins verbliebene Auge geblickt hat. Ihre Wirkung verdankt die bekannte Nofretete-Büste nicht zuletzt der majestätischen Helmkrone der Königin. Bereits vor Pharaos Zeiten – und lange danach – diente die Kopfbedeckung nicht nur als profaner Schutz vor Sonne und Regen. Sie war immer auch ein Statussymbol. Die ständischen Kleiderordnungen des Mittelalters schrieben z.B. vor, wer welchen Hut aus welchem Stoff tragen durfte – oder musste. Die Stadt Straßburg etwa zwang 1356 alle Frauen unter die Haube. Das Haar offen zu tragen, wurde ihnen verboten. Den Hut vor seinem Fürsten aufbehalten zu dürfen war nur den höchsten Würdenträgern gestattet. Michelangelo zog vor dem Papst trotzdem nicht den Hut. So etwas durfte sich halt nur ein Genie erlauben.
Im Zuge der Aufklärung ließ die Beachtung feudaler Regeln merklich nach. Selbst ein König – Friedrich II. von Preußen – meinte, die Krone sei bloß ein Hut, in den es hineinregnet. Wie hätten da die Untertanen mehr Respekt aufbringen sollen? Friedrich Schiller stellte es in „Wilhelm Tell“ als Geste tückischster Tyrannei dar, dass der böse Landvogt Geßler die braven Schweizer nötigte, den Fürstenhut auf der Stange zu grüßen. Und in den Revolutionen des 17. und 18. Jahrhunderts verloren manche Könige nicht nur ihre Krone, sondern den Kopf gleich mit dazu. Auf den französischen Thron setzte sich dann ein ehrgeiziger Revolutionsgeneral, der huttechnisch einen wahrhaft genialen Einfall hatte. Um sich selbst zum Markenzeichen zu stilisieren, drehte er den damals weit verbreiteten Zweispitz einfach um 45Grad. So war Napoleon Bonaparte für seine Soldaten noch im heftigsten Schlachtgetümmel an seinem quer sitzenden Hut erkennbar.
Und der einfache Bürger? Natürlich demonstrierte auch der die frisch errungene Freiheit sofort mit der passenden Kopfbedeckung. Zuerst mit derJakobinermütze der Radikalen, dann ab etwa 1800 mit dem gutbürgerlichen Zylinder. Der erste Träger dieses leicht grotesken Kopfputzes, der Londoner Hutmacher John Hetherington, wurde denn auch wegen groben Unfugs von der Straße weg verhaftet. Dennoch setzte sich der Zylinder, der erst später zum karikierenden Symbol des raffgierigen Kapitalisten wurde, damals als Zierde des freien, rebellischen Bürgers durch. Den US-Präsidenten und Sklavenbefreier Abraham Lincoln sahen die Bürger Washingtons kaum einmal ohne seinen Zylinder. Der ließ den fast 2 Meter großen Mann noch riesiger wirken. Praktisch veranlagt wie Honest Abe nun einmal war, nutzte er den Hut nebenbei als mobiles Privatarchiv, in dem er etwa Redenmanuskripte und andere Papiere aufbewahrte.
Da der Zylinder – speziell beim Reiten – sehr unpraktisch war, kam ungefähr ab 1850 der flache Bowler-Hut in Mode, die Melone. Auch sie wurde mit der Zeit zum Kennzeichen des gut situierten Bürgers. Eben das war der Grund, warum sich einer der größten Komiker des 20. Jahrhunderts die Melone schnappte und sie zu seinem unverzichtbaren Requisit machte. Charlie Chaplin mag als Tramp zwar abgewetzte Hosen und löchrige Schuhe tragen und von einer Bredouille in die nächste geraten – aber sobald er seine Melone geraderückt, stellt er klar, dass nicht Geld, sondern Haltung den wahren Gentleman ausmacht.
Mit dem 20. Jahrhundert beginnt aber auch der allmähliche Niedergang des Huts als Statussymbol. War er bei Fahrten in der offenen Kutsche noch als Kopfwärmer nützlich, ist er im Auto doch eher hinderlich. Zudem lassen sich Freiheit und Individualität heute auch durch die Frisur ausdrücken. Zunehmend in Mode kam spätestens seit den 1960er Jahren die einfache Kappe, die sich zum Hut in etwa so verhält wie ein Gebäude im puristischen Bauhausstil zum Barockpalast. Wer es praktisch und dennoch stilvoll mochte, griff dann eben zur Prinz-Heinrich-Mütze. Benannt war sie nach dem jüngeren Bruder des letzten deutschen Kaisers. Bekannt aber wurde sie durch Bundeskanzler Helmut Schmidt, der sie beim Segeln auf dem Brahmsee ebenso trug wie bei Staatsbesuchen.
Schieber- und Ballonmützen dagegen gehörten ursprünglich zur typischen Arbeiterkleidung. Sie dienten dazu, lange Haare bei der Arbeit praktisch zu verstauen, damit sie nicht ins Räderwerk von Maschinen gerieten. Dort, wo kommunistische Parteien an die Macht kamen, wie 1949 in China, wurde die Arbeitermütze natürlich geadelt. Und obwohl der Parteivorsitzende Mao sie nur selten trug, wurde die grüne chinesische Ballonmütze im Westen bald als Mao-Mütze berühmt.
Wohl behütete Herren aber sind auf unseren Straßen selten geworden. So selten, dass Hüte – anders als zu Zeiten, da jeder sie trug – wieder ein Zeichen von Individualität geworden sind. Kein Wunder also, dass gerade Künstler vermehrt den Hut aufsetzen. Der Aktionskünstler Joseph Beuys machte den Filzhut zu seinem Markenzeichen. Udo Lindenberg mag man sich ohne schicken Schlapphut gar nicht vorstellen. Der Jazz-Sänger Roger Cicero war mit seinem Hut geradezu verwachsen, und auch der Komiker Helge Schneider ist bekennender Hutträger.
Auch Königinnen finden nach wie vor: Hut steht mir gut! Einen zylindrischen Helm wie Nofretete dürfte die Queen zwar niemals tragen, aber ganz ohne Hut in der Öffentlichkeit erscheinen? Unmöglich. Nach ihrer letztenThronrede rätselten die Beobachter sogar ob „her Majesty’s hat“ wohl ein politisches Statement pro Europa sein sollte. Blau und mit gelben Blumen verziert, erinnerte er doch stark an die Europaflagge.
Weder Status-, noch politisches Symbol, sondern einfach nur ein Zeichen für Spielspaß und gute Unterhaltung ist die berühmte rote Schirmmütze von Super Mario. Shigeru Miyamoto, der Schöpfer des Videospielhelden, hat sich die Mütze vor 30 Jahren aus einem simplen Grund ausgedacht: Haare ließen sich mit den damals noch grob-pixeligen Videospiel-Grafiken nicht darstellen. Das hat sich mittlerweile geändert. Und so kann sich Mario auch einmal barhäuptig in sein neuestes Jump & Run stürzen. In Super Mario Odyssey, das seit 27. Oktober erhältlich ist, wird seine Mütze erstmals selbst aktiv – in Gestalt von Cappy aus dem Land der Hüte. Bei der Jagd auf den Oberschurken Bowser spielt Cappy im wahren Wortsinn eine Haupt-Rolle. In Sachen Spielspaß hat Mario in jedem Fall den Hut auf.
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