Erwähnungen
"Andor": Steelbook - Limited Edition - Kritik
Von OnealRedux in "Andor": Steelbook - Limited Edition
am Montag, 15 Juli 2024, 20:57 Uhr
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Das Star Wars Franchise hat in den letzten Jahren wahrlich ein gewisses Auf und Ab erlebt. Während die Kinofilme noch ihr Publikum erreichten – hier aber durchaus kontrovers diskutiert wurden – gab es zumindest im Fernsehen mit The Mandalorian ein absolutes Highlight, welches zwar mit seinen fortschreitenden Staffeln schwächer wurde, aber im Kern fantastisch klassisches Sci-Fi bot (welches bald mit einem Film abgeschlossen wird). Im Falle von Das Buch von Boba Fett und Obi-Wan Kenobi wurde es dann schon schwieriger. Beide Serien hatten ihre Momente, doch im Gesamten waren sie aufgrund ihrer Geschichten, fehlenden Highlights und leider doch recht eindimensionalen Charakteren enttäuschend. Ahsoka hingegen verband gekonnt die grandiosen Animationsserien mit den Real-Serien und bot wieder ein richtiges Star Wars Feeling. Und während derzeit The Acolyte für starke Diskussion im Internet sorgt, und jetzt auf sein Finale zugeht, gibt es eine Serie, die all diese Projekte in den Schatten stellt: Andor!
Story
„Fünf Jahre bevor er mit gemeinsam mit Jyn Erso die Pläne für den Todesstern stiehlt, lebt der spätere Rebellenspion Cassian Andor (Diego Luna) ein zurückgezogenes Leben auf dem Planeten Ferrix, wo er sich unter anderem mit Diebstählen über Wasser hält, während er zugleich versucht, seine Schwester zu finden, von der er vor langer Zeit getrennt wurde. Eine schicksalhafte Begegnung rückt ihn eines Tages allerdings ins Visier der Behörden, deren gnadenlose Jagd ihn bald zur Flucht zwingt. Dabei kommt er schließlich mit der Rebellenallianz in Kontakt, die als Widerstandsbewegung gegen das tyrannische Imperium mehr und mehr Form annimmt. Seit es für die Zerstörung seiner Heimatwelt verantwortlich war, ist Cassian ohnehin nicht gut auf das Imperium zu sprechen, inspiriert von den Rebellen nimmt er nun aber auch aktiv den Kampf gegen das galaktische Regime auf...“
Kritik
Als das erste Mal eine Spin-Off Serie zu Gareth Edwards Rogue One angekündigt wurde, waren wohl viele skeptisch: Zum einen bezüglich Diego Luna – ob er Cassian Andor für eine ganze Staffel als Figur tragen kann – zum anderen aber auch über die Serie selbst. Ist es interessant genug eine Vorgeschichte für ein Himmelfahrtskommando zu erzählen? Nun, Spionage war im Universum von Star Wars (abseits der Bücher/Comics) auf jeden Fall Neuland, aber eben genau daher spannend. Was Tony Gilroy schlussendlich aber aus den insgesamt 12 Folgen (die jeweils in Dreierfolgen zusammengefasst werden können) gemacht hat, ist wahrlich eine grandiose Erzählkunst. So bleibt zu Beginn bei Andor das Tempo noch vergleichsweise langsam, während wir Figuren/Universum kennenlernen und eben eine Galaxie, die gerade vom Imperium in seiner beginnenden Hochzeit unterjocht wird. Ein Setting, welches nicht nur viele interessante Aspekte offenbart, sondern auch eine Geschichte, die an vielen Stellen von seinem langsamen Aufbau profitiert, um dann in den richtigen Momente regelrechte Magengruben-Momente zu erschaffen.
