Meine Liste ist nicht vollkommen durchkalkuliert nach Regisseuren, die ich wirklich nach Leistung für das Medium benennen könnte, sondern einfach nach bestimmten Handschriften, die mir persönlich die Augen für bestimmte Aspekte von Filmen geöffnet oder besonders einprägsame Kinomomente beschert haben.
Jarmusch erwischt mich einfach in fast allen Filmen an der richtigen Stelle. Sprache ist immer wichtig, er schafft eine gute Gradwanderung aus Anspruch und Selbstironie und nicht zuletzt ist so ziemlich jedes Bildelement jeder einzelnen Einstellung perfekt stimmig. Dead Man war einer der ersten Filme, die ich wirklich oft gesehen habe, um immer wieder neue Aspekte und Schichten daran zu entdecken.
2. Kubrick – Full Metal Jacket
Eine Standardwahl ich weiß. Der Typ ist nunmal ein Meister. Außerdem ist er für mich ein Paradebeispiel, warum sich Filme nicht unbedingt an ihre Vorlage halten müssen um in ihrem Medium ein grandioser Eintrag sein zu müssen.
3. Charlie Chaplin – Gold Rush
Das ist vielleicht für viele nicht nachvollziehbar, aber Chaplins Filme inspirieren bei mir immer eine absolut unbegrenzte und fast kindliche Freude und Faszination am Kino.
Es gibt für mich wenig Regisseure, die besser verstehen, wie man visuell Witze erzeugt. Generell hängt der Komödie immer ein schlechter Ruf als weniger anspruchsvolle Erzählform an, aber jeder, der mal denselben Witz auf gute oder schlechte Art erzählt bekommen hat, weiß dass es so einfach nicht ist.
5. Hitchcock – North by Northwest
Der Titel „Master of Suspense“ ist durchaus angebracht. Hitchcocks Fähigkeit die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu binden und zu lenken, ohne sich dabei an gängige Muster von Pacing zu halten ist ziemlich konkurrenzlos.
6. Wes Anderson – Darjeeling Limited
Das Szenenbild und die Kostüme wären schon Grund genug. Aber Schnitt und die Inszenierung von Orten und absurde Takes und Irreführung tun ihr Übriges.
7. Martin McDonagh – 7 Psychos
Es ist komisch, einen Typen auf der Liste zu haben, der bisher nur zwei Filme gemacht hat und sonst eher Theaterstücke schreibt. Persönlich musste ich ihn aber drauf nehmen, weil ich nach „7 Psychopaths“ das erste und einzige mal im Kino saß und total Lust drauf hatte, mir den Film sofort nochmal anzusehen.
8. Quentin Tarantino – Reservoir Dogs
Die Handschrift Tarantinos ist nicht nur sehr prägend dafür gewesen, wie man sich „coole“ Charakter vorstellt, wie man einen Soundtrack einsetzen kann und hat bestimmte Kniffe wie eine nicht-chronologische Erzählweise in den Mainstream eingeführt. Reservoir Dogs hat auch vielen jungen Filmemachern eine Tür geöffnet, weil der Film mit einem ziemlich geringen Budget
Ab und zu sind sie etwas zu kryptisch, aber ich liebe diese absurden Geschichten und wie diese überzeichneten Charaktere immer noch glaubwürdig menschliche Aspekte vermitteln. Da geht schon was, bei den Coens.
10. Spielberg – Raiders of the Lost Ark
Ja, ich weiß. Nach heutigen / erwachsenen Maßstäben haftet Spielbergs Handschrift ein gewisser Muff von kommerziellem Kitsch an. Nicht zu unrecht. Aber Gott verdammt noch eins: Viele seiner Filme haben ich als Kind sowas von verschlungen und er hat das Angesicht von Blockbustenr geprägt. For better or for worse.