Erwähnungen
Die Lieblingsregisseure von Souli
Von Souli in Alles für die Kunst: Die Lieblingsregisseure der Redaktion
am Donnerstag, 04 Mai 2017, 11:37 Uhr
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Mein persönlicher Großmeister. Wenn ich mich auf der Suche nach menschlichen, politischen oder gesellschaftlichen Abgründen machen möchte, dann ist Roman Polanski die erste Anlaufstelle: Wem kann man in dieser Welt noch wirklich vertrauen?
Empfehlung: Der Tod und das Mädchen
Niemand beherrscht es so gut, die Länder der Seele zu erforschen, wie der Österreicher Michael Haneke. Natürlich handelt es sich bei ihm um den wohl größten Menschenkenner des europäischen Weltkinos.
Empfehlung: Die Klavierspielerin
Erst einer der wichtigsten, weil eigenwilligsten Nachkriegsregisseure Deutschlands, dann aus der Heimat vertrieben, um den amerikanischen Markt bis ins Mark zu herzogifizieren. Das Ergebnis? Die Visualisierung von abstrakten Vorstellungswelten, die deutlich machen, dass Storyboards etwas für Feiglinge sind.
Empfehlung: My Son, My Son, What Have Ye Done
Schmierfink und Philanthrop. Egal, wie extrem sich David Cronenberg auch mit der Deformation vom menschlichen Körper und Geist beschäftigt, hinter all dem genreaffinen Geschmodder versteckt sich eine urteilsfreie, präzise Befindlichkeitsbeobachtung, die nicht selten schwer ans Herz geht.
Empfehlung: Crash
Muss man über Stanley Kubrick noch große Worte verlieren? Angesichts seiner überlebensgroßen Taten vermutlich nicht. Wenn es einen Filmemacher gegeben hat, dessen Intelligenz dafür gesorgt hat, den eigenen Perfektionismus niemals krampfhaft wirken zu lassen, dann ist es wohl Stanley Kubrick. Ein Gott.
Empfehlung: Barry Lyndon
Ein Visionär. Ein Ästhet. Seine Bildwelten werden die Ewigkeiten überdauern, und egal ob wir von Thief, Heat, Insider oder Miami Vice sprechen: Michael Mann ist Kino, so pur und unverstellt wie beim ersten Mal.
Empfehlung: Insider
Das Kino von David Lynch muss man sich als Fahrstuhl in eigene das Unterbewusstsein vorstellen: Wer sich auf die abstrakte Meisterschaft von David Lynch einlässt, erfährt mehr über sich selbst, als man für möglich gehalten hat.
Empfehlung: Mulholland Drive - Straße der Finsternis
Nahezu jeder Film von Billy Wilder ist eine Lehrstunde in Sachen Drehbuchkunst. Das Ausschöpfen rhetorischer Feingeistigkeit wurde nicht zuletzt von dem Österreicher, der Hollywood im Sturm eroberte, ohne sich diesem anzubiedern, auf ein neues Level gehoben.
Empfehlung: Boulevard der Dämmerung
Wo Jean-Luc Godard den Intellekt hatte, hatte Francois Truffaut nicht nur Köpfchen, sondern gleichwohl verdammt viel Herz. Seine Werke sind noch heute empathische Sternstunden des französischen Kinos und lassen den Zuschauer verstehen, was es bedeutet, ein menschliches Wesen zu sein: Wir sind gezwungen zu fühlen. Aber warum dagegen wehren?
Empfehlung: Geraubte Küsse
Alfred Hitchcocks bester Schüler, wenn man so möchte. Mit welcher Formschönheit Brian De Palma dem Master of Suspense in seiner Hochphase nachgeeifert ist, beigeistert noch heute. Vor allem hat sich die New-Hollywood-Koryphäe niemals auf die reine Reproduktion beschränkt, sondern den Schlüssel zum Erfolg in der virtuosen Paraphrase gefunden.
Empfehlung: Der Tod kommt zweimal
Der König der Stille. Der Einkehr. Kaum ein anderer Regisseur besitzt eine derartige Fähigkeit, die Stille sprechen zu lassen, wie Ang Lee. In der Ruhe wartet die Kraft, Inspiration freizulegen und den Zuschauer in seinen feinfühligen Bann zu ziehen. Zum Schwelgen und Verweilen.
Empfehlung: Der Eissturm
Ebenfalls anbetungswürdig: Ingmar Bergman, Alfred Hitchcock, Paul Thomas Anderson, Jean-Pierre Melville, William Friedkin, Martin Scorsese, Nicolas Winding Refn.
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