Doch nicht nur dies: Andor sieht fantastisch aus, bietet ein atemberaubendes Erlebnis dabei, die verschiedenen Welten und Abschnitte der Geschichte zu entdecken. Sei es ein geplanter Heist, eine Flucht oder eine Entscheidung für die Rebellion. Letzteres nimmt dann zum Ende hin der Geschichte immer mehr Platz ein und wird von Figuren wie Luthen Rael (Stellan Skarsgård), Mon Mothma (Genevieve O'Reilly) oder Maarva Andor (Fiona Shaw) hervorragend schauspielerisch unterstützt und mit absolut grandiosen Dialogen (oder eher Monologen) untermalt. Das Gefühl, hier wirklich zu erleben wie eine Rebellion startet, was dies aber auch bedeutet und welche Opfer dies kostet, ist ein absolutes Highlight der Erzählung. Doch Andor bietet sogar noch mehr: Wie hier das Imperium dargestellt wird – als kaltes bürokratisches Monster – weiß zu gefallen und rinnt dem Franchise an vielen Stellen Facetten ab, die wir so noch nie gesehen haben. Am Ende steigert sich Andor von Folge zu Folge und hinterlässt fantastische Einzelmomente, die noch lange im Gedächtnis bleiben: Von „One Way Out“, über „Fight the Empire“ hin zu „EVERYTHING“. Gänsehaut pur.
Die 4K UHD Limited Steelbook Edition
Seit dem 05. Juli ist die Serie nun dank Disney auch im Heimkino erhältlich. Eine absolute Überraschung, immerhin hatte Disney zu Beginn von Disney+ verkündet, dass die Originalserien definitiv auf dem hauseigenen Streamingdienst bleiben. Zum Glück ist dies nun nicht mehr so und Disney schenkt uns mit der optisch sehr ansprechenden Steelbook Version eine der besten Versionen der Serie überhaupt. Dies betrifft zum einen das technische, zum anderen aber auch den Inhalt. Doch fangen wir mit dem Technischen an: Das HDR10 liefert ein fantastisches Bild (2,39:1) und zeigt die vielen verschiedenen visuellen Highlights der Serie gekonnt auf entsprechenden Fernsehern in 4K. Schade ist allerdings, dass die Dolby Vision Version weiterhin Disney+ exklusiv bleibt. Und dennoch: Das Bild ist kräftig, unglaublich scharf und macht einfach jede Menge Spaß.
Das gleiche betrifft auch die Tonqualität, wobei hier für den deutschen Bereich nur Deutsch Dolby Digital 5.1 vorliegt. Wer im O-Ton gerne die Serie erleben möchte, greift dabei auf Englisch Dolby Atmos (UHD) oder Englisch Dolby True HD 7.1 (UHD) zurück. Sowohl die Abmischung an sich, als auch das kraftvolle in den Tönen kommt dabei mit entsprechenden Geräten vollends zu Geltung und passt sich gut dem Bild an. Gerade der Bass macht einen guten Job dabei, die Szenerie gekonnt zu untermalen. Und auch die Synchro ist dabei gelungen. An Extras gibt es zudem einiges zu entdecken. Hier liegt der Fokus auf diverse Featurettes, die insgesamt rund 40 Minuten Hintergründe zu Planeten, Figuren und Geschichten bieten. Gerade Fans bekommen hier einen guten Eindruck von den Hintergründen der Show, der Welt als auch der Serie selbst. Eine absolute Empfehlung.
Fazit
Andor stellt ganz klar eine der besten Serien – mit Abstand – des Star Wars Universums da und zeigt uns viele Aspekte und Facetten dieser Welt, die wir vermutlich nie für möglich gehalten haben. Schauspieler, Dialoge, Settings und Geschichte sind auf einem Niveau, welches einfach nicht zu wenig gelobt werden kann. Diese Serie trifft die richtigen Knöpfe und bleibt noch lange im Gedächtnis und kann hoffentlich mit der kommenden 2. Staffel hier mithalten. Technisch ist die Veröffentlichung von Disney indes ebenfalls über jeden Zweifel erhaben. Das Bild ist hervorragend, der Ton gut abgemischt, die Extras eine schöne Ergänzung und zudem sieht das Steelbook auch noch richtig gut aus. Hier gibt es eine klare Kaufempfehlung.
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